Sie schrie etwas lauter. Keine Antwort. Hatte sie die beiden etwa auch umgebracht. Aber da lichtete sich der Nebel und die beiden liefen benommen umher. Runa rannte mit Mara auf die beiden los. "Alles in Ordnung?", fragte Runa die beiden. Beide sahen zu ihr, unsicher ob sie lächeln, weinen oder schreien sollten. "Runa-", fing Kilian an, aber brach im Satz ab. Er wusste nicht, was er sagen sollte. "Was hast du getan?", fragte nun Linhart. "Was meinst du?", fragte sie unsicher. "Die ganzen Männer ... Du hast ...", er wusste nicht genau, wie er es beschreiben sollte. "Du hast sie umgebracht." Kilian überlegte. Es konnte doch gar nicht möglich sein. Jeder Blutzauberer musste sein Opfer berühren, um einen Schaden oder eine Heilung auszurichten. Wie hatte sie es ohne eine Berührung geschafft und dann noch bei so vielen? "Wie hast du das gemacht?", fragte Kilian. Sie schüttelte nur ihren Kopf und sah betrübt zur Seit. "Ich weiß es nicht", sie flüsterte es eher. "Können wir uns zuerst um Nia kümmern?", kam es nun auch von Mara. Sie hatte schon die ganze Zeit verstört auf den leblosen Körper gestarrt. Die anderen sahen nun auch zu ihr. Ihre Haare waren in ihrem eigenen Blut getränkt. Als sie zu ihr liefen war ein leises Husten zu hören. Runa rannte sofort auf sie los. Sie drehte sie um. Sie flüsterte etwas. "Bitte, vergiss mich nicht. Kümmer dich um die Kleinen. Ich liebe euch." Dann kam nichts mehr. Runa brach in Tränen aus. Kilian lief zu einem Baum und schlug dagegen. Was würde Evan sagen? Würde er überhaupt je wieder zu ihnen zurück kehren? Linhart starrte nur auf Runa runter, die Nia feste an sich drückte. Mara hatte sich kurz darauf neben sie gesetzt. "Lass sie uns begraben", sagte sie sanft. Sie weinte nicht. Sie war ganz still. Sie strich nur vorsichtig über Nia ihr Gesicht.
"Aber warum hat sie ihn nicht umgebracht? Sie hatte ihn doch berührt!", kam es aufgebracht von Linhart. Runa saß mit Mara vor dem Grab. Sie hatten ein paar Blumen auf es gelegt. "Sie war keine Kämpferin. Sie war zum heilen da. Ihre Kräfte sind aufs Heilen spezialisiert. Sie kann niemanden mit der Kraft umbringen. Leichte Verletzungen sind möglich, aber die hätten nicht viel ausgewirkt." Kilian sah ernst auf das Grab seiner Schwester. Er hatte schon seine Mutter verloren und nun auch noch seine Schwester. Es war ein schrecklicher Gedanke. Es kamen rachelnde Geräusche. Alle drehten sie in dir Richtung, wo sie her kamen. Aus einem Gestrüpp kam die Seherin. Sie sah schrecklich aus. "Wo kommst du denn her? Was ist mit dir geschehen? Weißt du wo die anderen sind?", platzte es aus Kilian raus. Sie hatten schon nach anderen gesucht, aber nur Leichen gefunden. Die Seherin sah wütend aus und schüttelte ihren Kopf. "Ich habe absolut keine Ahnung. Aber sie haben mein Seelentier ermordet. Jetzt bin ich blind." Linhart gab darauf lieber keine Antwort, denn diese hätte ihr sicher nicht gefallen, dessen war er sich bewusst. "Ich nehme Rache an ihnen. Ich werde sie alle töten!"
"Seherin, bitte beruhige dich. Runa hat sie schon getötet. Einen großen Teil von ihnen zu mindestens. Auch den Prinzen", sagte Linhart. "Nenn mich nicht so! Ich bin längst nicht mehr die Seherin. Ich bin jetzt Cilia."
"Der Prinz ist nicht tot", kam es leise von Mara. Sie drehten sich alle zu ihr. "Was meinst du damit?", fragte Runa. Sie und Mara standen nun auf. "Er und alle anderen wurden von ihr pulverisiert", sagte Linhart aufgebracht. "Wir haben ihr Blut an uns kleben. "Ich habe es gesehen", kam es nun noch leiser von ihr. "Was hast du gesehen?", wollten sie von ihr wissen. "Wie der Schatten ihn mitgenommen hat. Der Prinz ist nicht tot. Er lebt noch."

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Blutzauber
FantasyBand 1 Es gibt sie: Blutzauberer. Vor einem Jahrhundert gejagt, doch sie sind zurück. Ein neuer Krieg bricht aus, in dem jeder an seine Grenzen geht. Wem soll man vertrauen? Wer ist Freund und wer ist Feind? Runa, sie lernt ihre eigenen Leute kennen...