[Epilog]

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Der kühle Abendwind wehte mir durch die Haare und sorgte für eine angenehme Erfrischung an diesem heißen Sommertag. Die Sonne war schon fast vollständig untergegangen und Rio und ich liefen Hand in Hand im Laternenschein den Park entlang.

Wie jeden Abend machten wir einen Spaziergang, denn so machte es mir am meisten Spaß, ihm die Stadt zu zeigen. Vor zwei Wochen war Rio bei uns eingezogen - meine Eltern hatten ihn schon fast dazu gezwungen das zu tun - und musste nun natürlich auch hier zurecht kommen.

Es war wirklich eine lange Geschichte, wie er hierher in die USA gekommen ist. Nachdem er überlebt hatte und zusammen mit Pablo die Leiche weggeschafften hatte, musste er untertauchen, da praktisch die ganze Gang hinter ihm her war.
Mit seiner Mutter und seinen Geschwistern war er zu seinen Großeltern aufs Land geflohen. Dann hatte er all sein Geld zusammengekratzt und bei der Green Card Lottery teilgenommen und tatsächlich eine Green Card bekommen. Auf keinen Fall hatte er illegal immigrieren wollen, nur um dann vielleicht wieder zurückgeschickt zu werden. Dann war er nach Tucson geflogen, denn der einzige Flug in die Nähe von Phoenix ging dorthin.
Er hatte mehrere Minijobs angenommen und gleichzeitig versucht herauszufinden, wo genau ich wohnte. Als er schließlich meine Adresse kannte, war er hierhergefahren, was zufällig genau an meinem Geburtstag war.

Jetzt arbeitete er in einem mexikanischen Restaurant um etwas Geld zu verdienen, während er sich gleichzeitig nach Ausbildungsplätzen umsah. Für ihn war es jedoch schwer welche zu finden, da er schließlich mit 15 Jahren die Schule abgebrochen hatte.
Meine Eltern jedoch setzten sich für ihn ein und halfen ihm bei der Suche, da sie der Meinung waren, dass seine Englischkenntnisse für einen Immigranten hervorragend waren und man auch sonst nicht wirklich merkte, dass er eine Bildungslücke hatte.

Es war so lieb von ihnen, dass sie sich so sehr um ihn kümmerten. Da fühlte ich mich gleich viel schlechter, dass sie nicht die ganze Wahrheit über Rio wussten. Ich hatte ihnen nämlich erzählt, dass sie nicht vorher von Rio gewusst hatten, weil er nicht nur ein Freund war sondern mehr, ich mir diesbezüglich aber nicht allzu sicher war und ihnen deswegen nicht von ihm erzählen wollte, falls nach zwei Wochen alles wieder vorbei gewesen wäre. Doch nun waren meine Eltern sich sicher, dass nicht zwischen mir und Jack, sondern mir und Rio etwas lief und fragten mich ständig nach Updates zu unserem Beziehungsstand. Leider musste ich sie jedoch enttäuschen, denn er und ich waren weder zusammen, noch war irgendetwas zwischen uns vorgefallen seit er hier wohnte.

Rio blieb stehen und setzte sich daraufhin in das Gras, ich tat es ihm gleich und setzte mich dicht neben ihn.
Wir starrten in die Ferne, blickten auf die bunten Lichter der Stadt und genossen einfach die Ruhe. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich mich das ganze letzte Jahr kein einziges Mal entspannt hatte.

„Es ist so friedlich hier, daran kann ich mich echt nicht genug gewöhnen.", murmelte Rio und ließ seinen Blick durch die Gegend schweifen.

„Naja, theoretisch könnte jeden Moment jemand vorbei kommen und uns abknallen.", erwiderte ich trocken.
Ich war wirklich kein Fan davon, dass der Besitz von Waffen nicht verboten war.

„Ja schon klar, aber hier verfolgt mich immerhin keine gesamte Gang."

„Und sie können dich sicher nicht finden?", fragte ich mit einem mulmigen Gefühl im Bauch.
Es gab nichts Schlimmeres als sich in Sicherheit zu fühlen, nur um dann eiskalt überrascht zu werden.

„Nein, keine Sorge. Ich habe schon aufgepasst.", versicherte mir Rio.
Dann ließ er sich nach hinten ins Gras fallen und schaute in die Sterne. Ich machte es mir neben ihm bequem und beobachtete den mittlerweile dunklen Nachthimmel.

„Wie ist das jetzt eigentlich mit uns?", fragte Rio nach einer Weile.

„Wie meinst du?"
Verwirrt drehte ich meinen Kopf zu ihm, nur um daraufhin zu merken, dass sein Gesicht meinem viel zu nahe war. Ich verlor mich in seinen dunklen Augen, die die Sterne widerspiegelten.

„Naja, meiner Meinung nach sind wir nicht einfach nur Freunde, sondern mehr. Und jetzt steht uns doch nichts mehr im Weg, oder? Niemand der uns umbringen will..."
Er stoppte und schmunzelte.
„Du hast gerade Sommerferien und ich wohne im Zimmer neben dir, also perfekte Bedingungen, oder nicht?"

Mit offenem Mund starrte ich ihn an. Das meinte er doch gerade nicht ernst, oder?
Auch wenn er es nicht ausgesprochen hatte, war ich mir sicher, dass er mich gerade fragen wollte ob ich mit ihm zusammen sein möchte.

„Außer du brauchst noch Zeit, dann kann ich das natürlich auch verstehen. War blöd von-"

„Nein, nein. Ich brauche keine Zeit mehr.", sagte ich entschlossen.
Denn beugte ich mich zu ihm rüber und legte meine Lippen auf seine.

Gott, es war mir gar nicht klar gewesen, wie sehr ich das vermisst hatte.

a/n:
Das war einfach das letzte Kapitel und ich bin jetzt irgendwie traurig🥺🥺 Malu und Rio sind einfach meine Babys und jetzt lasse ich sie alleine : (
Haha lol ich hör mich an wie so ne Helikpoter Mutter

Naja auf jeden Fall danke an alle, die bis hier hin gelesen haben🥰 freut mich mega dass euch meine Geschichte gefallen hat fühlt euch umarmt von mir    : ))))

Und dann noch ein fettes Dankeschön an alle, die immer so fleißig gevotet und kommentiert haben, hab mich immer mega darüber gefreut🥰🥰❤️

Auch wenn die Geschichte jetzt zu Ende ist, hab ich schon drei andere in Planung und unzählige Ideen loll also falls ihr davon nichts verpassen wollt könnt ihr mir gerne folgen🤪

peace outtt man sieht sich friends💗💗

Before DawnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt