Epilog

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Taehyung p.o.v.:

Dass wir die Welt gerettet haben, ist jetzt genau ein Jahr her.

Ich kann mich noch genau an alles erinnern.

Nachdem Jimin und Donghae verschwunden waren, wurde ich losgelassen. Es fühlte sich an, als würde ich schreien wollen, aber nur ein leises Krächzen verließ meinen Mund. Ich wusste nicht, ob ich bleiben und die Kugel aufheben sollte, zu Yoongis Leiche laufen sollte oder zu Jungkooks Körper. Für einen Moment stand ich einfach nur da.

Namjoon und Seokjin liefen zum Gefängnis und borgten es in Sicherheit, während die Pilotin und die Flugbegleiterin zu Jungkook liefen. Hoseok war der einzige, der schnurr stracks zu Yoongi lief.

Ich fühlte mich leer. Dann fingen meine Beine von alleine an, sich zu bewegen. Ich lief zu Jungkook und fragte, ob er in Ordnug sei. Die rothaarige Flugassistentin war über ihn gebeugt und gab ihm eine Mund-zu-Mund-Beatmung, während die Pilotin seinen Körper vorsichtig nach Verletzungen untersuchte und abtastete.

„Ja, sein Herz schlägt noch", antwortete Valentina mir.

„So, das sollte reichen", sagte Paula ruhig und leistet weiterhin erste Hilfe.

„Paula, pass auf. Viele seiner Rippen sind gebrochen und sie zerquetschen die Organe. Eine falsche Bewegung und eins der lebenswichtigen Organe ist kaputt und er stirbt." Die Pilotin setzte sich auf ihre Knie und schaute ihrer Freundin zu.

Plötzlich schnappte Jungkook nach Luft und seine Augen flatterten. Vor Schmerzen stöhnte er auch beinahe sofort.

Es ist unvorstellbar, wie erleichtert ich in dem Moment war, als Kookie aufgewacht war. Ich hatte Angst, zwei der wichtigsten Menschen meines Lebens verloren zu haben. „Kookie!", rief ich und ich weinte weiterhin. Aber diesmal nicht nur vor Trauer und Verzweifelung. Stürmisch bückte ich mich herunter und umarmte ihn. Dabei zerquetschte ich ihn.

„Yah, Tae! Mir geht's gut", meinte er und legte schmerzerfüllt seine Arme um mich.

Ich vergrub meinen Kopf in seiner nassen Halsbeuge. Einen Moment lang konnte ich alles ausblenden. Es war beflügelnd, ihn endlich zu umarmen. Die ganze Zeit hatte ich dieses starke Verlangen danach, aber ich hatte es unterdrückt.

Langsam versiegten meine Tränen.

Als wir uns voneinander lösten, bedankte ich mich vom tiefsten Herzen bei den beiden jungen Frauen, weil sie uns so sehr geholfen hatten. Sie winkten es jedoch nur ab und meinten, dass es nichts besonderes sei.

„Wir sollten ihn vielleicht ins Trockene bringen", schlug Paula vor. Denn: Es regnete immer noch. Es wurde schon merkbar schwächer, aber trotzdem wütete noch ein Unwetter.

„Wohin denn?", fragte ich mit großen Augen.

„Hmm... Der Jet ist schrott, aber wir könnten einen anderen nehmen und zurückfliegen", erläuterte die beste Pilotin auf Erden.

Ich stand auf und fragte Jungkook, ob er es auch könne.

„Ja, geht schon."

Ich half ihm hoch und legte behutsam einen Arm auf meine Schuter, um ihn zu stützen.

„Tae, das musst du echt nicht...", setzte er an, wurde aber von mir unterbrochen.

„Doch. Du siehst nicht gerade so aus, als könntest du hier alleine gegen Wind und Wetter trotzen. Hör auf, so einen großen Macker zu markieren und lass dir mal helfen." Dagegen hatte er nichts einzuwenden.

Valentina und Paula liefen schon zu Seokjin, Namjoon und Hoseok, die um Yoongis Leiche standen und knieten, um ihnen zu sagen, was wir als nächstes vorhatten.

Enigma: the tale of bangtanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt