Wattpad-Weihnachtskapitel zu Game Over

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Hey, Leute! Viel Spaß mit diesem Weihnachts-Special, das im Jahr 2013 zu Weihnachten spielt!

,,Amy, sofort aufstehen!", weckte mich meine Mutter aus meinem tiefen Schlaf. Ihre langen braunen Haare hatten dieselbe Farbe wie meine, und fielen von ihren schlanken Schultern direkt in mein Gesicht, als sie sich über mich beugte um mich wachzurütteln. Für ihr Alter war sie erstaunlich gut in Form, das musste man ihr lassen. ,,Jaja, ist ja schon gut", seufzte ich und setzte mich vorsichtig in meinem Bett auf. ,,Ich hasse Schule. Vor Allem einen Tag vor Weihnachten", knurrte ich und stand mit wackligen Beinen auf. Das dünne Nachthemd wehte um meine nackten Beine, und ich fing an zu zittern. Mam musste das Fenster aufgemacht haben. Schnell sperrte ich es wieder zu und zog die Vorhänge davor, um das grelle Licht von außen etwas abzudämpfen. ,,Komm schon, es gibt Frühstück!", rief mir meine Mutter noch zu, dann hörte ich ihre Schritte die Treppe hinunterpoltern. So gern ich mich auch noch eine Weile hingelegt hatte- ich musste mich beeilen, um den Bus zu erwischen. Und Bus bedeutete Schule. Und Schule bedeutete... ,,Lucy", knurrte ich und zog mir schnell einen Pullover und eine Jeans an, damit ich aufhörte zu schlottern. Lucy Lamb machte mir schon seit geraumer Zeit das Leben schwer. Ich hatte keine Ahnung, was sie gegen mich hatte- und ich wollte es auch gar nicht wissen. Hauptsache, sie ließ mich möglichst in Ruhe und Frieden leben. Mit einem Blick in den Spiegel sah ich, dass ich heute wohl kaum auf das Make-Up verzichten konnte. Unter meinen Augen hatten sich dunkle Ringe gebildet, und meine braun-grünen Augen blickten mir müde entgegen. Wüsste ich es nicht besser, würde ich vermuten, in meinen Haaren hatten über Nacht Storche ihr Nest gebaut. Mein verschlafenes Gesicht konnte ich mit etwas Schminke schnell aufhübschen, mit meiner langen braunen Mähne stattdessen brauchte ich etwas mehr Zeit. Anschließend schlurfte ich nach unten in die Küche, um mein Frühstück, Eier und eine Semmel, zu verspeisen. Insgesamt hatte ich eine halbe Stunde benötigt. Wenn ich mich nicht beeilte, würde ich noch den Bus verpassen! Eilig zog ich mir einen schwarzen Parka und braune Winterstiefel an, dann stürmte ich aus dem Haus. Für Ende Dezember war es dieses Jahr sehr warm, ich fing schon an in der Jacke zu schwitzen. Hoffentlich würde das Lucy nicht bemerken, betete ich im Stillen. Der Bus kam, und ich setzte mich so weit ich konnte nach hinten. Erschöpfung machte sich in mir breit, als ich in den weichen fluffigen Sessel sank. ,,Hey, Amy", zwinkerte mir Björn zu und legte mir einen Arm um die Taille, während er sich neben mich auf den Sitz fallen ließ. ,,Wie geht's?" Ich nickte langsam. Smalltalk war nicht unbedingt das, was ich mir von meinem Freund erwartete. Er wandte sich von mir ab, und pfiff einem Mädchen hinterher. Ich verdrehte die Augen, während Zoey, ein blondhaariges, schüchternes Mädchen sich fester an den Arm ihres braunhaarigen Freundes klammerte. Er hieß Ian, soviel ich wusste. ,,Musst du immer allen hinterherpfeifen? Du hast eine Freundin, schon vergessen?", zischte Chanette hinter mir, und ich nickte ihr dankbar zu. Sie war eine aus Lucys Clique, aber eigentlich ganz okay. Meistens zumindest. Der Bus hielt und Björn stand auf, ohne auf die Leute zu achten, die auch hinauswollten. Lässig schlenderte er an den Reihen vorbei hinaus an die frische Luft, während ich geduldig wartete. Viele Menschen gingen an mir vorbei, viele Gesichter schauten mich an. Manche freundlich, andere weniger. Flora sah mich etwas abschätzend an, flüsterte dann ihrer Freundin etwas zu und ging weiter. Plötzlich blieb vor mir ein Junge stehen, und grüßte mich freundlich. Ich grüßte zurück und wartete weiter, während er trotzdem stehenblieb. Endlich verstand ich, dass er mich vorlassen wollte. Dankend lächelte ich und zermatterte mir das Gehirn darüber, wie der Junge hieß. Raoul. Raoul Lewis, so hieß er- er ging in die Parallelklasse. Ich trabte zum Schuleingang und setzte mich dann in meiner Klasse, 3b, auf meinen Platz neben meiner besten Freundin Mia. Sie begrüßte mich mit einem ,Oh Gott, deine Haare!', und machte sich sofort daran, mein zerzaustes Storch-Nest in Ordnung zu bringen, während sie ihre eigenen orange-roten Haare zu einem straffen Pferdeschwanz band. ,,Ach, Amchen, deine Zofe muss immer noch deine Haare machen? Schön langsam solltest du aber wissen, dass man seine Freunde nicht so ausnutzt", rief mir Lucy zu, während sie mit einem Jungen aus der Oberstufe flirtete. Ich schüttelte bloß den Kopf. Die Schule ging zum Glück ziemlich schnell um, und ich schlenderte mit Ricky, Mia und Björn die Straße hinunter. Wir besorgten letzte Geschenke, und verabschiedeten uns dann, damit jeder bei sich zuhause feiern konnte. Doch ich hatte Magenschmerzen, und blieb den restlichen Tag im Bett. Immerzu musste ich an diese Albträume denken, die ich andauernd hatte. Ich, und noch ein paar andere Leute vor einem alten Haus. Die Tür geht auf, und wir gehen hinein. Doch die Tür fällt hinter uns ins Schloss. Wir sind gefangen.

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