,,Aber eines verstehe ich noch nicht ganz'', gab ich zu und drehte mich zu Mia, darauf bedacht meinen Fuß nicht zu sehr zu belasten. Ich musste ihn nicht genauer betrachten um zu erkennen, dass die Schwellung schlimmer geworden war. ,,Ich habe doch einen Schrei gehört. Daran kann ich mich noch genau erinnern. Und das war, bevor ich in Ohnmacht gefallen bin." Sie nickte und deutete wieder nach oben auf Björn. Meine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, ich schürzte die Lippen und schüttelte langsam den Kopf. ,,Sag es mir einfach. Ich will ihn nicht wieder ansehen müssen." Sie nickte verständnisvoll und nahm leicht lächelnd meine Hand um mich zu beruhigen. ,,Das dachten wir uns auch sofort. Aber als Ricky genauer nachgesehen hat", ich bekam bei dem Gedanken daran, wie er meinen ehemaligen Freund unter die Lupe nahm einen Kloß in den Hals, ,,bemerkte er ein kleines Mikrofon, das an seinem Hinterkopf befestigt war. Irgendwer muss gewusst haben, dass wir kommen, und das vorbereitet haben um uns zu erschrecken. Was ja..." Ihr Blick glitt an Ricky und Lucy vorbei, blieb dann kurz an mir hängen und schwenkte schließlich weiter zu Fabienne, Raoul und Zoey. Dann schloss sie seufzend die Augen. ,,... offensichtlich auch funktioniert hat." Wohl oder übel musste ich ihr Recht geben. Diese Täuschung hatte uns nicht nur erschreckt. Wir waren zutiefst verängstigt. Kein Wunder - immerhin war uns gerade unser Freund quasi auf dem Silbertablett serviert worden; nur eben mit dem Unterschied, dass er normalerweise nicht mit Nägeln befestigt und zugenähtem Mund von der Decke hing. Und so wie Mia uns ansah, verstand ich auch was sie sagen wollte. Mindestens einer von den Rotkitteln wusste natürlich, wo wir uns befanden - nur war das nicht gerade etwas, dass man gern hörte, geschweige denn aussprach. ,,Gehen wir weiter?", fragte Zoey und sah mich kurz an, um still meine Erlaubnis einzuholen. Ich lächelte leicht, und sie drehte sich um und ging weiter voran. Kam es mir nur so vor, oder war es dunkler geworden? Nach ein paar Schritten war Zoeys blonder Kopf im Dunkeln verschwunden. Man hörte nur mehr die dumpfen Geräusche, die ihre Sohlen auf dem Boden hinterließen, und die zu uns durch hallten. Aber wir kamen ihr nicht nach. Und sie kam auch nicht zu uns zurück. Denn als wir dachten, es könnte nicht schlimmer kommen...
Da hörten wir etwas, das schlimmer war als jeder Schrei.
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Game Over
HorrorNeun Jungen. Neun Mädchen. Eine Pyjamaparty. Und ein Spiel, dass nur Einer lebend verlassen kann... Amy ist ein ganz normales Mädchen, mit ganz normalen Freundinnen, und einem ganz normalen Freund. Doch als eine Rundmail mit einer Einladung zu einer...