Chapter 8

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Jimin p.o.v.:

Tae und ich biegen in eine Gasse, die zu einem Wald führt. Dort ist, gut versteckt, ein verlassenes Haus, welches wir gemeinsam entdeckt haben, als wir sechs waren. Ich rannte von Zuhause weinend weg, als ich versehentlich das Gespräch von Eomma und Taehyungs Mutter mit angehört hatte. Er sah, wie ich raus rannte und folgte mir sofort. Hier versteckten wir uns über einen Tag lang.

Bei dieser Erinnerung schmerzt meine Brust ein bisschen und ich muss mir eine Träne unterdrücken. Meine Mutter hat sowas nicht verdient.

Bevor wir den offiziellen Weg im Wald verlassen, schaue ich mich sicherheitshalber noch einmal um. Das habe ich mir angewöhnt, denn ich kann jetzt nirgends sein, ohne Angst zu haben.

Fuck. Ich sehe, wie sich JK schnell hinter einem viel zu dünnen Baum für seine Statur versteckt. Diesen Typen bemerke ich auch mit verbundenen Augen. Warum verfolgt er uns?

Und was soll ich Tae sagen? Ich will nicht, dass er mit JK Kontakt hat. Ich will ihn beschützen. Schon schlimm genug, dass ich jetzt durch JKs Auftauchen in der Schule meinem besten Freund mein dunkelstes und einziges Geheimnis erzählen muss.

Dieser bemerkt mein Unbehagen und fragt, was los sei.

„Ach, nichts. Aber geh schonmal vor. Ich möchte noch mal sicher gehen, dass uns niemand aus der Schule verfolgt hat." Ich lächle ihn breit an.

„Ok."

Sobald ich seine Schritte im Dickicht nicht mehr hören kann, gehe ich zum Baum, den ich die ganze Zeit angestarrt habe. „Hör mal, ich habe keine Ahnung, was du hast. Ich habe dir nichts getan, genauso wenig wie Tae. Er weiß von gar nichts, er ist unschuldig! Also warum verfolgst du uns?!" Dabei Schubse ich ihn ganz leicht gegen den Baum.

„Willst du dich echt mit mir anlegen?", JK verhöhnt mich.

„Nein, aber du lenkst ab! Halt. Dich. Von. Ihm. Fern." Das letzte knurre ich förmlich.

„Warum denn?"

„Weil-", schnell schaue ich mich noch einmal um, dann gehe ich mit meinem Gesicht näher an seins und flüstere: „Weil du ein Krimineller bist."

Ein Lächeln umspielt die Lippen des Größeren. „Ach, und du bist kein Krimineller?", fragt er mich mit normaler Lautstärke und schaut an mir bei etwas hinter mich an.

Als ich mich verwirrt umdrehe, um zu sehen, was da ist, bricht meine Welt zusammen.

Enigma: the tale of bangtanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt