Raoul

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Ich wollte nochmal Danke sagen, an alle, die meine Geschichte lesen, und noch eins auch an _Birch_ für den netten Kommentar, und auch HellUnicorn, die gevotet hat (es hat auch Miiimi99 gevotet, aber die hab ich schon mal erwähnt). Übrigens; wenn ihr nicht wollt, dass ich euch namentlich erwähne, schreibt mir einfach, dass ich das nicht tun soll. :) ich freue mich total für reads, votes und Kommentare- vor allem Kommentare, selbst kritische oder negative-, und deswegen wollte ich das nochmal schreiben. Viel Spaß beim Lesen!

,, Nein, Lisa, ich...", wollte Fabienne sagen, doch Lisa hörte ihr gar nicht mehr zu. ,, Ich dachte...", schniefte sie unter Tränen. ,, Ich dachte, dass zwischen uns wäre etwas Besonderes!" Fabienne stand den Tränen ebenfalls ziemlich nahe. ,, Das ist es ja auch! Es tut mir Leid, dass mit Noel... Das war ein Ausrutscher!" Noel starrte sie entgeistert an. ,, Ach, wenn ich doch bloß ein blöder Ausrutscher bin- warum hast du dann mit mir geschlafen?!" Lisa schnappte nach Luft, und fing hysterisch an zu schreien. ,, Ich will hier RAUS!!!", kreischte sie, und schlug mit den Händen auf die Wand ein. Ich wollte sie gerade vor den Nadeln warnen, da schrie sie auch schon auf, und heulte wie ein Tier. ,, ICH WILL HIER RAUS!!!" Ohne auf den Schmerz zu achten, hämmerte sie weiter gegen die Tür. Fabienne und Noel waren schon voller Blut, so sehr spritzte es. ,,Hör auf, bitte!", rief sie. ,, Das bringt doch nichts, du wirst verbluten!" Nach einer Weile hörte Lisa tatsächlich auf, und rutschte langsam die Wand hinunter. Ich sah ihre Hände- und konnte nur mit Mühe einen Schrei unterdrücken.  Es waren blutige Klumpen, übersät mit Schnitten und Löchern, und ein Finger wurde nur noch von ein paar Nerven gehalten. Eine Weile wurde es still. ,, Das ist die Aufgabe: Jemand muss sich in den Glaskäfig stellen. Dann muss Amy die Haare oder Klamotten von demjenigen mit dem Feuerzeug in Brand stecken. Ist das getan, muss sie nur noch den Hebel betätigen,  und die Tür schließt sich. Ist der Körper des Opfers vollkommen verbrannt, öffnet sich die nächste Tür. Ihr habt eine Stunde Zeit, ansonsten werdet ihr ALLE verbrennen." Der Lautsprecher knackte, dann war wieder die gleiche betretene Stille eingetreten, wie zuvor. ,, Wer meldet sich freiwillig?", fragte Lucy kalt. Tja, die Mitleidstour war anscheinend vorbei. ,, Ich mach's.", flüsterte jemand. Wir alle sahen uns um. In der hintersten Ecke saß jemand zusammengekauert- es war Zac. ,,Ich mach es.", wiederholte er, diesmal lauter. Er tat mir Leid, er war so mager umd kalkweiß- er sah aus, als wäre er schon ein paar Wochen gefangen, nicht erst ein paar Stunden. ,,Das musst du nicht tun.", sagte ich, doch er schüttelte den Kopf. ,, Doch, muss ich. Ihr würdet es vermutlich sowieso bald erfahren, also kann ich's auch gleich sagen; ich habe Krebs." Jeder im Raum zog scharf Luft ein. ,, Und da ich deswegen ohnehin bald sterben werde, kann ich es auch gleich tun- und euch noch ein bisschen Zeit verschaffen, um aus dieser Hölle zu entkommen. Also... Leute, ich tu das für euch." Dann lächelte er traurig, und ging in den Glaskäfig. Ich umarmte ihn nochmal, und obwohl ich ihn nur entfernt kannte, da wir in Englisch nebeneinander saßen, musste ich weinen.  ,, Danke.", flüsterte ich ihm ins Ohr. Dann ging ich zum Feuerzeug, dass in der Mitte des Raumes auf dem Boden lag, uns dass ich davor gar nicht bemerkt hatte. ,,Bereit?", fragte ich. Er nickte, und schloss die Augen. Ich atmete tief ein, schaltete das Feuerzeug ein, und hob es gegen sein blaues T-Shirt. Es fing sofort Feuer, und ich legte schnell den Schalter um. Mit einem Zischen ging die Tür zu, und sperrte Zac ein. Währenddessen war schon sein gesamter Oberkörper in rotes Licht getaucht. Er schrie und hustete. Verzweifelt und mit schmerzverzerrtem Gesicht versuchte er, mit seiner bloßen Hand das Feuer zu löschen, doch als das nicht gelang, sank er zu Boden- vermutlich hatte er den Rauch schon zu stark eingeatmet. Ich hoffte, er würde schnell an Rauchvergiftung sterben, statt noch mehr Schmerzen erleiden zu müssen. Krämpfe durchschüttelten seinen Körper, und er hustete und würgte. Sein Gesicht bildete Brandblasen, und verkohlte immer mehr. Er war schon ganz schwarz, als er endlich liegenblieb, und sich nicht mehr bewegte. Erst jetzt bemerkte ich Raoul. Er hatte seinen Arm tröstend um meine Schulter gelegt, und streichelte beruhigend mein Haar. Ich drehte mich um, und drückte mein Gesicht gegen seinen durchtrainierten Oberkörper.  Er fühlte sich überraschend weich an, und ich zog gierig seinen Duft ein. Es war kein so ein billiges Parfüm wie das von Björn, sondern ein natürlicher Geruch, der nicht aus einer Parfümerie stammte. Irgendwas mit Vanille und Zimt- und langsam beruhigte ich mich wieder. ,, Ich schätze, es dauert noch etwas, bis Zac... ganz verbrannt ist. Und ehrlich gesagt bin ich etwas müde, ich würde mich gerne etwas hinlegen.", meinte er vorsichtig, um mich nicht unnötig zu verletzen. Ich nickte, und wir gingen Hand in Hand zu einer Wand, und legten uns dort zur Ruhe. Ich lag mit dem Kopf auf seiner Brust, und starrte an die Decke. Mia und Ricky legten sich neben mich, und ich lächelte Mia aufmuntermd zu. ,,Wir schaffen das schon." Sie nickte, doch ich hatte längst bemerkt, dass sie Tränen in den Augen hatte. Die anderen machten es uns gleich, und irgendwann schliefen wir gemeinsam ein. Nach ein paar Stunden- zumindest vermutete ich das, denn in dem Raum gab es keine Uhr- wachte ich auf, und streckte mich. Die Anderen waren schon wach, auch Raoul. Er lächelte mich an. Das erste Mal sah ich ihn richtig an. Er trug eine Jeans, die inzwischen, ebenso sein graues Sweatshirt, voller Blut war. Er war groß und schlank, und hatte ein wunderschönes Gesicht. Ich wunderte mich, dass mir das nicht schon viel früher aufgefallen war. Es war ebenmäßig,  ohne jegliche Art von Unreinheit,  und er hatte wuschlige,  dunkle Haare, und die schönsten Augen, die ich je gesehen hatte. Sie waren braun, und man konnte sich sprichwörtlich darin verlieren. In seinem Blick lag etwas wie... Beschützerinstinkt, und noch etwas Anderes, dass ich nicht genau bestimmen konnte. ,, Guten Morgen.", sagte er. Dann deutete er mit dem Kopf zur Tür- sie war offen. Sofort stand ich auf, und rannte in den nächsten Raum. ,,Zac ist tot. Der Mörder ist noch unter euch. " Ich war nicht mal frustriert. Das hatte ich längst aufgegeben. Deswegen sah ich mich um. In der Mitte des Raumes auf einem kleinen Protest stand eine Gerätschaft, die aussah wie eine riesige Bärenfalle. ,,Hier kommen die Geheimnisse- wieder zwei; Konstantin... hat schon mal jemanden getötet." Seine Augen weiteten sich. ,, Nein, das war ich nicht, ehrlich!", rief er, doch niemand antwortete ihm. ,,Ricky..." Oh nein. Ich sah zu Mia und Ricky, die sich fest umklammerten. Oh nein, nein, nein, nein! Nicht die zwei- sie sind doch so glücklich miteinander! ,,hat in seiner Kindheit Drogen genommen, und gestohlen." Einen Moment lang wurde es still, dann schüttelte Mia den Kopf.  ,,Das ist alles? ", lachte sie, dann rannte sie zum Lautsprecher und fuchtelte wild mit den Armen. ,,Dass er Drogen genommen und gestohlen hat?" Sie kicherte, aber es war kein normales Kichern.  Ich fürchtete, sie stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Offensichtlich dachte Ricky in etwa das Gleiche, denn er rannte zu Mia hin, nahm sie in den Arm, und hob sie hoch. Er trug sie wieder zu unserem Platz, und setzte sich mit ihr auf dem Schoß hin. ,, Ich hab solche Angst.", flüsterte Mia, und ich nickte verständnissvoll. Ich streichelte ihr Haar, als der Lautsprecher anging. ,,Hier kommt die Aufgabe; jemand wird ausgewählt, derjenige muss in die Falle. Dann schnappt die Falle zu. Lasst euch überraschen, was IN der Falle passiert! Nachdem er oder sie tot ist, öffnet sie sich. Viel Spaß!"

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