NEUNUNDACHTZIG

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~Hannah's PoV~

„Was nimmst du?", fragte Aria mich am Montag Mittag, als wir uns in der Schlange in der Cafeteria anstellten.

Neugierig ließ ich meinen Blick über die vielfältige Auswahl schweifen.

„Ich glaub ich nehme den Kartoffelgratin.", sagte ich schließlich und deutete auf den lecker riechenden Auflauf.
Aria nickte. „Gute Wahl, ich nehme den jetzt auch."

Nachdem uns die Küchenhilfe freundlich bedient und wir anschließend bezahlt hatten, marschierten wir rüber zum Essbereich und setzten uns an unseren Stammtisch.

Sofort stach ich mit der Kabel in eine Kartoffel rein und führte sie an meinen Mund.

„Gott, schmeckt das gut.", stöhnte ich kauend auf und schob mir danach gleich drei auf einmal in den Mund. „Mann, dieser Käse ist...einfach wow! Aria du musst unbedingt auch mal probieren."

Zufrieden schaute ich von meinem Teller auf und sah zu meiner besten Freundin. Aria hatte ihrem Kopf auf ihre Hand-Innenfläche abgestützt und schaute abwesend hinter mir.

„Aria?", versuchte ich vorsichtig, doch sie reagierte nicht.

Verwirrt folgte ich mit meinen Augen die Richtung, in der sie hinsah und erblickte Tyler, Fynn, Trevor und Chris an den Tisch der Jungs sitzen. Tyler erzählte dem blonden Jungen gerade etwas, dass ihm ein belustigtes Lachen entlockte.

Mein Blick huschte zurück zu Aria, die immernoch wie hypnotisiert zu Chris starrte.

„Aria!".

Erschrocken wandte sie den Blick von ihrem Freund ab und schaute mich fragend an. „Hm?".

„Ist alles okay?", hackte ich nach.
„Ja.", antwortete Aria hastig und nickte. „Alles okay."

Als nächstes konzentrierte sie sich auf das Stück Lasagne, dass vor ihr lag und aß ein Stückchen davon. Sie kaute genüsslich, jedoch nicht ohne Chris weiterhin verstohlene Blicke zuzuwerfen.

Mit hochgezogenen Augenbrauen starrte ich sie an. „Du weißt, dass du mir nichts vormachen kannst, oder?"

Aria reagierte zuerst nicht.
Sie blieb verdächtig still und schaute weiterhin auf ihren Teller.

Wenige Sekunden später ertönte ein beschlagendes Seufzen und Aria legte ihr Gabel zur Seite.

„Ist ja schon gut. Ja, es ist was."

Ich konnte mir ein triumphierendes Grinsen nicht verkneifen. Doch in der nächsten Sekunde wurde ich wieder ernst und fokussierte Aria mit meinem Blick, der ihr zeigen sollte, das sich ich ihr zuhörte.

„Ich hab irgendwie das Gefühl, dass Chris und ich uns immer mehr voneinander entfernen. Seit Wochen haben wir kaum miteinander gesprochen. Hier und da haben wir geschrieben und uns über Face Time gesehen, was jedoch nicht länger als eine halbe Stunde ging."

Sie legte eine kurze Pause ein, in der sie sich kurz sammelte, bevor sie weiter erzählte.

„Am Freitag, da hab ich ihn gefragt ob er was mit mir unternehmen will. Er meinte er hätte keine Zeit und, dass er übers Wochenende noch für einen Test lernen müsse, der kurzfristig eingeschoben wurde.
Natürlich hab ich das respektiert und ihm viel Erfolg gewünscht. Ich wollte aber so unbedingt bei ihm sein, also hab ich am Samstag, nachdem du weg warst, seine Lieblingssnacks besorgt und bin zu ihm nach Hause gefahren.
Ich klingelte an und hoffte, dass er mir aufmachen würde. Stattdessen stand seine Mutter vor mir, die mich darüber aufgeklärt hat, dass Chris nicht Zuhause war."

Bedrückt schaute sie zur Seite und seufzte schwer.
Bei ihrem Anblick wurde mir augenblicklich schwer ums Herz und ich griff unverzüglich nach ihrer Hand.
Aria sah zu mir auf und ihre Mundwinkel zucken ganz kurz nach oben.

One BetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt