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Die Priesterin rannte schneller, denn sie merkte, dass irgendwas nicht stimmte. Mara sah schockiert aus. Das Geschrei verängstigte sie. Dann kam ein letzter schrecklicher Schrei. Die Priesterin blieb plötzlich stehen. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihren Körper. Sie gab schmerzende Geräusche von sich und fiel zu Boden. Sie griff an ihre Brust, da, wo ihr Herz lag. Alles okay?, fragte Mara und warf sich neben sie auf den Boden. Die Priesterin versuchte auf zu sehen, schaffte es aber nicht ganz. Mein Seelentier ..., fing sie mit schweren Atmen an zu sagen. Das Sprechen strengte sie an. Ganz ruhig., versuchte Mara sie zu beruhigen. Es wird doch alles wieder gut.
"Nein! Nichts wird gut. Ich verstehe jetzt, was diese Stimme dir sagen wollte. Wir sind alle in Gefahr. Mein Seelentier, es hat mir etwas übermittelt, bevor es starb. Da sind Männer und ein Mädchen. Ich kenne die Männer zwar nicht, aber das Mädchen. Ich kenne sie sogar sehr gut. Und sie wird Unheil über uns bringen." Die Priesterin sprach sehr angestrengt. Sie versuchte aufzustehen, aber das gelang ihr nicht so gut. "Was ist denn mit dir?", fragte Mara nun wirklich ganz besorgt. Sue verstand nicht, was die Priesterin ihr da gerade mitteilten. Sie machte sich einfach nur Sorgen, um die Priesterin. "Das ist normal. Die Bindung zwischen mir und meinem Seelentier wurde durchtrennt, als seine Seele den Körper verlassen hatte; als es starb, war es nicht mehr mein Seelentier. Es ist jetzt nur noch ein Geist, auf der Suche, nach etwas neuem. Ich habe kein Seelentier mehr. Ich leide seine Schmerzen. Ich leide meinen Verlust. Verstehst du das? Verstehst du die Qualen, die ich gerade durchlebe?" Mara nickte, schütteltr dann aber dich den Kopf. "Ich kann es mir nur vorstellen. Ist es wie, als ich meine Mutter verlor?" Die Priesterin schüttelte angestrengt ihren Kopf. "Nein ... Du musstest ihre Schmerzen nicht durchleben. Du musstest nur durch deinen eigenen Schmerz; deinen Verlust. Ich muss durch meinen und seinen Schmerz. Es ist kaum zu ertragen. Ich fühle mich, als würde ich sterben. Vielleicht tue ich das gerade sogar. Vielleicht musste es zu sehr leiden. Dann würde ich die Qualen auch nicht überleben. Aber achte jetzt besser nicht auf mich. Lauf und such die anderen! Los! Warne sie! Alle! Wir sind in großer Gefahr." Mara zögerte kurz, ließ dann jedoch die Priesterin los und rannte so schnell sie konnte. Wenn jetzt sogar die Priesterin so was sagte, dann konnte es wirklich nicht gut um sie stehen. Die Priesterin sah ihr mit zusammen gezogenen Augenbrauen hinterher. Sorge machte sich in ihr breit. In diesem Zustand, konnte sie niemanden beschützen. Sie war die Stärkste von allen, aber trotzdem würde sie niemanden beschützen können. Sie hoffte, dass es Mara schaffen würde, aber ihre Zweifel wuchsen mit jeder Sekunde, die sie Mara noch sah, und die Hoffnung starb mehr und mehr. Sie war sich sicher, dass sie selber sterben würde, nur wollte sie, dass es wenigstens die anderen schafften, zu überleben. "Bitte.", flüssterte sie. "Bitte, beschützt Mara und alle anderen."

BlutzauberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt