Game Over

Hoffnungslos

,, Was?!", schrie Lucy. Das erste Mal in ihrem Leben sah sie ehrlich erschüttert aus. ,, Der Mörder ist noch unter euch. ", wiederholte die Stimme. ,, Das Spiel kann weitergehen." Ich schauderte. Wer musste wohl als Nächstes sterben? ,, Und hier kommen die nächsten Geheimnisse:" Alle würden sofort still. ,, Laura..." Sie zog scharf Luft ein. ,,Hatte eine Geschlechtsumwandlung. Ihr könnt ihn Laurant nennen, wenn ihr wollt. Das ist sein echter Name."  Laura- oder Laurant?- ging in eine Ecke, und weinte vor sich hin. Lucy ging hin, und tröstete sie- offensichtlich entdeckte sie gerade ihr menschliche Seite. Laura tat mir wirklich Leid, also beschloss ich, dass nicht einfach so auf ihr sitzen zu lassen. ,, Na und?!", schrie ich, mit einem Blick in Richtung Lautsprecher,  und stand wütend auf. ,, Hier hat niemand etwas gegen Transen!!! Und was kann sie" Ich betonte das ,sie' extra. ,, denn dafür, dass sie im falschen Körper geboren wurde?!?!" Ich ging beschützend zu Laura, und wischte ihr die Tränen von den Wangen. ,, Du hast keinen Grund, dich zu schämen, Laura. Er sollte sich schämen!" Eine kurze Stille erfolgte. Dann räusperte sich die Stimme, und redete einfach weiter, als wäre nichts gewesen. ,,Alex..." Ich sah zu ihm hin. Er saß auf dem Boden, und hatte offensichtlich schon alle Hoffnungen aufgegeben. Seine blonden Haare waren vom vielen Durch-die-Haare-fahren schon ganz zerzaust, und standen in alle Richtungen ab. Er war groß und schlank, und ich kannte ihn eigentlich nicht sehr gut, aber er war immer nett zu mir gewesen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er ein schlimmes Geheimnis hatte. ,,Hat in einem Wutanfall seine beiden Katzen umgebracht. " Er wimmerte, und tat mir trotz seinem schrecklichen Geheimnis Leid. ,, Es war ein Unfall!", schluchzte er. Ich glaubte ihm, deswegen tröstete ich ihn. ,, Und Flora...", fuhr die Stimme ungerührt fort, und diese zuckte zusammen. Sie schüttelte ihren braunen Wuschelkopf. Ihre Rehaugen waren genauso braun. ,,Stellt sich beim Sex mit Alex ihren Vater vor, in den sie verliebt ist." Alex stöhnte. ,, Ist das wahr, Flora?" Sie nickte. ,, Tja dann." Er schüttelte den Kopf, und setzte sich in eine Ecke. ,,Trefft eure nächste Entscheidung!", sagte die unheilvolle Stimme. ,,Hier ist die Aufgabe: Seht euch im Raum um, irgendwo ist ein Messer versteckt. Jemand muss das Opfer zuerst töten, und dann die Haare abschneiden. Jeder von euch muss die Haare des Opfers essen, und etwas vom Blut des Opfers trinken. Dann wird sich die nächste Tür öffnen. Wer soll sterben? Trefft eine Entscheidung wieder innerhalb einer Stunde, sonst werdet ihr alle sterben! Also wählt weise; denn einer von euch hat es verdient, zu sterben!"