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Lieber Gott, bitte beschütze meine Familie. Bitte beschütze alle Leute hier. Sie waren sehr lieb zu mir und meinen Bruder. Danke, dass du uns zu ihnen geführt hast. Bitte lass es Mama bei dir gut gehen. Sie hat sich immer so viele Sorgen um uns gemacht. Sie hat immer als letztes gegessen, wenn es denn mal was gab. Da hat sie dann aber auch alles versucht, um uns zu versorgen. Und bitte bestrafe die Männer, die meiner Mama so schreckliche Dinge angetan haben. Und hilf Runa und Nia bitte. Sie haben es mit mir und meinem Bruder sicher nicht so einfach. Armen." Mara saß in einem Zimmer, des großen Baumes. Die Priesterin passte auf die beiden Kinder auf, solange Nia und Runa anderweitig beschäftigt waren. Mara saß vor ihrem Bett, mit zusammen gefalteten Händen. Sie hatte gerade ihr nächtliches Gebet beendet, da kam die Priesterin rein. Mara drehte sich um. Sobald sie die Priesterin sah stand sie schnell auf und lief zu ihr. "Hast du deinen Gott wieder um etwas gebittet?", fragte die Priesterin und strich ihr über den Kopf. Die blonden Haare wurden erst gekämmt. Mara hatte ein weißes Kleid an. Es war aber nicht so strahlend, wie das der Priesterin, dennoch war es Mara ihr Lieblingskleid, denn Nia und Runa haben es für sie gemacht, in einer Nacht, in der sie noch unterwegs waren. Als sie hier ankamen, hatten sie es gerade fertig bekommen. Es war eine gute Handwerkskunst. Passend dazu haben sie ihr eine Fellweste gemacht. "Ja. Ich hoffe er hat mich gehört.", antwortete das kleine Mädchen. Die Priesterin lächelte das besorgt guckende Mädchen an. "Keine Sorge, er hat dich sicher gehört. Aber ich verstehe das trotzdem nicht so. Warum sagt ihr ihm ganze Zeit, was er doch bitte für euch tun soll? Und warum redet ihr nur?" Das Mädchen sah die Priesterin bei diesen Fragen verwirrt an. Wo von sprach sie da nur? Macht sie das etwa nicht so? "Priesterin, was genau meinst du?"
"Ihr sprecht mit eurem Gott, aber nur, wenn ihr etwas von ihm wollt. Ihr redet nur, aber hört nicht zu. Was, wenn er euch etwas mitzuteilen hat, aber weil ihr nur redet und nicht zuhört es nicht mitbekommt? Wir hören unseren Göttern zu. Wir bitten sie zwar auch um Gefallen, aber nicht nur. Wir hören zu, was sie uns mitzuteilen haben, was wir auch für sie tun könnten." Das Mädchen bekam große Augen. "Ja, das will ich auch. Wie hör ich ihm denn zu?"
"Du musst einfach nur still sein. Vielleicht hat er dir was zu sagen. Vielleicht aber auch nicht. Ich störe dich am besten nicht weiter.", mit diesen Worten ging die Priesterin. Mara setzte sich auf den Boden und sah nach draußen. Jetzt sollte sie etwas hören können. Es kam eine ganze Weile nichts. Da schloss sie ihre Augen und da konnte sie etwas wahrnehmen. Eine leise Stimme. Ganz still. Sie sagte: "Rette Nia."

BlutzauberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt