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Ich drehe mich mit einem äußerst schnellen Herzschlag um ich könnte schwören, mein Herz würde aus meiner Brust springen..

,,Ja?" sag ich und halte mich an der Stuhlrückenlehne fest. Ich hätte gehofft  das Gesicht meines Vaters nach der bereits verspäteten Zeit zu sehen ist. Doch da habe ich mich geirrt.

,,Wir schließen jetzt." sagt eine Mitarbeiterin in einer dunkelgrünen Schürze, mit braunen Haaren, welche zu einem Dutt hochgesteckt sind und mit Perlen-Ohrringen.

,,Oh okay." sage ich, bezahle dann und verlasse den Laden. Als ich auf die Uhr sehe, ist es schon gleich 19 Uhr. Ich seufze einmal auf und bleibe an der Wand stehen. Ich sehe wie die Autos in der Dunkelheit an mir vorbeifahren. Ich sehe wieder auf meine Armbanduhr. Okay, noch 10 Minuten.. ich gebe ihm noch 10 Minuten, dann gehe ich nach Hause. Ich bin mir zu 99,9% sicher das er nicht mehr kommen wird. Aber trotzdem warte ich noch, weil ich noch ein bisschen Hoffnung habe das er kommt. Aber so wie ich dachte, ist er nicht gekommen. Ich umklammere meine Handtasche und sehe noch einmal die Straße hoch und runter. Dann bekomme ich etwas Angst und rufe Peter an.


,,Hallo?" meldet er sich.

,,Hei Peter ähm." ich sehe auf meine Schuhe und schaukle etwas hin und her. ,,Stör ich dich gerade?"

,,Nein tust du nicht wieso? Wie war das Treffen?" ich höre wie er sich aufsetzt.

,,Ja..ähm.. könntest du mich eventuell am Café abholen?"

,,Äh.. Ja sicher?" er wirkt verwirrt.

,,Danke." ich lächle schwach.

,,Bin in 2 Minuten bei dir."

,,Ja. Bis gleich."

,,Bis gleich."

Ich lege auf und packe mein Handy in meine Jackentasche. Ich ziehe meine Jacke enger um meinen Körper, weil es doch schon sehr kalt ist. Es ist für diese Uhrzeit schon sehr dunkel, aber zum Glück werden die Tage ja mit der Zeit wieder heller und länger. Ich schaukele etwas hin und her und da sehe ich Peter schon die Straße überqueren. Er kommt zu mir und ich komme ihm die letzten Meter entgegen.

,,Hei." er gibt mir eine leichte Umarmung und lässt seine Hand an meinem Oberarm. ,,Alles gut?" er sieht wohl das meine Miene nicht besonders fröhlich ausschaut.

Ich hebe nur die Schultern und sehe zu Boden.

,,Hei, Kate was ist los?"

,,Er ist nicht gekommen."

Er seufzt. ,,Tut mir leid."

,,Scheint wohl doch ein ziemliches..."  flüstere ich, aber beende den Satz nicht, weil ich nicht respektlos über meinen Vater reden will obwohl ich ihn noch nicht mal kenne.

,,Komm gehen wir heim.." sagt Peter und geht mit mir los.

,,Hab ich dich von Liz weggetrieben?" frage ich ganz ehrlich und sehe seitlich zum ihm hoch.

,,Nein." sagt er und schüttelt den Kopf. ,,Ich meine ich war sowieso auf dem Nachhauseweg." er hebt die Schultern.

Ich nicke nur. ,,Wie wars?"

,,Gut.. schön.."

Dann herrscht Stille bis wir zu Hause sind. Etwas gekränkt und enttäuscht betrete ich mit Peter die Wohnung.

,,Hei, na? Wie wars?!" kommt May mir schon mit einem lächeln entgegen, während ich meine Jacke ausziehe und Peter es mir gleich tut.

Ich schniefe nur auf während Peter für mich antwortet.

,,Er ist nicht mal gekommen." Er hängt seine Jacke auf und meine hinterher.

,,Oh nein.." sie lässt die Schultern hängen und ich zucke nur mit ihnen.

,,Ich werde mich mit Mrs. Wilson zusammensetzten und ein neuen Termin machen.."

,,Wenn er dann überhaupt kommen sollte.." sage ich leise, schüttle den Kopf und gehe in mein Zimmer. Als ich über meine Schulter sehe, sehe ich Peter, der mir hinterher sieht. Ich werfe mich förmlich aufs Bett und sehe einfach an die Wand. Dann höre ich May und Peter reden. Ich stelle mich an die Tür, die ich kurz vorher einen kleinen Spalt geöffnet habe und höre wie die beiden gedämpft reden.

,,Sie tut mir leid..." sagt May und sehe sie den Kopf leicht schütteln.

,,Mir doch auch, ich meine sie hat es schon im allgemeinen schwer genug, dann hat sie erfahren das sie adoptiert wurde, muss zu ihrem Vater ziehen, den sie nicht einmal kennt und wenn sie sich gerade damit abgefunden hat, kommt ihr..." er verkneift sich eindeutig das Wort zu sagen. ,,Vater und gibt ihr das was sie sich erhofft hat das er nicht ist.."

,,Ich weiß... aber vielleicht ist es ja ein Notfall gewesen.."

Er hebt die Schultern. ,,Und jetzt drückt ihr die Schule auch noch eins rein."

,,Wie was meinst du?" May schaut besorgt und verwirrt zu gleich.

,,Ach nur viele Hausaufgaben." er winkt es mit der Hand weg. May scheint ihm vielleicht zu glauben, aber ich kenne Peter lange genug um zu erkennen, wann und wenn er lügt.

,,Ich muss noch Hausaufgaben machen." hängt er direkt hintendran. ,,Viele Hausaufgaben weiß du?"

,,Jaja...klar.." May nickt verständnisvoll und dreht sich kurz um um in die Küche zu gehen, bleibt auf halbem Weg wieder stehen, dreh sich um und sagt zu Peter ,,Ich gehe gleich schlafen ich muss morgen früher zur Arbeit.. also wenn ihr noch reden solltet, seid bitte leise okay?"

,,Immer doch!" sagt Peter lächelnd und sieht May hinterher, wie sie in ihr Zimmer geht. Sie scheint wohl schon vergessen zu haben, dass sie eigentlich was in der Küche wollte. Dann geht Peter auch in sein Zimmer und schnell drücke ich die Tür ein gutes Stück gegen den Türrahmen, um es so aussehen zu lassen, als wäre die Tür die ganze Zeit zu gewesen. Als ich sicher bin das sowohl May als auch Peter in ihren Zimmern sind, öffne ich die Tür wieder. Ich gehe zu Peters Tür nachdem ich noch etwas gewartet habe, um nicht mit der Tür ins Haus zu fallen. Dann klopfe ich an.

,,Peter?" sage ich.

,,Ja?" sagt er und ich trete ein. Ich schließe die Tür und setze mich aufs Bett, wobei ich Peter zusehe, wie er am Schreibtisch sitzt und tatsächlich seine Hausaufgaben macht. Ich umklammere ein kleines Kissen von ihm und spiele daran rum.

,,Was gibts?" sagt er und schreibt weiter. Als er dann bemerkt das ich leise bleibe, dreht er sich um. Ich sehe ihn an und seine Augen landen auf meinen.

,,Kate...?" er schaut verwirrt.

Ich schaue auf sein Kissen.

,,Peter du weißt ja das du nicht gut lügen kannst in meiner Gegenwart.."

,,Worauf willst du hinaus?" als ich zu ihm sehe schluckt er einmal.

,,Ich hab gehört wie du mit May gesprochen hast-"

,,Du hast schon wieder gelauscht??!" er legt den Kopf nach hinten und etwas seitlich.

,,JA, aber ich-"

,,Kate!" er lacht etwas und es lässt mich erröten. ,,Du musst damit echt aufhören." er grinst mich mit schief gelegtem Kopf an. Ich schmeichle etwas.

,,Ich wollte doch nur wissen über was ihr redet.."

,,Kate das ist ja auch der Sinn hinter lauschen..." er kichert.

,,Auf jeden Fall... was meintest du mit die Schule drückt mir auch noch eins rein? Ich komme eigentlich mit den Hausaufgaben und allem klar..?"

,,Es ist.. nichts wichtiges.."

,,Peter.."  er fährt durch seine Haare.

,,Okay ich werde ehrlich sein.. früher oder später bekommst du es ja eh raus.. also es geht nicht wirklich um die Schule.." er schaut auf den Boden und stützt sich auf seinen Beinen mit den Ellenbögen ab.

Spiderman- So nah und doch so fernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt