Runa kam an einen kleinen Fluss an, aus dem immer das Wasser für die Tiere geschöpft wurde. Das Wasser glitzerte. Runa beruhigte der Anblick. "Runa.", ertönte es hinter ihr. Es war Nia. "Runa, ist alles okay mit dir?", fragte sie sanft. Runa sah kurz zurück zum tanzenden Wasser, sah dann aber wieder zu Nia. Sie konnte ihren Augen aber nicht lange Stand halten, also sah sie überall hin, nur nicht zu Nia. "Du musst mich ja jetzt für was halten ...", sagte sie gequält. "Nein. Warum sollte ich? Du bist mir immer noch wichtig. Und nicht nur dir gehen diese Streithähne auf die Nerven -das kannst du mir glauben- auch mich nerven die beiden damit bis zum geht nicht mehr und Evan scheint es genauso zu gehen." Runa sah sie verwirrt an und fragte: "Aber habt ihr denn nicht die selbe Kultur wie Kilian? Müsstet ihr da nicht wie Kilian denken?"
"Wie du selber sagtest, dass du deine eigene Meinung hast, haben wir auch unsere."
"Also glaubt ihr nicht an die Götter?"
"Was? Doch. So war das gar nicht gemeint. Wir glauben an sie. Sie haben uns gelehrt mit unseren Kräften um zu gehen. Sie waren bei uns. Ich weiß, dass sie existieren, wir feiern die Feste, die für sie gewidmet sind. Wir folgen ihren Lehren. Aber Kilian nimmt alles viel zu ernst. Als wäre er einer von ihnen und ist sauer darüber, dass man schlecht über ihn spricht. Als wäre er ein bockiges, kleines Kind." Beide mussten bei dem Vergleich lachen. "Aber auch Linhart. Da gibt es bei beiden wohl kein schlimmer, nur ein: Wenn du Streit beginnst, dann mach ich mit.", fügte Runa hinzu, die sich Mittlerweile schon an einen Baum mit Nia gelehnt hatte. Dann zuckte Runa zusammen. Sie fasste an die Rinde des Baumes und sah zu Nia, welche sie nur verwirrt ansah. "Was ist?", fragte Nia beunruhigt. "Hörst du das nicht?" fragte Runa, doch Nia schüttelte nur mit ihrem Kopf und stellte als Gegenfrage: "Was denn?"
"Da schreit jemand. Ich glaube es ist ...", sie stoppte kurz, schloss ihre Augen und lauschte. Nia sah ihr gespannt zu. Beiden schlug das Herz ganz wild. Sie hielten ihren Atem an, zu gespannt waren sie. "Es ist Evan.", sagte Runa und schlug schockiert ihre Augen auf. "Er wird von irgenwas verfolgt. Ich weiß nicht, was es ist. Es ist weder lebendig, noch wirklich tot, wie ein Dämon oder so was. Es scheint mir irgendwie erschaffen zu sein.", erklärete sie Nia, während beide versuchten schnell zu ihm zu gelangen. Als sie in Sichtweite der beiden Streithähne waren und vorbei rannten, dachten sich beide schon, dass etwas passiert sein musste. Beide rannten den Mädchen hinterher. Sie waren nur noch ein Stück hinter ihnen, als Kilian ihnen zu rief: "Hey! Was ist denn passiert?" bei Mädchen drehten ihre Köpfe nach hinten, aber niemand hörte zu rennen auf. Nia drehte ihren Kopf wieder um. Was sollte sie auch schon groß sagen? Es war ja schließlich Runa, die etwas seltsames bemerkt hatte. "Evan, er wurde von irgendetwas angegriffen. Ich weiß nicht genau, wer oder was es war, aber es war definitiv nichts gutes.", sobald Runa das sagte und sich wieder umdrehte, blieben alle sofort stehen, bei dem Anblick, der sich ihnen bot. Sie waren schockiert, was da vor ihren Augen passierte. Eine schwarze Gestalt. Oder war das nur Einbildung? Etwas schien Evan jedenfalls umgestoßen zu haben. Aber da war nichts mehr. Evan. Sie mussten schnell zu ihm, sehen, ob es ihm gut ging. Sie regten sich alle wieder, riefen nach ihm, rannten zu ihm. Kilian warf sich vor seinen besten Freund auf die Knie. Er fasste nach ihr, wich aber erschrocken von ihm. "Was ist?", fragte Nia. "Er ist eiskalt. Und ich spüre keinen Puls mehr."
"Was bedeutet das?", fragte Linhart. "Dass er tot ist."

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Blutzauber
FantasyBand 1 Es gibt sie: Blutzauberer. Vor einem Jahrhundert gejagt, doch sie sind zurück. Ein neuer Krieg bricht aus, in dem jeder an seine Grenzen geht. Wem soll man vertrauen? Wer ist Freund und wer ist Feind? Runa, sie lernt ihre eigenen Leute kennen...