Sie hatte Angst. Spürte diese ekelhafte Hand auf ihrer Haut. Spürte, wie toll er das fand. Sah was er da tat. Er wiederte sie an. Sie wollte weg. Und dann kamen die Wachen, die sie mit den Peitschen schlugen. Sie wachte erschrocken auf. Tränen lagen in ihren Augen. Sie dachte, dass sie nur da geweint hatte. In ihrem Traum. Aber es war auch eine Erinnerung. Sie hat wirklich geweint und weinte jetzt wirklich. Niemand hat sie je so berührt. Unzucht war bei Christen doch ein Verbot. Warum war dann ausgerechnet der Sohn des Königs eine so unzüchtige Person? Sie weinte. Ihre Arme schützend um sich gelegt. Erschrocken fuhr sie zusammen. Zwei Arme haben sich um sie geschlossen. "Shh, alles okay. Alles wird gut.", sagte eine Stimme beruhigend. Es war Kilian. Sie lag in seinem Bett. Aber er hatte auf dem Boden geschlafen. Sie sah Felle auf dem Boden, trotz der Dunkelheit. Aber ein paar der weißen stachen in def Dunkelheit durch und waren recht gut zu erkennen. Linhart schlief bei Evan. Er hat mit ihm die Kinder weggebracht, als Kilian Runa in sein Zimmer brachte. Sie sind auch nicht nochmal zu Runa. Nia wollte, dass sie sich ausruhen konnte. Sie hat ihnen gesagt, dass sie sie nicht stören und schlafen lassen sollten. "War es was schlimmes?", fragte er sie mit sanfter Stimme. Sie schüttelte mit ihrem Kopf. Sie hatte zu weinen aufgehört. Dann jedoch fing sie wieder an und nickte ganz dolle. "Er hat ...", schluchzte sie und fing dann ganz zu weinen an. Als sie es ihm sagte, bekam er eine innere Wut. Er drückte ihre Schulter doller, aber das bemerkte sie garnicht. Er wusste nicht warum, aber er wollte ihn nicht nur töten, weil er Christ war, der sich nicht an seinen Glauben hielt, sondern auch, weil er Runa soetwas antat. Er mochte diesen Kerl ganz und garnicht. Er wollte Linhart ja eigentlich nur ärgern, aber nun fand er selber etwas an Runa, aber er wusste nicht genau was. Er mochte sie. Auf eine ganz bestimmte Weise. Er wusste nur nicht, welche. Si hatte er noch nie gefühlt. Die Mädchen hier waren alle nur glücklich, kannten garkeinen Schmerz oder Verlust. Jedenfalls nicht auf diese Art. Sie zeigte Gefühle. Richtige Gefühle. Andere Gefühle; verschiedene Gefühle. Sie beruhigte sich schnell. Bei ihm spürte sie die selbe Wärme, die sie bei Nia schon gespürt hatte. Aber dennoch irgendwie ... anders. Das interessierte sie jedoch nicht weiter. Sie schlief einfach in Kilian seinen Armen wieder ein. Von draußen schlug Wind gegen den Baum; die Rinde, die als Fensterläden benutzt wurden, klapperte in den Einbauten. Aber nicht mal das störte sie. Sicher hatte sie davon, und von der kalten Luft, die ins innere von draußen in kleinen Windstößen drang, die Albträume bekommen, die sie hatte. Aber nicht mehr. Kilian war neben ihr. Er passte auf sie auf. Und das ließ sie gut schlafen. Sie träumte von dem Reh und wie sie her kamen, aber dann träumte sie noch etwas. Etwas schreckliches. Sie konnte sich nur nicht richtig erinnern, was es war.
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Blutzauber
FantasyBand 1 Es gibt sie: Blutzauberer. Vor einem Jahrhundert gejagt, doch sie sind zurück. Ein neuer Krieg bricht aus, in dem jeder an seine Grenzen geht. Wem soll man vertrauen? Wer ist Freund und wer ist Feind? Runa, sie lernt ihre eigenen Leute kennen...