VIERUNDDREIßIG

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~Hannah's PoV~

Am nächsten Tag wachte ich mit unbeschreiblich guter Laune auf.

Die Tatsache, dass Kaden und ich uns gegenseitig unsere Gefühle füreinander gestanden hatten und, dass wir uns fast geküsst hätten, machte mich so glücklich, dass ich sogar mit einem Lächeln das Bett verließ.

Ich putzte mir die Zähne, duschte ausgiebig und kehrte summend in mein Zimmer zurück, wo ich mich für den heutigen Tag fertig machte.

Sobald ich das erledigt hatte, schrieb ich Aria eine schnelle Nachricht, dass ich heute zur Schule laufen würde und trampelte daraufhin mit meinem Rucksack auf der Schulter und Handy und Kopfhörer in der Hand die Treppe hinunter.

In der Küche traf ich bereits auf meine Eltern, die ich mit einem breiten Lächeln begrüßte.

"Morgen!", flötete ich und gab jede von ihnen einen Kuss auf die Wange.
"Morgen Schatz, hast du gut geschlafen?", fragte mich mein Vater, der von seiner Morgenzeitung aufsah und mich fröhlich ansah.
"So gut wie schon seit langem nicht mehr.", gab ich zu und stellte meinen Kram auf den freien Stuhl ab, auf dem ich normalerweise zum Frühstück saß, um mir am Küchentresen eine Scheibe Brot mit Nutella zu schmieren.

"Das ist ja mal was ganz neues. Normalerweise bist du doch immer so launisch am Morgen.", bemerkte meine Mutter und sah mich prüfend an.
Ich drehte mich zu ihr um und zuckte mit den Schultern. "Tja, heute mal nicht."

"Aha.", antwortete sie und warf mir einen vielsagenden Blick zu, den ich nur mit einem breiten Grinsen quittierte.

Als ich mit dem Brot schmieren fertig war, räumte ich die Nutella weg und nahm mir eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank, die ich anschließend in die Seitentasche meines Rucksacks gleiten ließ.

"Ach übrigens, heute geh ich zu Fuß. Aria weiß bescheid.", erklärte ich ihnen, während ich meinen Rucksack schulterte.
"Seit wann läufst du denn freiwillig zur Schule?", fragte mich mein Dad lachend und sah zugleich verwirrt aus.
"Seitdem heute ein wunderschöner Tag ist.", antwortete ich ihm und steckte mir bereits ein der beiden Stöpsel im die Ohren.

Mein Vater sah mich skeptisch an.
"Kind, geht's dir gut?".
"Mir geht's großartig!", versicherte ich ihm und gab ihm und anschließend auch meiner Mutter einen Abschiedskuss auf die Wange.

Im Flur zog ich mir weiße Sneaker an, griff nach meinem Schlüssel und machte die Hausür auf.
"Wie sehen uns später!", rief ich noch, bevor ich schließlich das Haus verließ.

Die strahlende Juni-Sonne schien mir ins Gesicht und eine leichte Sommerbrise kam mir entgegen. Zufrieden atmete ich aus und machte mich auf dem Weg zur Schule.

Währenddessen aß ich mein Nutella-Brot und hörte Musik. Manchmal sang ich sogar einzelne Phrasen der Songs mit, was mir einige komische Blicke von Fremden einbrachte, jedoch war mir das egal.

Ich war benebelt von der Freude, die ich empfand, dass ich all die Negativität meiner Mitmenschen ignorierte.

Als ich schließlich die Schule betrat, lief ich geradewegs auf meinen Spind zu, wo ich mein Bücher für den heutigen Unterricht rausholte und einzelnd in meinen Rucksack verstaute.
Dabei summte ich die Melodie von Bobby McFerrin's Song Don't Worry Be Happy.

Zwar war das Lied aus den 80ern aber dennoch ein Klassiker. Außerdem passte es perfekt zu meiner Stimmung.

"Hey Han!", hörte ich meine beste Freundin sagen, die nun neben mir stand und ebenfalls ihren Spind öffnete.
"Hey, Ari! Wie geht's dir?", erkundigte ich mich bei ihr und sah die fröhlich an.
"Gut und wie ich sehe dir auch. Wenn du schon freiwillig zur Schule läufst", lachte sie und verstaute ihre Bücher in ihre Tasche.

One BetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt