SECHSUNDSIEBZIG

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~Kaden's PoV~

Das komplette Wochenende verbrachte ich in meinem Bett. Um mich herum befanden sich mehrere Flaschen Bier und Whisky, die ich alle im laufe der Nacht leer getrunken hatte.
Und auch wenn ich bereits verkatert war, hinderte es mich nicht daran weiter Alkohol in mich zu kippen.

Keith bekam davon überhaupt nichts mit, da er nicht nach Hause gekommen war.

Unter normalem Zustand hätte ich ihn angerufen um sicher zu gehen, dass bei ihm alles in Ordnung war, doch war mir das in dem Moment völlig egal.
Außerdem war er ein verantwortungsvoller Mann, der gut auf sich selbst aufpassen konnte.

Da ich alle meine Gefühle die Tage über weggespült hatte, holten sie mich am Montag mit einem einfachen Schlag wieder ein.

Meine Wut über mich, meine Feigheit. Der Schmerz, den ich Hannah zu gefügt hatte und somit auch mich belästigte.
Und nicht zu vergessen die bittere Reue, die ich verspürte.

Sie alle wandelten sich zu einer groß geballten Faust aus schlechter Laune, die mich direkt im Gesicht traf, als mich mein Wecker aus meinem unruhigen Schlaf weckte.
Mit vielSchwung knallte sie gegen meine Wand, doch ging aus welchem Grund auch immer nicht kaputt.
Du verfluchtes kleines Ding!

Schwerfällig riss ich meine weiche Decke von meinem Körper und trottete mit gesenktem Kopf ins Badezimmer.

Das letzte worauf ich Lust hatte, war Schule. Ich hatte definitiv keinen Kopf dafür brav im Unterricht zu sitzen und Notizen in mein Heft zu kritzeln, während meine Welt in sich zusammenbrach.

Hannah wusste nun von der Wette.
Sie wusste, was ich getan hatte und ging nun davon aus, dass meine Gefühle nur vorgetäuscht waren.

Während ich mir die Zähne putzte, kam mir wieder ihr Gesicht vor Augen, welches mich fassungslos vor Trevors Haus anstarrte.

Ihre wunderschönen blauen Augen hatten an Glanz verloren und aus ihnen flossen Tränen nacheinander ihre zierliche Wange hinunter.
Sie hat so verletzt und enttäuscht ausgesehen, dass es mir das Herz brach.

Wütend presste ich die Lippen aufeinander und schloss meine Augen.

Ich war so ein Idiot. Wie konnte ich ihr das antun? Dem Mädchen, dass ich am meisten liebte.
Niemand auf der Welt verdiente es so verletzt zu werden und schon garnicht sie.

Als ich am Samstag zu Hannah nach Hause gefahren war und ihre Mutter mich wieder nach Hause geschickt hat, fühlte ich mich miserabel.
Ich wollte mit ihr darüber reden, ihr erklären, wie die Realität wirklich aussah.
Mir war klar, dass Hannah es nicht akzeptiert hätte mich zu sehen und so war's auch.

Ich hoffe du hast dich an deine fünfhundert Dollar erfreut.

Dieser Satz tanzte die ganze Zeit in meinem Kopf rum. Wie verletzt sie dabei ausgesehen hatte.

Wenn sie doch nur wüsste, dass ich das Geld nie angenommen hatte?, dachte ich mir und spülte meinen Mund aus bevor ich unter die Dusche stieg und wenige Minuten später mit einem Handtuch um meinen Hüften das Badezimmer wieder verließ.

Trotz der angenehmen Temperaturen, die in Chicago herrschten, zog ich einen Hoodie zu meiner Hose an und nahm mein Handy in die Hand, welches mir mehrere Anrufe und Nachrichten von den Jungs anzeigten.
Sie alle hatte ich nicht beantwortet, da ich weder Lust noch in der Fassung dazu war.

One BetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt