One Bet

VIERZIG

~Kaden's PoV~

In der gestrigen Mittagspause stand ich kurz davor Hannah von der Wette zu erzählen.

Ich war glücklich ihr so Nahe sein und mit ihr Zeit verbringen zu können, aber jede Sekunde mit ihr erinnerte mich an die Wette mit Trevor.
Er und ich hatten uns letztens darüber unterhalten. Ich hatte ihm nichts von meinen Gefühlen Hannah gegenüber erzählt, da der Moment einfach nicht passend war. Auch wenn es falsch von mir war, ließ ich ihn in dem Glauben, dass ich diese nur vortäuschte. Ich könnte mich selbst schlagen dafür, aber ich konnte es ihm einfach noch nicht sagen.

Genauso wenig wie ich Hannah davon erzählen konnte.

Immer wieder spielte sich die Szene in meinem Kopf ab, wie sie reagieren würde und das machte mir tierisch Angst. Dennoch, früher oder später müsste ich ihr Wahrheit sagen, weshalb ich  sie nach der Schule auch zu mir eingeladen habe. Ich wollte mit ihr darüber reden, wenn sie und ich alleine einem Raum waren und das ging nur außerhalb der Schulzeit. 

Der Unterricht am Freitag verging schnell und ich verabschiedete mich vor dem Schulgebäude mit einem Wangenkuss von Hannah, die diesen mit einem breiten Lächeln quittierte.

Daraufhin stieg ich in mein Auto ein und fuhr direkt nach Hause.
Dort angekommen, zog ich mir eine kurze Jogginghose und meine Laufschuhe an und ging joggen. Ich musste einen klaren Kopf haben. Es war alles zu viel auf einmal und mit tausenden Gedanken, die in meinem Kopf herumschwirrten, konnte ich nicht klar denken.

Schließlich entschloss ich mich dazu es ihr zu sagen, nachdem wir gegessen haben würden. So könnte sie gehen, bevor wir mit dem Filme schauen überhaupt angefangen hätten. Falls sie gehen wollen würde.

Möge Gott mir beistehen...

Um sechzehn Uhr betrat ich erneut die Einfahrt des Hauses und sah dort Keiths Auto und eines, welches mir bis jetzt unbekannt war. Es war ein grauer Audi Q7 und sah frisch lackiert aus. Bestimmt hatte eines seiner Kumpel ein neues Auto, dachte ich mir und öffnete die Haustür.
Im Flur konnte ich bereits die Stimme zweier Personen ausmachen, die aus der Küche kamen. Die eine gehörte meinem Bruder. Die andere kam mir sehr bekannt vor, dennoch schaffte ich es nicht sie genau zu zu ordnen.

Als ich in die Küche ging, um mir ein Glas Wasser einzuschenken, stockte ich.

Was zum Teufel machte Brady hier?

„Oh hey, Kaden.", begrüßte mich Keith und lächelte mich fröhlich an. Er und Brady saßen am Küchentisch und hatten sich bis gerade eben über irgendetwas unterhielten.
„Hey. Brady.", gab ich zurück und wandte mich an den Blondhaarigen, der mich überrascht ansah und sich dann an meinen Bruder wandte. „Warte mal. Das ist dein Bruder?".
„Ja.", antwortete Keith und schaute ahnungslos zu mir und ihm. „Ihr kennt euch?".

„Kann man so sagen.", erwiederte Brady und atmete gehörig aus.
„Keith, erinnerst du noch an das Mädchen, dass mal bei mir war?", fragte ich ihn. Keith nickte.
„Nun ja, Brady ist ihr ein Kumpel von igr, dem ich auch mal begegnet bin."

„Moment mal, Hannah war hier?", fragte Blondie verwirrt und runzelte die Stirn. „Jep.", antwortete ich und grinste provokant. „Sie kommt in einer Stunde vorbei."

Brady nickte nur und ohne weitere Worte verließ ich die Küche. Es wunderte mich, dass die beiden befreundet waren, da Brady noch nie bei uns gewesen ist. Offensichtlich kannten sich sich schon etwas länger, sonst hätte Keith ihn nicht mit nach Hause genommen. Aber woher?

Mit dem Entschluss, dass ich nachher auch noch herausfinden konnte, hüpfte ich unter die Dusche.
Nach, schätzungsweise, zehn Minuten kam ich, mit einem Handtuch um den Hüften geschlungen, aus dem Badezimmer und zog mir eine graue Jogginghose und ein weißes T-shirt über.