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Emma war müde. Sie war schon vor Sonnenaufgang aufgestanden, wie immer, um im Schloss ihren Pflichten nach zukommen. Sie hatte Frühstück an die gemacht und schon dem König bereit gestellt, hatte den jüngeren Prinzessinnen beim ankleiden geholfen, ihnen ihr Essen serviert, die Böden geschruppt, Wäsche gemacht und erledigte gerade die Einkäufe. Es war noch nicht ein mal Mittag, aber die Sonne hatte schon den ganzen Tag erhellt, die Luft gewärmt und schien auf alles und jeden, der ihr im Weg war, wodurch über all Schatten fielen. Emma stemmte ihren voll gepackten Korb in die Hüfte, als sie gerade auf dem Rückweg zum Schloss war, und sah zur Sonne, hielt dabei eine Hand schützend vor ihr Gesicht. Ein weiterer Tag, dachte sie sich, und es würden noch viele weitere kommen. Viele weitere mit dem König, bevor das Gift anfangen würde, ihm den Gar auszumachen. Aber würde es schnelle gehen, dann würde Verdacht geschöpft werden. Das kann ich nicht riskieren. Ich muss schließlich auch seinen Sohn töten. Sie lief weiter, mit ihren Gedanken immer noch beim Gift. Sollte sie das selbe mit dem Sohn machen? Mit diesem verlogenen Bastard? Nein. Das wäre zu auffällig. Sie musste irgendeinen anderen Weg finden. Vielleicht durch einen Unfall. Wenn er vom Pferd fallen würde und dabei von ihm zertrampelt werden würde, weil es mit sich durchgingen. Das wäre eine M9glichkeit, aber wie sollte sie das machen ohne erwischt zu werden? Vielleicht musste sie später noch einmal zu der Alten, zu dieser Hexe, gegen etwas Bares würde sie ihr sicher etwas genauso wirkungsvolles geben. Aber sie hatte nicht so viel Geld. Das letzte bisschen hatte sie schon für das andere Gift hergegeben. Sie musste warten. Der Bastard war ja eh noch unterwegs und würde sobald auch sicher nicht zurück kommen, da hatte sie noch Zeit, sich etwas auszudenken. Sie wollte gerade durch Tor schreiten, als einige Reiter schnell durch ritten, im Eiltempo, und Emma dabei fast um rannten. Sie wollte sich schon beschweren, da gingen die Alarmklocken los. Sie sprang sofort auf. Jeder war in höchster Alarmbereitschaft. Emma rannte ins Schloss. Alle waren in Aufruhr. Sie versuchte jemanden zu erwischen, fragen, was hier los war, aber sie erwischte keinen. Sie lief schnell in die Küche, stellte ihren Korb ab. Alle redeten wild durcheinander.
"Tot."
"War ja schon alt ..."
"Was jetzt?"
"Kann man nichts machen."
"Was sollen wir jetzt machen?"
"... angreifbar."
Es war ein großer Wirrwarr. Und sie einzige Frage, die Emma durch den Kopf ging, war: Was ist hier los?

BlutzauberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt