Blutzauber

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Sie tauchte zurück zu den Bildern. Alle Bilder wandelten sich in den Blutnebel um, in dem sie vorher stand. Ihr Herz raste. Sie wusste, wer dieses Mädchen war. Sie hatte bis jetzt nur eine Person gesehen, die solche leuchtendroten Haare hatte, die aussahen, als würden sie in Flammen aufgehen. Und diese Augen, die Wasser, Erde, Himmel und Wald in sich vereinten, und nun auch Feuer und Blut hervorbrachten, wenn sie eine solch große Macht benutzte. Da hörte sie plötzlich etwas. Es hörte sich an wie ein Schluchzen. Weinte da etwa jemand? Sie folgte dem Geräusch, bis es lauter wurde. Dann erkannte sie durch den Nebel Umrisse. Jemand saß da, die Hände im Gesicht. Wer das wohl war? Wer außer ihr konnte noch Zugang hierher gefunden haben? Dieser Schatten vielleicht? Sie ging näher an die Person. Bis sich um sie und die Gestalt der Nebel lichtete. Es war Runa. "Runa!" Nia, ihre Angst von vorher völlig vergessen, rannte die letzten Meter zu ihr und warf sich neben sie auf den roten Untergrund. Es war wie fließendes Blut, aber es war nicht nass, es färbte auch nicht an, aber es fühlte sich warm an. Sie fasste um Runas dünnen Schultern. "Runa, was tust du hier?" Runa Blickte auf. Ein erneuter Schauer lief Nia den Rücken runter. Sie zog vor Schock ihre Arme von Runa weg und hielt sie schützend an sich. Runa lief Blut aus den komplett schwarz schimmernden Augen. Ihre Hände, die nur ein paar Zentimeter vor ihrem Blut weinendem Gesicht waren, waren Blutverschmiert. "Nia ... Nia, ich ..." Der Schock wich langsam von ihr. Zögernd nahm sie Runa wieder in ihre Arme. "Beruhige dich. Alles wird wieder gut. Verstanden?" Sie sahen einander an. Runa nickte leicht. "Gut, dann müssen wir beide hier irgendwie wieder raus finden." Nia sah sich suchend um. Dann ertönte eine tiefe, verzerrte Stimme, die nicht Menschlich klang. Nia sah sich schockiert um, bis sie bemerkte, dass es Runa war, die das sagte, mit einem Grinsen im Gesicht und ihren schwarzen, dämonischen Augen: "Du kommst hier nicht mehr raus."