NEUNUNDSECHZIG

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~Kaden's PoV~

Ich konnte es ihr nicht sagen. Nicht in dem Schulflur, wo uns jeder hören könnte. Und generell nicht in der Schule.
Es war definitiv nicht der richtige Ort, um das Gespräch zu führen.

Mir war klar, dass sie mich früher oder später auf mein Verhalten ansprechen würde. Sie hatte Augen im Kopf und war nicht auf den Kopf gefallen. Sie wusste, dass etwas mit mir nicht stimmte.
So sehr ich es auch vor ihr verstecken wollte, sie hätte es so oder so gemerkt.

Ich fühlte mich schlecht. Schlecht darüber sie weiter anlügen zu müssen und nicht einfach die Karten auf den Tisch zu legen. Schlecht darüber überhaupt die Wette eingegangen zu sein.

Was hab ich mit auch dabei gedacht? Von Anfang an war es eine schwachsinnige Idee gewesen und das hab ich damals auch gewusst. Dennoch bin ich sie eingegangen. Warum? Weil ich ein Glas zu viel getrunken habe.

Ich weiß noch, wo ich auf dem Sofa saß und Trevor mir die Wette vorgeschlagen hatte. Damals hab ich gezögert, bevor ich zugestimmt habe. Ich wusste, dass Geld als Belohnung zu bekommen, um mit ihr ins Bett zu steigen, falsch war.
Es war schlicht und einfach bescheuert.

Um die Wette zu gewinnen, so wie ich es Anfangs wollte, war klar, dass ich vorgeben musste, Interesse an ihr zu haben. Sie zu umwerben und mit ihr zu flirten, damit sie sich in mich verliebte.

Irgendwie war ich froh darüber, dass ich es getan habe, aber nicht, dass es auf Grund einer Wette passiert ist.

Es würde mich nicht wundern, wenn sie mir eine verpassen würde, wenn ich es ihr sage. Ich hätte es auch verdient.

Wie sie bei unserer ersten Begegnung gesagt hatte: Ich war ein aufgeblasener, arroganter, unverschämter, rücksichtsloser, hirnverbrannter Vollidiot.

Gerade saß ich im Deutschunterricht und starrte Löcher in die Luft. Ich war zu beschäftigt mich selbst zu erniedrigen, als Mr. Clark beim Aufklären der Dinge zuzuhören, die die meisten in der Klausur falsch gemacht haben.

Als es endlich zum Ende der Stunde klingelte, packte ich schnell meine Sachen in meinen Rucksack und verließ den Klassenraum.

Ich hatte keine Lust zu trödeln und wollte einfach nur nach Hause.

Wie meine Eltern gesagt hatten, sind sie am Montag nach meinem Geburtstag wegen einem neuen Fall nach Florida gereist, sodass Keith und ich wieder das Haus für uns hatten.

Da er heute morgen meinte, er würde etwas später nach Hause kommen,, würde ich das ganze Haus für mich haben.

So konnte ich mich, ohne dass er nachfragte, mich in einem Zimmer verkriechen und in meinem Zimmer Essen.

Mitlehrweile hatte ich es auf den Parkplatz der Schule geschafft und war in Begriff auf mein Auto zuzulaufen, als ich Trevor erblickte. Er stand neben Chris' grauen BMV und schlug gerade mit ihm ein.
Anschließend ließ er vom Auto ab, damit Chris einsteigen und losfahren konnte. Er lief gerade auf mein Richtung zu, jedoch ohne mich zu sehen.

Das war meine Chance, um ungestört mit ihm über die Wette zu reden.
Zuhause muss leider noch etwas warten.

Entschlossen lief ich auf ihn zu.

„Wir müssen reden.", sagte ich an Trevor gerichtet, der mich nun bemerkte und stehen blieb.
Ich stellte mich ihm hin und sah ihn aus ernsten Augen an.
„Es geht um Hannah und die Wette."

One BetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt