Gandalf hatte sich mit Thorin abgesprochen. Sie planten einen neuen Weg, der die Mitglieder von Thorins Gemeinschaft, wie in vergangenen Zeiten, durch das Nebelgebirge führen sollte. Die gewaltigen, mit Schnee bedeckten Berge; unter ihnen die Höhle der Goblins versteckt, so wie diese grausame Gestalt: Gollum.
Ein wenig besorgt aufgrund der zu erwartenden Ereignisse folgte Bilbo Beutlin der Gruppe eines Tages durch die Wälder und Täler bis zu den großen Gesteinen. Überraschenderweise begegnete ihnen auf dem Weg keine weitere Gefahr; nicht einmal aus Stein geformte Monster wurden ihnen gefährlich.
Schließlich erreichten sie den Eingang der Höhle, die in Bilbos Erinnerung bereits verblasst gewesen war. Alles kehrte plötzlich zurück, was er damals erlebt hatte. Der Fall in den Minen der Orks, bis zu der Begegnung mit Gollum. Die Rätsel, die sie sich gegenseitig gestellt hatten, bis zur Entdeckung des einen Rings ...
Plötzlich entsann sich Bilbo seiner damaligen Entschlossenheit zu gehen - das Abenteuer zu verlassen, da er sich wie eine Last, eine Gefährdung der Mission gefühlt hatte. Thorin war ihm am Anfang eher feindlich gesinnt gewesen; sein Glauben in den neuen Meisterdieb war damals geringfügig; sein Umgang voller Distanz gewesen.
Kurz vor der schmalen Bergspalte machte die Gemeinschaft Halt.
»Kili! Komm her!«, rief Thorin. »Sieh nach, ob wir in der Höhle Unterschlupf finden können.«
Bilbo stammelte: »Ich-Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.«
»Und warum nicht, wenn ich fragen darf, Meister Beutlin?« Thorin hob eine Augenbraue.
»Nun, diese Höhlen, in dem Berg. Sie sind sehr dunkel und kalt. Man weiß nie, was dort lauern könnte.« Gandalf blickte seinem alten Freund entgegen. Der Zauberer wusste um die einstigen Geschehnisse, schwieg jedoch.
»Was sollte denn dort lauern?«, fragte Thorin.
»Nun ... Ich weiß ja nicht. Orks vielleicht. Riesige, grausame Kreaturen! Und Minen, meilenweite Abgründe.«
»Ich weiß deine Gedanken zu schätzen, Meisterdieb. Doch ich bin überzeugt, dass wir die Situation gewissenhaft einschätzen können.«
Da flogen Kilis dunkle Haare bereits aus dem finsteren Spalt. »Hier sieht alles gut aus!«, meldete sich Thorins Neffe zu Wort. Zufrieden folgte ihm der König.
Die Höhle war dunkel und eng. Die Felswand wirkte tatsächlich nicht, als könne sie ihre Konsistenz verlieren. Unruhigen Gewissens legte Bilbo sich nieder, achtete darauf, kein Glied zu bewegen, und schloss fest beide Augen.
Mit dröhnendem Kopf erwachte er am nächsten Morgen, streckte sich gähnend und zitternd. Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Wenn er nicht in Gollums Höhle landete, würde er auch nicht den Ring finden, welcher ihm bei einer Menge Gefahren eine große Hilfe gewesen war. Was sollte er nur ohne ihn machen?
Die Zwerge waren bereits alle auf den Beinen, einige hatten die Höhle verlassen. Auch Bilbo war danach zumute, endlich aus der Gefahrenzone zu entfliehen. Mit Thorin an der Spitze folgten die Zwerge und der Hobbit dem Weg, bis hinunter zu dem Hügel, auf dem der Hobbit Thorin das erste Mal sein Leben gerettet hatte. Die Wanderung nahm einen ganzen Tag in Anspruch.
»Ist schon seltsam«, murmelte Bofur mit der braunen Mütze, als Bilbo auf seiner Augenhöhe war.
»Ich hatte letzte Nacht einen Traum. Du meintest, du würdest uns verlassen.«
»Euch verlassen? Solch ein Unsinn!«, entfuhr es Bilbo. »Ich bin gerne hier. Und außerdem braucht ihr mich doch, nicht wahr?«
Da stolperte Bombur plötzlich über einen Baumstumpf. »Meine Güte, Bombur!«, rief Bofur.
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A Second Chance | Bagginshield
FanfictionBilbo ist gemeinsam mit Frodo nach Valinor gereist, wo er seinen Ruhestand genießt oder es zumindest versucht. Als eines Tages schließlich eine Elbin auftaucht und ihm die Chance gibt, zurück in die Vergangenheit zu reisen und sein Schicksal zu verä...