33 | roman bürki [football]

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Marie:

„Lilly! Komm jetzt bitte." rief ich nach meiner Tochter und öffnete eine Hintertür der Universität in welcher ich arbeite.

Die 7-jährige kam lachend angelaufen und zeigte mir eine Blume: „Für dich!"

„Danke Schatz." ich klemmte meinen Ordner unter meinen Arm und nahm das kleine Geschenk entgegen. „Los rein jetzt!"

Sie schlüpfte durch die Tür und zusammen gingen wir zu einem Fahrstuhl, welcher uns in das 3. OG bringt.
Dort gehen wir in die Cafeteria für Dozenten.

„Wen hast du den da dabei?" lachte eine Kollegin mir entgegen.

„Ich bin Lilly!" lachte meine Tochter.

„Roman hatte keine Zeit, der Kindergarten hat zu und sonst kann auch niemand auf die Schnelle." erklärte ich schnell und lief an meinen Platz.

Lilly dackelte mir brav hinterher und setzte sich auf meinen Stuhl.

„Marie! Ich hab dir die Arbeiten ins Fach gelegt!" sagte mir mein Sitznachbar.

„Danke." murmelte ich und legte meinen Ordner auf den Tisch. Meine Tasche ließ ich auf meiner Schulter und Lilly's Blume legte ich neben den Ordner.

Diese hat einen Rucksack mit Sachen von der Schule und Beschäftigungen auf dem Schoß und schaut mich abwartend an.
Im Augenwinkel schaute ich auf eine große Uhr und sah, dass ich in weniger als 10 Minuten im Hörsaal sein muss.

„Scheiße!" fluchte ich und nahm sofort wieder meinen Ordner.

„1€ in die ‚Bösewörterkasse'!" rief Lilly.

„Wir müssen los. Komm!" scheuchte ich meine Tochter und schnell sprang diese vom Stuhl.

Zusammen liefen wir vollbepackt durch die größte Universität in der Schweiz.

Im Vorraum des Hörsaals legte ich alles auf einen Tisch und öffnete die Tür.
Von dort hörte man schon viele Stimmen die sofort verstummten als ich hereinkam.

„Guten Morgen! Heute ist es alles etwas anders, denn ich habe meine Tochter dabei! Sie hat zwar Schulsachen dabei, aber trotzdem muss ich zwischendurch nach ihr Schauen."

•••••

„Und die Nazis machten das unfassbare möglich, ein Krieg an zwei Seiten..!" ich zeigte auf die Tafel, als mir an meinem T-Shirt gezogen wurde.

Schnell schaute ich runter und sah Lilly.

„Warte" flüsterte ich und sprach weiter.

Nachdem ich meinen Monolog beendet hatte ging ich zu Lilly.

„Was muss ich da machen?" fragte sie und zeigte auf eines der Arbeitsblätter.

Als ich ihr erklärt hatte wie sie diese Aufgabe lösen muss stöhnte sie laut und ließ sich gegen die Stuhllehne fallen.
Im Saal brach hallendes Gelächter aus und auch ich musste lachen.

Nachdem der Schultag zu Ende war fuhren wir nach Hause, wo ich mich direkt in die Küche stellte und Abendessen machte. Als Roman kam aßen wir zu dritt und er brachte Lilly daraufhin ins Bett.

Mit spärlichem Licht kontrollierte ich ein paar Klausuren, also Roman wieder runter kam.
„Na toll! Jetzt hat sie mir irgendwas vom dritten Reich und den Nazis erzählt!", sagte er sauer und stemmte seine Hände mir gegenüber auf den Tisch.

„Wo sollte sie denn hin? Ich kann doch auch nichts dafür, dass die Kindergärtnerinnen streiken!", rief ich laut und fast schon verzweifelt. Leicht erschrocken schaute Roman mich an, schließlich war ich nie jemand der schrie.

„Baby...", er kam auf mich zu, „was ist los?"
Er setzte sich neben mich auf einen Stuhl und strich mir über die Wange. Lang sagte ich nichts, bis mir irgendwann die Tränen über das Gesicht liefen. „Sprich bitte mit mir."

„Ich glaub", laut schluchzte ich auf, „ich bin schwanger."

„Wirklich?"

„Ich hab zwei Tests gemacht... beide waren positiv..."

„Wow...", langsam schaute ich zu ihm und sah wie er Tränen in den Augen hatte. „Das ist wundervoll."

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580 Wörter

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