SIEBENUNDZWANZIG

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~Kaden's PoV~

Hannah und ich verließen den Strand und liefen auf mein Motorrad zu, welches ich auf der anderen Straßenseite geparkt hatte.

Ich ließ mich auf den Sitz nieder und wartete darauf, dass Hannah den Helm aufsetzte und sich hinsetzte.
In der Zeit dachte ich an den Moment zurück, wo der Typ sie bedrängt hatte und sofort überkam mich eine Welle von Wut.

Eigentlich hätte es mir egal sein können. Immerhin war ich nicht dazu verpflichtet gewesen ihr zu helfen.
Aber genauso hatte ich mich in dem Moment gefühlt.
Von weitem sah ich klar und deutlich, dass sie es nicht wollte.
Da konnte ich doch nicht nichts tun!

Und wie er sie angefasst hat...

Dieser verfluchte Bastard!
Hätte er es auch nur gewagt sie noch einmal zu berühren, hätte ich ihn windelweich geprügelt, das war schonmal klar.

Keine Frau dieser Welt verdiente es so behandelt zu werden. Vor allem nicht Hannah.
Sie war eine starke Persönlichkeit und doch hatte sie etwas zerbrechliches an sich.

Zwar sagte sie, dass es ihr gut ging aber irgendwie war ich nicht so ganz überzeugt davon. Ich wollte ganz sicher sein, dass sie dadurch kein Trauma bekam oder so etwas in der Art.

Okay, vielleicht übertreib ich es ein bisschen aber ich machte mir halt Sorgen...

Naja, all das hatte dennoch etwas positives: Ich hatte Hannah in Bikini gesehen und ich konnte nicht abstreiten, dass sie in dem Teil mega heiß ausgesehen hatte.

„Kaden!".
Hannahs warme Stimme riss mich urplötzlich aus meinen Gedanken. Rasch drehte ich mich zu ihr um. „Ja?".
„Können wir los?".

Anscheinend war ich so damit beschäftigt an dem,was am Strand passiert ist zu denken, dass ich garnicht mehr darauf .

„Ja klar.", antwortete ich und startete den Motor. „Aber noch eine Sache.", fügte ich hinzu und drehte mich wieder in ihre Richtung.
Hannah horchte auf. „Was denn?".
Ich sah sie von oben bis unten an und antwortete: „Ich hätte dich gerne länger in Bikini gesehen. Sahst heiß aus!".

Ungläubig schüttelte sie den Kopf und atmete scharf ein und aus.
„Du kleines Arschloch!", sagte sie und boxte mich an der Schulter.
Aber zur Abwechslung tat es ihr mehr weh als mir, denn sie stieß vor Schmerz ein spitzes „Au" hervor.
Sie rieb sich ihre Knöchel und verzog das Gesicht.
Ich lachte nur. „Das nenne ich Karma!".
„Halt die Klappe und fahr los, Santiago."

Santiago.
Mein Nachname klang aus ihrem Mund noch viel schöner.

„Zu Befehl, meine Königin.", erwiderte ich und wartete darauf, dass sie sich wieder an mich festhielt, bevor ich schließlich losfuhr.

Etwa zehn Minuten später hielt ich in der Einfahrt des Hauses an.
Wir stiegen vom Motorrad ab und liefen geradewegs auf die große Eingangstür zu.

Mit meinem Schlüssel, den ich aus Hannahs Rucksack fischte, öffnete ich sie und gemeinsam traten wir ein.

„Willst du was trinken? Wasser, Cola?", fragte ich sie.
„Eine Cola wäre nett."

Ich führte sie in die Küche, in der ich ein Glas aus einem der oben liegenden Schränken und die Cola aus dem Kühlschrank rausholte. Mit einer schwungvollen Bewegung schenkte ich ihr was ein und überreichte ihr das nun volle Glas.

One BetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt