Chapter 7

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Jungkook p.o.v.:

Ich sitze im langweiligen Kunstunterricht, der eh zu nichts taugt. Ich meine, wer muss bitte jemals im späteren Leben Kunstanalysen schreiben und zu jeder kleinsten Scheiße da fünf Seiten interpretieren, warum der tote Künstler die Farbe Himbeerrot anstatt Rosenrot genommen hat, was eh gleich aussieht?!?!!! Niemand! Und selbst die ganzen Kunstexperten müssten es nicht können, weil es eh niemand weiß und interessiert!

Der Unterricht ist so langweilig, dass ich mir Beleidigungen und Witze über den Namen des Kunstlehrers ausdenke. Bestimmt ist seine krasseste Entwicklung die, wenn er sich in seine Schlafsachen umzieht. Dann wird er zu Nachtara, hah!

Ich habe nie Pokémon gespielt, aber wollte es schon immer. Mindestens ein Mal im Leben. Mir scheiß egal wenn ich es nur mit 90 mache und aufm Totenbett liege.

Ich versinke weiter in meinen Gedanken und bemerke nicht, wie sie abdriften. Auf ein Mal frage ich mich, ob der Fremde Pokémon gespielt hat. Warum spukt mir der Hurensohn im Hirn rum?! Ich kann nicht anders als ganze Zeit über ihn nachzudenken. Ich will wissen, was es mit ihm auf sich hat. Dafür muss ich ihn kennen lernen. Ich nehme mir vor, ihn nach der Schule zu verfolgen und anzusprechen, wenn er alleine ist.

Ich bemerke nicht, dass die Stunde endlich vorbei ist und Herr Evoli vor mir steht und mich anspricht.

„Erde an Jungkook! Bitte kommen!"

Ich schrecke leicht auf und nuschle: „Was? Entschuldigung..." Ich bin richtig wütend auf mich selbst. Sonst bin ich immer aufmerksam und bemerke alles, was passiert. Das muss ich ja schließlich auch.

„Sag mal, woran hast du denn gedacht, dass du so in Gedanken versunken bist?", neckt er mich. Als er merkt, dass er darauf keine Antwort bekommen wird, redet er weiter. „Ein paar Kunstwerke von mir werden diesen Samstag in einem Museum hier in der Nähe ausgestellt und ich kann noch eine Person zur Eröffnung mitbringen. Hast du Interesse?" Er schaut mich hoffnungsvoll an.

Ich werde misstrauisch. „Warum?"

„Es hat keinen besonderen Grund. Ich dachte nur, es könnte dir gefallen", antwortet er mit einem Schulterzucken.

„Sie kennen mich gerade mal seit neunzig Minuten. Ich mag Sie noch nicht mal. Kunst ist eins der unnötigsten Fächer der Welt und einfach nur ätzend! Wieso sollte ich also kommen?! Außerdem habe ich schon etwas am Samstag vor."

Meine Worte haben ihn gekränkt, aber das ist mir scheiß egal.

Herr Evoli schaut mich verletzt an. „Ich dachte nur, es könnte spaßig sein. Aber jetzt, da ich weiß, wie du über Kunst denkst, will ich nicht, dass du kommst."

Ich fauche ihn an. „Schön." Schnell packe ich meinen Rucksack und verlasse stürmisch den Kunstraum.

Vor der Tür haben wieder diese Fotzen gewartet. Kunst war heute mein letztes Fach, deswegen gehe ich schnell vom Schulgelände. Dabei drehe ich mich zu den Fotzen. „Verpisst euch! Schon schlimm genug, dass ihr Fotzen mir in der Schule am Arschzipfel klebt, aber jetzt reicht es!"

Sie bemerken, dass mit mir nicht zu spaßen ist, vor allem, wenn ich schlechte Laune habe. Und die habe ich. Endlich verpissen sich die Fotzen. Mir ist scheiß egal, wenn ich deren Gefühle verletzt habe.

Ich will gerade zu meinem Motorrad gehen, als ich Jimin und den Fremden sehe. Sie gehen in eine Gasse, die zu einem Wald führt. Sofort vergesse ich mein Vorhaben und folge denen wie ferngesteuert.

Enigma: the tale of bangtanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt