SECHSUNDZWANZIG

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~Hannah's PoV~

„Aria, hilf mir! Welchen Bikini soll ich nehmen?"
„Ich hab doch gesagt, nimm den schwarzen von Tommy Hilfiger."
„Und ich habe gesagt, nein. Der ist viel zu freizügig!"

Es war Samstag kurz nach eins und ich besprach gerade mit Aria meine Bikini Auswahl.
Noch am gestrigen Abend hatte Chris eine Gruppe erstellt, wo der Rest der Jungs und Aria und ich drinne waren.
Ty, Kaden, Fynn und ich einigten uns darauf, dass Kaden mich von Zuhause abholen würde, da sie nicht wollten, dass ich gezwungen war mit den Bus zu fahren.
Er würde in einer halben Stunde vor meiner Haustür stehen und ich hatte mich noch nicht für einen passenden Bikini entschieden.

Verzweifelt ließ ich mich schließlich auf mein Bett fallen.

„Krieg dich mal ein. So freizügig ist der nicht! Und warum ist dir das so wichtig? Du ziehst doch sonst immer das an, was du willst.", fragte Aria mich.

Da hatte sie recht. Es kümmerte mich recht wenig, ob es anderen Leuten passte, was ich anzog. Immerhin ging es sie ja nichts an.
Aber nun war das etwas anders. Ich würde alleine mit drei Jungs an den Strand gehen, die zwar, so weit ich sagen konnte meine Freunde waren, allerdings immernoch hormongesteuert funktionierten.

Außerdem wollte ich nicht wie ein Mädchen aussehen, dass mit Absicht versuchte die Aufmerksamkeit von Jungs auf sich zu ziehen.

„Es ist wegen Kaden oder?", hackte sie nach und ich konnte ihr verschwörerisches Grinsen schon vor mir sehen.
„Nein? Das hat rein garnichts mit Kaden zu tun!", klärte ich sie auf und stöhnte genervt auf. „Wie kommst du jetzt auf Kaden?".

„Ach keine Ahnung, einfach so. Aber wenn er nicht das Problem ist, dann kannst du es doch anziehen.", meinte sie und machte eine dramatische Pause, wo ich wusste, dass sie darauf wartete, dass sie die Antwort zu hören bekam die sie wollte.
„Schön, ich zieh es an!"
„Supi!".

Ich erhob mich von meinem Bett und lief auf meinen Kleiderschrank zu. Daraufhin schnappte ich mir den Bikini und legte mein Handy auf mein Schreibtisch ab, um mich umzuziehen.

„Und, aufgeregt?", fragte sie mich.
„Nein.", lachte ich und streifte mir meine Pyjama Hose von den Beinen. „Worauf denn?"
„Na Kaden oben ohne zu sehen. Ich bin mir sicher du wirst eine tolle Aussicht haben."
„Aria...", entgegnete ich mit bedrohlichem Unterton, „hör auf!".

Ich hörte sie an der anderen Leitung leise lachen, was mich die Augen verdrehen ließ.

„Ich habe schon genug Jungs oben ohne gesehen, da wird es bei Kaden nichts besonderes sein.", erklärte ich und zog das schwarze Bikini-Höschen an.
„Doch, und weißt du auch warum? Weil du auf ihn ste-hest."
„Nein, tu ich nicht!".
„Tust du doch!".
„Tu. Ich. Nicht!".
„Tust du doch.", dabei zog sie das letzte Wort in die Länge.

Ich seufzte schwer.

„Ich werd' jetzt auflegen."
„Hab dich auch lieb, Han!"

Damit beendete ich das Telefonat und streifte mir schließlich das Bikinioberteil über den Kopf. Nachdem ich geprüft hatte, ob alles richtig saß, stibitzte ich ein graues oversized T-shirt, auf welches Donald Duck abgebildet war, aus meinem Schrank und zog es darüber.

Ich kämmte meine Haare und stopfte anschließend alles Wichtige –Schlüssel, Notfalltasche, Kopfhörer, Handy, Handtuch, Sonnencreme– in meinen peach pinken Fjällräven Rucksack.
Ein schneller Spiegelcheck und ich huschte aus meinem Zimmer, anschließend die Treppen hinunter in den Flur.

Gerade schlüpfte ich in meine schwarzen Vans, als meine Mom aus der Küche kam und mich fragend ansah.
„Ich gehe mit einpaar Freunden an den Strand.", beantwortete ich ihre unausgesprochene Frage und stellte mich gerade hin.
Dass Kaden ebenfalls dabei sein würde, behielt ich für mich. Sie würde nur auf falsche Ideen kommen.

One BetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt