EINUNDSIEBZIG

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~Hannah's PoV~

„Perfekt!", lobte ich mich selbst und lächelte zufrieden in meinen Spiegel.

Zu sehen war ein Mädchen mit glatten braunen Haaren in einem gold schimmernden CropTop und einer hellblauen gelöcherten Skinny Jeans, die weinrot geschminkte Lippen, schimmernde Lider und einen perfekt geschwungenen Lidstrich besaß. Nicht zu vergessen die Wimpern, die nun eine schwungvollere Form hatten.

Es war Freitag, kurz vor acht und ich war ready to party.

Keine Ahnung, woher diese plötzliche Begeisterung für Partys kam, doch beschweren konnte ich mich nicht. So musste Aria sich nachher nicht über mich beklagen, wenn ich schon nach einer halben Stunde gehen wollte.

Bereits am Tag war ich so motiviert gewesen.

Ich konnte nur mit wenig Problemen das Bett verlassen, mich ruhig und gesittet fertig machen und war dann mit Aria zu Schule gefahren. Im Unterricht passte ich auf, schreib alles brav mit und beteiligte mich an den Diskussionen.
Meine Gedanken aber galten nur der Party, für die Kaden mich jeden Moment abholen kommen würde.

Heute war Kaden stiller als sonst gewesen.

Er verfielt sich normal, doch sagte nicht viel, war immer in Gedanken. Ein Lächeln bekam ich nur zu sehen, wenn wir uns begegnet waren —das war einmal vor der ersten Stunde und als die Mittagspause anfing—. Natürlich fragte ich ihn, ob alles okay sei aber was anderes als ein Ja, alles gut kam nicht dabei raus.
Ich schob es einfach auf die Müdigkeit, da dies mir am sinnvollsten erschien und nahm mir fest vor ihm einen Teil meiner guten Stimmung abzugeben.

Als es schließlich an der Tür klingelte nahm ich mein Handy zu Hand und rannte die Treppen hinunter.

„Hey", begrüßte ich meinen Freund lächelnd und deutete ihm einen Moment zu warten.
Schnell schlüpfte ich in meine schwarzen Vans und nahm meinen Hausschlüssel vom Schlüsselbrett.

Ich rief meinen Eltern noch ein Bis später zu, schloss danach die Tür hinter mir und folgte Kaden zu seinem Motorrad.

Anfangs wollte er mit seinem Auto kommen aber ich bestand darauf auf seiner Maschine zu fahren, die mitlehrweile zu meinen engen Freunden zählte.

Dort angekommen wollte ich gerade mach einem Helm greifen, als mir eine Sache auffiel.

„Wo ist dein Zweit-Helm?", fragte ich an Kaden gerichtet und hob prüfend meine Augenbrauen. „Wir haben doch gesagt, dass du auch mit Helm fährst."

Kaden trug nie einen Helm beim Fahren. Er überließ ihn jedes Mal mir, was ich zwar lieb von ihm fand, mir dennoch Sorgen bereitete. Immerhin wusste man nie, was alles passieren konnte.
Als hatte ich ihm darum gebeten einen zweiten Helm anzuschaffen, was er anscheinen nicht getan hatte.

„Korrektur: Du hast das gesagt.", erwiederte Kaden und zeigte dabei auf mich.
„Ja und du", mein Zeigefinger deutete auf ihn, „warst einverstanden."

Kaden grinste mich teils belustigt teils war herzig an und machte ein Kopfbewegung auf sein Motorrad.

„Du siehst toll aus. Komm steig auf."
Aus Reflex lächelte ich wegen seinem Kompliment, doch verzog mein Gesicht zurück zu einer ernsten Miene. Mir war klar, dass das nur ein Ausweichmanöver war. Nicht mit mir Freundchen.
„Das kannst du vergessen, Süßer.", antwortete ich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wenn du kein Helm trägst, trag ich auch keinen."

One BetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt