One Bet

EINUNDVIERZIG

~Hannah's PoV~

Nachdem Kaden und ich den beiden unsere Story erzählt haben -den Teil mit Katy ließen wir aus-, aßen wir Keiths Lasagne.
Ich musste zugeben, dass sie wirklich lecker war.
Dennoch könnte sie niemals an die meiner Mutter rankommen.

Wie ich bereits vermutet hatte, kannten Keith und Brady sich von der Uni. Dennoch fand ich das Verhalten meines besten Freundes recht eigenartig.

Ab und zu sah ich zu ihm und bemerkte, dass er nervös mit der Gabel in sein Essen rumstocherte oder sich häufiger durch die Haare fuhr.

Ixh sollte definitiv mal ein vier-Augen-Gespräch mit ihm führen.

Mitlehrweile hatten wir alle aufgegessen und ich half Keith beim Tisch Abräumen. Immerhin war er der Bruder meines Freundes, da war es nur von Vorteil für mich, wenn ich mich ein wenig bei ihm einschleimte.

„Da wir nun zu viert sind, könnten wir doch was zusammen machen.", schlug dieser vor und sah uns alle drei nacheinander an. Brady erklärte sich als einverstanden und auch ich gab mein Okay.
Nur Kaden hatte was dagegen.
„Eigentlich hatten Hannah und ich noch was vor."

Stimmt, der Filmabend. Den wollte ich auch ausnutzen, um Kaden zu fragen, was er mir gestern in der Mittagspause sagen wollte. Heute in der Schule hat er nicht mehr davon gesprochen, weshalb ich es auch nicht angesprochen hatte. Auf der anderen Seite wollte ich ihn nicht drängen, auf der anderen allerdings brannte ich dafür es zu erfahren.

Nun schlug Keith einen gemeinsam Abend vor und ich wollte nicht unhöflich sein und ablehnen.

„Wir können doch was zusammen mit Keith und Brady und dann unseren Filmabend machen.", bot ich also an und sah dabei zu Kaden. Unsere Blicke trafen sich und ich lächelte ihn an, um ihm klar zu machen, dass es in Ordnung war.
Kaden seuftzte und gab nach. „Okay."
Ich warf ihm einem Luftkuss zu, den er mit einem Augenzwinkern quittierte.

„Da das nun geklärt wäre, kommt nun meine Frage.", meldete sich Brady und erregte somit unsere Aufmerksamkeit. „Was genau sollen wir denn machen?".
Sobald ich den letzten Teller in die Spülmaschine abgestellte habe, drehte ich mich wieder zu meinem besten Freund um. „Wahrheit oder Pflicht spielen, vielleicht."
„Ach Süße, das ist doch langweilig.", wandte sich Kaden an mich und grinste mich an.
„Nicht so langweilige wie deine Frisur.", feuerte ich zurück und wackelte triumphierend mit den Augen.

Keith und Brady prusteten los. Nur Kaden schüttelte grinsend mit den Kopf und schaute betreten zur Seite.

„Du gefällst mir, Hannah.", sagte sein Bruder an mich gerichtet und wir klatschten uns belustigt ab.

Nach langem Hin und Her einigten wir uns schließlich auf das Spiel Ich hab noch nie und setzten uns mit vier Gläsern, einer Wodka- und einer Colaflasche —ich steh immernoch nicht besonders auf Alkohol—ins Wohnzimmer.

Da die beiden Brüder ein riesige Couch besaßen, passten wir alle ohne Probleme drauf. Ich saß zwischen Brady und Kaden und Keith auf Bradys rechter Seite. Wir schenkten uns alle was ein und das Spiel begann.

„Okay, wer fängt an?", fragte Brady und sah uns an. „Immer der, der fragt.", antwortete ich und Kaden und Keith giggelten amüsiert. 
„Na schön, dann...Ich hab noch nie etwas aus dem Supermarkt mitgehen lassen."

Kaden und Keith lachten und prosten sich zu, bevor sie aus ihren Gläsern tranken.
Fragend sah ich die beiden an.

„Vor vier Jahren, da waren Keith und ich mit unseren Eltern in Mexiko bei unseren Verwandten. An einem Tag wollten wir unbedingt Süßigkeiten haben und sind in den nächstliegenden Supermarkt gegangen. Wir haben uns etwas ausgesucht und wollten dann zur Kasse.", fing Kaden an zu erzählen und wurde dann von Keith unterbrochen.
„Jedenfalls, fiel mir dann auf, dass ich wir kein Geld dabei hatten. Ich wollte, dass wir die Sachen zurücklegen und dann ein andermal wiederkommen, doch Kadens dreizehn Jahre alter Hintern wollte nicht gehen.", er legte eine kurze Pause ein. „Also stopften wir uns die ganzen Sachen in unseren Hosentaschen und schlichen uns an der Kasse vorbei. Es lief alles nach Plan, doch dann vielen Kaden einpaar seiner Bonbons raus."