DREIUNDSIEBZIG

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~Kaden's PoV~

Hannah kehrte mir den Rücken zu und verschwand einige Sekunden später um die Ecke.

Schmerzerfüllt sah ich ihr hinterher.

Wie konnte ich ihr sowas antun? Was hat mich dazu geritten es zu tun? Diese bescheuerte Wette!

In meinem Kopf drehte sich alles.
Hannah so verletzt zu sahen, hatte mein Herz in zwei geteilt. Es fühlte sich so schwer an und schlug heftig gegen meine Brust. Das Atmen wurde unregelmäßiger und schien nicht mehr so einfach zu funktionieren.

Nichts funktionierte mehr.

Ich hatte alles zerstört. Mich, die Liebe von Hannah zu mir und vor allem Hannah selbst.

Wie sie mich entgeistert angesehen hatte, als sie ich ihr bestätigt hatte, dass ich die Werte eingegangen war...
Nichts war in ihren Augen zusehen gewesen, außer Schmerz. Schmerz, den ich ihr zugefügt hatte.

Weil ich zu feige war den Mund aufzumachen. Weil ich sie belogen hatte. Weil ich die Wette angenommen hatte.

Ihre Worte spielten sich immer wieder in meinem Kopf ab.

Ich hoffe du hast dich an deine fünfhundert Dollar erfreut.

Wütend ich ballte meine Hände zu Fäusten und kniff meine Augen zu.

„Du bist so ein Arschloch, Kaden Santiago!", hörte ich Aria plötzlich hinter mir rufen und drehte mich zu ihr um.

Sie kam aufgebracht auf mich zugelaufen und verpasste mir eine Ohrfeige.
Genau an der Stelle, wo Hannah mich zuvor geschlagen hatte.

Meine Wange brannte qualvoll, doch ich ignorierte es.

„Wie konntest du nur?!", schrie sie und sah mindestens genauso verletzt aus, wie Hannah. Obwohl, in ihrem Blick mehr Zorn lag als Trauer.

„Aria so ist das nicht, lass es mich erklären...", fing ich an, doch sie unterbrach mich. Und somit entging mir wieder eine Chance alles geradezustellen.
„Halt sofort die Fresse!".

Ihre Augen sahen mich angewidert an und sie schüttelte ungläubig den Kopf.

„Und ich dachte dir liegt was an ihr."

Zu hören, wie sie mir unterstellte meine Gefühle nur getäuscht zu haben tat weh. Denn in Wirklichkeit waren sie von Anfang an real. Sie bestanden nicht aus Lügen, sondern reiner Wahrheit.

Bevor ich noch was erwidern konnte, war Aria verschwunden.

Ich gab ein verzweifeltes Seufzen hervor und ließ die Schulter sinken.

Aria hatte zu hundert Prozent. Ich war ein Arschloch. Ein verdammt mieses Arschloch.

„Okay Leute, die Party ist vorbei. Haut ab!".

Chris' barsche Stimme sorgte dafür, dass sich alle so schnell wie möglich com Acker machten. Ich spürte viele Blicke auf mir, die sich in meinen Rücken bohrten, doch ich hatte nicht den Kopf mich um diese Gaffer zu kümmern.

Es war mir egal, dass sie mich ansahen. Egal, was sie nun denken würden.

Doch es war mir nicht egal, dass ich Hannah so verletzt hatte. Es tat weh, sehr weh.

One BetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt