Chapter 37

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Yoongi p.o.v.:

„Soo, wir sind endlich da!", ruft Jin optimistisch nach vier Stunden häupriger Autofahrt ohne Pinkelpause. Die ganze Fahrt hat kaum wer geredet.

Alle bis auf Taehyung öffnen die Türen und als ich versuche auszusteigen, stolper ich erstmal. Tausend kleine Nadelstiche schießen durch meine Beine. Super, bei dieser Höllenfahrt sind auch noch meine Beine eingeschlafen.

„Wo sind wir?", fragt Tae neugierig.

„Das ist der Ort, an dem wir Antworten finden werden", antwortet Namjoon und fügt ein hoffentlich in seinen Gedanken hinzu.

Das beunruhigt mich etwas, aber ich sage nichts.

„Und wo sind diese Antworten?", fragt Jimin schlecht gelaunt.

„Wir müssen noch etwas wandern", sagt der Älteste.

Also machen wir uns auf den Weg durchs Dickicht.

Warum können diese matschigen Avocados uns keine klaren Antworten geben?! Und warum werden wir so im Dunkeln gelassen?! Das geht mir voll au den Sack!, denkt sich Jimin und ich muss etwas grinsen.

Ganze Zeit über verfluchen Jungkook und Jimin alles und jeden, weil sie kein Bock haben, hier rum zu krakseln. Manchmal fluchen sie laut und kassieren dafür warnende Blicke von Tae.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir auch endlich an einem kleinen Hügel an, dessen eine Seite wie ein magischer Höhleneingang aus Märchen aussieht. Da hängt eine fette Schicht Efeu in den prächtigsten Grüntönen vor. Wahrscheinlich ist sie da über Dekaden gewachsen.

„Hier sind wir", meint Jin mit einem fetten Grinsen.

„Euer Ernst?!", beschweren sich Jimin und Jungkook genau gleichzeitig und funkeln sich daraufhin böse an.

Tae, der zwischen ihnen steht, schaut mit großen Augen zwischen ihnen hin und her und, wegen Jimin, leicht runter. Was für Idioten, denkt er mit einer Mischung aus Belustigung und Genervtheit.

„Ihr werdet schon sehen." Und mit diesen Worten schiebt Namjoon das Efeu an die Seite und eine brüchige Steinwand kommt zum Vorschein. Auf dieser Wand sind komische Symbole eingeritzt.

Sieben kleine Kreise, die dann nochmal Muster inne haben, sind auf der ganzen Fläche verteilt und in der Mitte ist ein großes Symbol in den Stein gehauen. Es besteht aus zwei gespiegelten, vertikalen Trapezen.

Tae geht näher an die Wand und streift mit seiner Hand über eins der Mandala. „Wow.. so fein. Das ist ein Meisterwerk... Bestimmt sehr als...", murmelt er vor sich hin.

Als seine Finger das zweite Mal über ein Symbol gleiten, beginnt dieses, violett zu leuchten.

Erschrocken zieht er seine Hand weg und starrt auf den Kreis.

„Woah" ist alles, was seinen Mund verlässt.

„Was ist das?", schreit Hobi.

„Ein Schloss", antwortet Jin und beginnt wieder, wie eine Windschutzscheibe zu lachen.

„Der war flach", kommentiere ich.

„Das werden wir sehen", fügt Namjoon ernst zu Hoseok gewandt hinzu. „Also... jeder hat ein Symbol. Sucht euers und berührt es. Dann sollte sich was tun."

So gehen wir alle an die Wand und begutachten erstmal die Symbole. Das von Tae könnte mit viel Fantasie wie eine Galaxie aus, jedoch ist es durch die Zeit schon so verwittert, dass man kaum noch was erkennen kann. Das ist auch bei den anderen so außer dem in der Mitte, sodass es eigentlich darauf hinaus läuft, dass wir auf gut Glück alle Symbole berühren, bis wir unseres gefunden haben.

Aber mich zieht es unbewusst in eine Richtung, beziehungsweise zu einem Mandala, was dann auch bei der ersten Berührung beginnt zu leuchten.

Sobald alle Kreise leuchten, ertönt ein tiefes Beben und der Boden beginnt zu wackeln. Die Steine beginnen sich zu begegnen und verschwinden langsam. Wir weichen reflexartig einige Schritte zurück. Was übrig bleibt, ist ein dunkler Höhleneingang.

Ich spüre die Beunruhigung, Angst und Nervosität der anderen, als wäre es meine eigene. Ist es meine? Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem.

„Na dann.. nichts wie rein!" Ich trete als erstes einen Schritt wieder näher an den Eingang, nachdem nach ein paar Sekunden niemand einen Muskel gerührt hat.

Hobi hält mich auf, indem er meinen Arm packt. „Bitte, was?! Yoongi, du kannst da nicht einfach so reingehen!" Er hat voll Angst. „Da ist es dunkel und du weißt nicht, was da für Monster drinne sein könnten! Oder Fallen! Oder noch schlimmer: beides!" Das letzte Wort haucht er mir mit weit aufgerissenen Augen ins Gesicht.

„Stimmt", bestätigt Jungkook.

„Danke."

„Du solltest vorgehen."

„Bitte was?!"

Der Jüngste erklärt sich scheinheilig. „Na, du bist doch bangtan. Dir kann nichts passieren. Und es wäre nur logisch, wenn du vorgehst, um uns zu beschützen."

Dafür kassiert er einen entgeisterten Blick von Hoseok. Ich dachte eigentlich an eine Taschenlampe oder so...

„Kannst doch auch noch 'ne Taschenlampe nehmen", versuche ich ihn zu beruhigen.

Namjoon, der einen vollen Rucksack trägt, nimmt diesen vom rücken und sucht darin. Er holt eine große Taschenlampe hervor und hält sie Hobi hin. „Hier."

Er nimm sie murrend an und geht mit langsam und mit kleinen Schritten in die Höhle.

„Etwas schneller, Hoseok! Ich würde gerne noch ein paar andere Sachen erleben, anstatt hier an Altersschwäche zu verrecken", ärgert Jungkook ihn, nachdem er ungefähr einen halben Meter in zwei Minuten gegangen ist.

Idiot, denkt sich Hobi und geht nun mit schnelleren Schritten weiter.

Geht doch.

Wir folgen ihm, aber immer bedacht auf zwei Meter Abstand zu ihm.

Enigma: the tale of bangtanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt