FÜNFZIG

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~Hannah's PoV~

Ich küsste Kaden auf die Lippen, als er vor meinem Haus stehen blieb, und verließ anschließend das Auto.

Wir hatten ausgemacht, dass er wegen Mathe am Sonntag zu mir kommt, da wir auf Grund der unerwarteten Rückkehr seiner Eltern nicht mehr dazu kamen.
Meine Gedanken kreiste immer wieder um den Moment, wo Mr. Santiago ihn geschlagen hatte und auch wenn Kaden meinte, dass es ihn kalt ließ, wusste ich, dass es ihn schlimmer traf, als er zugab.
Was auch verständlich war, es handelte sich immerhin um seinen Vater.

Sobald ich die Haustür ins Schloss fallen ließ, streifte ich mir meine Schuhe von den Füßen und betrat mit schwere Schritten die Küche.

„Hey Mom.", ich küsste sie auf die Wange, was sie mit einem Lächeln quittierte und wandte mich meinem Vater zu, der neben hier am Küchentisch saß.
„Warum bist du hier?".
„Was denn? Lebe ich etwa nicht in diesem Haus?". Ich verdrehte die Augen, während er mich amüsiert angrinste.
„Du weißt ganz genau, was ich meine. Normalerweise kommst du doch erst am späten Abend nach Hause."
Dad wandte seinen Blick an Mom und tat überlegt. „Tu ich das? Mh, habe ich garnicht gemerkt."

Meine Mutter kicherte belustigt.
Skepsis trat in meinen verwirrten Gesichtsausdruck. „Was zum Teufel ist hier los?".
„Nichts, mein Schatz.", antwortete sie und lächelte übertrieben. „Geh ruhig nach oben in mein Zimmer. Ich ruf dich, wenn das Essen fertig fertig ist."

„Nichts lieber als das.", antwortete ich und warf den beiden noch einen schrägen Blick zu, bevor ich mich von den beiden entfernte und auf die Treppen zusteuerte.

Dafür, dass sie sich die letzten vier Tage wie immer verhalten haben, waren sie heute ziemlich komisch drauf. Heute morgen war es auch so. Mom und Dad hatten sie ein merkwürdiges Dauergrinsen im Gesicht, was mich allerdings nicht wirklich gestört hatte.
Vielleicht hatten beide einfach eine harte Woche und freuten sich auf das Wochenende, hatte ich vermutet.
Nur bezweifelte ich dies mitlehrweile.

Irgendwas stimmte hier nicht, das konnte ich schon förmlich riechen.

Während ich mich an der Theorie, dass meine Eltern von Aliens kontrolliert wurden, klammerte, öffnete ich die Tür zu meinem Zimmer und blieb abrupt stehen.

Mit aufgerissenen Augen und Mund starrte ich in mein Zimmer hinein. Das konnte nicht war sein.

„Ne oder?".
„Doch!", grinste mein Bruder freudig und breitete seine langen Arme aus.

Ohne groß zu überlegen ließ ich meinen Rucksack auf den Boden fallen und rannte quiekend auf ihn zu. Ich schlag meine Arme um seinen Hals, während seine meinen Rücken umfassten und mich näher an ihn drückten.

„Ich kann nicht glauben, dass du hier bist!", rief ich begeistert und blickte in sein kantiges Gesicht.
Seine blauen Augen strahlten mich glücklich an und seine Lippen waren zu einem breiten Lächeln geformt.
„Ob du es glaubst oder nicht, ich bin hier!", versicherte er mir und ich zog ihn lachend in meine Arme.

Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Mike nach Hause kommen würde. Besonders, da er sich bei mir über Whatsapp immer ausgeheult hatte, dass er jede Menge zu lernen hatte.
Beklagen konnte ich mich jedoch nicht.

„Süße, ich freu mich auch dich wiederzusehen, nur schneid mir bitte nicht die Luft ab.", lachte er und ich ließ ihn abrupt los. „Sorry.", murmelte ich und lachte ebenfalls. „Es ist nur...du bist hier!".
Mike schmunzelte. „Die Prüfungen waren schneller vorbei, als gedacht. Und da ich keine weiteren wichtigen Kurse habe, dachte ich mir, warum nicht meine kleine Schwester besuchen kommen?".
„Da hast du vernünftig gedacht."

One BetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt