25 | leon goretzka [football]

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In Gedenken an Robert Enke und seine Tochter Lara.🙏🏻
und der momentanen Situation mit Corona usw.

„Hör auf zu starren!"

„Hör auf zu starren!"

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Leon:

„Gut gemacht!" flüsterte Mirjam mir ins Ohr als ich an ihr vorbei lief.

Ich bekam eine Maske in die Hand gedrückt und eine Trainingsjacke. Ich lief auf die Tribünen, welche zur Ersatzbank umfunktioniert wurde und setzte mich auf einen Platz.
Mein Blick ging über den Platz, auf welchem ich gerade noch stand.
Es stand 1:0 für uns gegen Union Berlin.
Ich hatte 71 Minuten gespielt, wurde aber weil ich 3 mal hart gefoult wurde ausgewechselt.
80. Minuten schoss Pavard das zwei zu null.

Mirjam steht in dem abgesperrten Trainerbereich und schaut gespannt auf das Spielfeld.
Öfters rief sie Kommandos und Tipps zu den Jungs aufs Feld, was aber oft von Rufen der Spieler übertönt wird. In der 85 wird Serge ausgewechselt und setzt sich im bestimmten Abstand zu mir.
So richtig bekomme ich davon gar nichts mit, weil ich verträumte Mirjam zuschaue. Ihre dunkelblonden Haare waren zu einem unordentlichen Dutt hochgesteckt und die dunkelblaue Trainingsjacke hing locker über ihrem Körper.

„Ey!" hörte ich Serge neben mir.

„Was?" verwirrt schaute ich ihn an, denn ich hatte keine Ahnung was er gesagt hatte.

„Hör auf zu starren!"

„Mach ich gar nicht."

„Ich weiß, dass es nicht offiziell ist, aber du musst aufpassen, hier sind überall Kameras!" wies er mich zurecht.

Ich verdrehte nur die Augen und konzentrierte mich weiter hin auf das Spiel.
Es viel kein Tor und somit gewannen wir. Die Stimmung war gut, es war nicht besonders schwer zu gewinnen, aber trotzdem war eine gewisse Erleichterung da.
Nachdem Duschen wurde ich von einem der Co-Trainer mit zu einer Pressekonferenz geschliffen.
Wir betraten den Raum und ich setzte mich neben Mirjam.

Nach ein paar Fragen zum Spiel fragte ein Reporter: „Frau Enke, Sie waren heute nicht bei der Schweigeminute anwesend! Hat das einen Grund?"

Mirjam atmete tief durch und nickte: „Ja, einen ganz Bestimmten... Wie nicht viele wissen war Robert Enke, für welchen wir heute getrauert haben, mein Vater, und dieses Thema ist für mich noch sehr schwer. Ich weiß es ist jetzt über 11 Jahre her, aber trotzdem saß ich während der Minute heulend in der Kabine."

Kurz war Stille bis jemand anders fragte: „Wie haben Sie erfahren, dass Ihr Vater Selbstmord begangen hat?"

Mirjam schluckte und antwortete: „Wir wurden Angerufen.", ganz emotionslos schaute sich gerade aus und wartete auf weitere Fragen.

„Wie oft denken Sie an Ihren Vater?" rief ein Journalist.

„Jede freie Minute! Ich mache mir Vorwürfe. Ich weiß, ich war damals 14 Jahre alt, hätte aber trotzdem etwas merken müssen. Er war immer und wird für immer mein Held bleiben. Und ist der Mann, denn ich immer liebe."

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