SECHSUNDNEUNZIG

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~Kaden's PoV~

„Ugh, ich hasse Mittwoche!".

Tylers Gesicht verzog sich zu einer leidenden Grimasse.

„Genauer genommen hasse ich Religion."

Wir hielten an meinem Spind an, damit ich mein Deutschbuch gegen das Religionsheft austauschen konnte. Dazu holte ich das passende Collegeblock hervor.

„Seit wann das?", erkundigte ich mich. „Mrs. Rose ist doch so ultra heiß."

Ehe ich den kleinen Witz ausgesprochen hatte, bekam ich einen Schlag gegen meine Schulter ab und lachte, während Ty mich aus zusammengekniffenen Augen beobachtete.

„Halt die Klappe, Kaden."

„Ich gebe nur das wieder, was du gesagt hast."

Vor meiner ersten Religionsstunde mit Tyler damals hat er es für äußerst wichtig empfunden mir immer zu vergewissern wie gut Mrs. Rose doch aussehe. In der Tat hatte er recht, was dies betraf.
Sie ist eine junge Frau mit einem hübschen Gesicht und, auch wenn es mir insgeheim peinlich ist es auch nur zu denken -immerhin ist sie meine Lehrerin-, hat sie so einige kurvige Stellen an ihrem Körper, die nicht gerade unattraktiv waren. Die anderen Jungs in meinem Kurs, die sie immer zu angafften, können mit Sicherheit dies bestätigen.

„Wie soll ich mich denn weiter von ihr schwärmen, wenn ich Délia an meiner Seite hab?".

„Sei froh, dass sie das nicht zu hören bekommen hat.", meinte ich nur, während ich mit dem eingefädelten Reißverschluss meinen Rucksack zu machte.

„Wer, Délia oder Mrs. Rose?".

Ungläubig sah ich ihn an.

„Okay okay, chill!", Tyler hob verteidigend seine Hände. „Das war nur ein Spaß."

Kopfschüttelnd wandte ich mich von ihm ab.

„Darf ich etwa nicht mehr lustig sein?".

„Du warst nie lustig."

Tyler schnappte empört nach Luft. „Das ist sowas von nicht wahr."

„Wenn du das glauben willst."

Meine Schulter machte erneute Bekanntschaft mit seiner Faust.

Schmunzelnd schlug ich zurück und ließ meinen Spind ins Schloss fallen.

„Gehen wir.", meinte ich und drehte mich um.

Sofort blieb ich wieder stehen, als ich plötzlich Hannah vor mir erblickte. Mein schlug einpaar Takte schneller, bevor ich sie überhaupt richtig wahrnehmen konnte.

Heute trug sie eine hellblaue Shorts, welche mit einem schwarzen Gürtel an ihrer Hüfte festgebunden war. Das weiße enge T-shirt, auf dem Bullshit draufgedruckt war, betonte die ihre Oberweite, von der ich gerade versuchte meinen Blick loszureißen.

Trotz des Mangels an Fürsorge von meinen Eltern, hab ich dennoch gelernt mich respektvoll zu benehmen, wenn ein Mädchen vor mir steht und sich offensichtlich mit mir unterhalten will.

Selbst wenn ich sie schon nackt gesehen habe.

„Hey.", begrüßte Hannah mich und warf ein freundliches Lächeln hinterher, welches ich automatisch erwiederte.

„Hey."

„Also...ich wollte fragen, wie es dir geht.", erklärte sie. „Wegen gestern."

„Achja...gestern...", sagte ich und dachte dabei an die restliche Nacht zurück.

One BetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt