Kilian wollte etwas sagen, aber kein Ton kam aus seinem Hals, er stand nur reglos da und starrte, wie die anderen beiden auch, Linhart und Runa an, die gerade gleichzeitig aus ihrem Tiefschlaf erwachten. Nia übernahm es für Kilian und sprang voller Freude um Runas Hals. Evan zeigte auch Regung in dem er langsam auf die anderen zu ging und sobald er bei ihnen stand Linhart anerkennend auf seine Schulter klopfte. Er sah zu Runa und umarmte sie kurz. Kilian hatte ihn der ganzen Zeit immer noch keine Regung gezeigt und stand nur wie ein Stein an seinem Fleck. Dann brachte er doch irgendwie etwas aus seinem Mund: "Wie ... ?", aber mehr kam auch nicht raus. Es schnürte ihm sofort den Hals zu, als würde er ersticken, wenn er weiter sprach. Alle ließen von einander ab und sahen zu Kilian. Von allen verblasste das Lächeln. Sie sahen erst alle zu Kilian, dann zu Runa. Kilian und Runa sahen sich dabei ganze Zeit fest in die Augen. Keiner sagte etwas. Komplette Stille, bis Runa langsam wieder leicht zu lächeln anfing und zu sprechen begann: "Da war dieser Schatten ... Er ist in mich eingedrungen und wollte Besitz von mit ergreifen. Ich habe euch gesehen, wie ihr mir helfen wolltet, wie es euch massakriert hat, wie es euch nicht helfen lassen hat ... Ich hatte Angst, so schreckliche Angst. Um euch, um mich. Dann wart ihr weg. Aber kurz darauf stand Linhart plötzlich vor mir und hat dieses etwas berührt. Dabei wollte es auch ihn töten. Sobald er es berührt hatte, ging alles in einem hellen Licht auf und wir konnten aufwachen." Sie spielte etwas mit der Decke, griff ganze Zeit anders drum. Nia nahm sie wieder in ihre Arme, drückte sie ganz fest und sagte: "Bevor ihr wach wurdet, kam der Schatten aus dir raus ... Er trat aus deinen Ohren, Augen, deiner Nase und deinem Mund. Es sah aus, als würde es dich aussaugen. Es sammelte sich über dir. Ein schrecklicher Anblick. Es war so beängstigend. Dann verpuffte es und sobald es sich ganz aufgelöst hatte, bist du in dir zusammengesackt und eure Augen fingen an hell zu leuchten, dann seid ihr aufgewacht.", sagte Nia ganz begeistert und aufgeregt. Doch dann wurde ihre Stimme ernst. Leichte Trauer legte sich auf ihr Gesicht. Sie schloss ihre Arme noch etwas fester um Runa und versteckte ihren Kopf in Runas Halsbeuge. "Ich hatte solche Angst um dich.", sagte sie dazu. "Du bist mir zu wichtig geworden. Ich hätte es nicht ertragen, wenn du gestorben wärst." Ein paar Tränen liefen ihre Wangen runter, aber nur Runa konnte es bemerken, da Nias Gesicht noch in Runas Haaren verborgen war. Runa legte nun auch ihre Arme um Nia. "Ist ja alles gut. Wir haben es ja geschafft. Wir-", bevor Runa weiter sprechen konnte, kam ein Rabe ans offene vom Wind tosende Fenster geflogen und schrie rein. Dann flog er weg. Aber alle erschreckten sich. Sogar Kilian zeigte mal mehr Regung, als ein einfaches zucken der Mundwinkel. Sie rannten zum Fenster. Sie drängten ihre Köpfe aneinander und versuchten alle nach draußen blicken zu können. Es gab einen riesen Tumult: Menschen schrien, Frauen riefen nach ihren Kindern, die Priesterin war da und gab mit ernstem Gesicht Anweisungen und zeigte dabei immer in eine Richtung, worauf einige Leute immer hin rannten, Waffen wurden besorgt und die Seherin kam von einem Hügel in das kleine Dorf. "Die Seherin! Sie kommt sonst nie ins Dorf! Das muss wirklich eine ernste Sache hier sein. Sonst haben wir auch nie Waffen benötigt und die Priesterin war noch nie so ernst.", sagte Nia. Sie lief los und der Rest folgte ihr. Sie rannten schnell die Treppen runter und Linhart rannte schon gegen eine der Wurzeln des Baumes. Runa fasste ihn leicht auf die Schulter. Er hielt sich kurz seinen Kopf, schüttelte ihn, als ob er so den Schmerz abwimmeln könnte, und lief dann weiter. Sie gingen direkt zur Priesterin, die sich gerade mit der Seherin unterhielt. Es sah aus, als würden sie sich streiten, so ernst war das Gesicht der Priesterin. "Was ist hier los?", fragte Runa besorgt. Die beiden Frauen drehten sich sofort zu ihr und den anderen, die direkt hinter Runa zum stehen kamen. "Sie kommen.", sagte die Priesterin nur Hass erfüllt. "Wer? Was meinst du?" Die Priesterin antwortete nicht, ging nur mit einem aufgebrachten Mann, der vor ihr rannte und dabei immer wieder nach hinten sah, um sicher zu gehen, dass sie ihm folgte, im schnellen Schritt nach. Nia sah besorgt zu ihrem Bruder und er zu ihr. Die Seherin sah ihr nach, wie die anderen es auch machten. Runa fragte sich, wer diese Frau war und Linhart fragte sich, wieso sie der Priester nach sah, wenn sie doch blind war. Die Seherin drehte sich zu ihnen um, lächelte leicht, der kleine Falke auf ihrer Schulter. Er sah Runa an. Sie fühlte sich, als würde er in ihre Seele schauen. "Du bist also die, wegen der dieser ganze Tumult herrscht. Hallo, Runa. Wir sollten uns unterhalten."
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Blutzauber
خيال (فانتازيا)Band 1 Es gibt sie: Blutzauberer. Vor einem Jahrhundert gejagt, doch sie sind zurück. Ein neuer Krieg bricht aus, in dem jeder an seine Grenzen geht. Wem soll man vertrauen? Wer ist Freund und wer ist Feind? Runa, sie lernt ihre eigenen Leute kennen...