15 • Lucky

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Ein weiteres Mal ertönte ein lautes Klingeln den Raum. Murrend streckte ich meine Hand aus und versuchte mein Handy zu ertasten, welches über Nacht immer auf meinem Nachtisch lag. Da das nicht von Erfolg gekrönt war, öffnete ich leicht meine Augen und griff nach meinem Handy, um den Wecker auszuschalten. Der schrille Ton verstummte. Zufrieden legte ich mein Gerät wieder weg und schloss die Augen. Zehn Minuten würden wir noch haben.

,,Wir sollten langsam aufstehen", hörte ich Carlos raue Morgenstimme an meinem Ohr, was bei mir eine Gänsehaut auslöste.

,,Wir haben noch Zeit", gab ich verschlafen zurück. Ich genoss es, Carlos Arme um mich zu spüren, was mir ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit gab. Gerade fühlte ich mich viel zu wohl, als dass ich schon aufstehen wollte. Dieser Moment sollte noch nicht enden.

,,Das ist mittlerweile der sechste Wecker, den du ausstellst", merkte er hinter mir an.

,,Dann kommen noch vier", entgegnete ich entspannt. Da ich morgens kaum aus dem Bett kam und den Drang dazu hatte, meinen Wecker immer wieder auszustellen, stellte ich mir abends knapp 10 Stück, um nicht zu verschlafen. Die Menschen, die es schafften, direkt beim ersten Wecker aufzustehen, konnte ich nur bewundern.

,,Beim vierten haben wir nur noch Zeit uns anzuziehen und müssen ins MTC rasen", gab Carlos zurück und hauchte mir einen Kuss in meine Halsbeuge, ehe er seine Arme von mir löste, ,,lass uns aufstehen, Querido, damit wir noch frühstücken können, bevor wir losfahren."

Damit war der Moment doch schon beendet. Schwer seufzend öffnete ich die Augen und drehte mich auf den Rücken:,,Wir können auch nach dem Gespräch mit Andreas im MTC frühstücken."

,,Damit wir jetzt noch länger im Bett bleiben können?", fragte Carlos schmunzelnd nach und setzte sich auf.

,,Zum einen das", lächelte ich, bevor ich mich ebenfalls langsam aufrichtete, ,,zum anderen könnte es sein, dass ich abgesehen von Milch und Salat nichts im Kühlschrank habe."

Carlos legte seinen Kopf schief und musterte mich prüfend. Vermutlich wartete er auf ein Lachen von mir, um sicher zu gehen, dass das ein Scherz war, doch es war keiner. Verwirrt fragte er nach, als ich nichts weitersagte:,,Du hast... wovon hast du dich die letzten Tage ernährt?"

,,Müsli zum Frühstück, Salat zum Mittag und abends habe ich mir etwas bestellt", erklärte ich und merkte selbst, wie idiotisch sich das anhörte. Allerdings war ich zu unfähig, um in der Küche etwas Essbares zustande zu bringen, und hatte auch nie Lust dazu, etwas zu kochen oder einkaufen zu gehen.

,,Okay, wir machen uns jetzt fertig und fahren danach ins MTC. Wenn wir unsere Aufgaben erledigt haben, fahren wir einkaufen", beschloss Carlos und stand von meinem Bett auf.

Stöhnend ließ ich mich zurück ins Bett fallen. Weder hatte ich Motivation direkt nach dem Aufwachen aufzustehen, noch dazu nachher einkaufen zu gehen. Es war viel bequemer, sich etwas zu bestellen und liefern zu lassen, als die Dinge, die man zum Kochen brauchte, im ganzen Laden zu suchen, nach Hause zu schleppen und in die Schränke zu sortieren. Da Carlos Motivation deutlich höher schien als meine, ging ich davon aus, dass er zuerst ins Bad ging und sich fertigmachen wollte. Damit konnte ich noch eine Weile im Bett liegen und für einen weiteren Moment meine Augen schließen. Jedoch wurden meine Erwartungen dadurch zerstört, dass mir jemand die Decke wegzog:,,Sei nicht so faul. Wir können nachher den ganzen Abend wieder im Bett verbringen."

,,Bis dahin sind es noch Stunden", jammerte ich und öffnete gequält wieder meiner Augen.

,,So ist das nun einmal, wenn man arbeiten muss", grinste Carlos und schmiss die Decke auf seine Betthälfte, bevor er meine Hand nahm und mich auf die Beine zog, ,,erst die Arbeit, dann das Vergnügen, Querido."

The way I love you [Lando Norris x Carlos Sainz]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt