SECHZEHN

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~ Hannah's PoV~

Nachdem Kaden seine Hand von meinem Arm nahm, stürmte ich aus dem Zimmer und rannte die Treppen hinunter.

Ohne darauf zu achten wo ich hintrat, lief ich geradewegs auf die Haustür zu, als diese von außen geöffnet wurde und ein großer junger Mann vor mir stand.
Überrascht weiteten sich seine Augen, als sie zu mir hinunter sahen.
Er besaß ähnliche Gesichtszüge wie Kaden. Selbe Haarfarbe, selbe Augenfarbe, in etwa die gleiche Größe.

Vielleicht sein Bruder?

Noch dazu sah er wirklich gut aus.
Allerdings konnte ich nicht abstreiten, dass in meinen Augen Kaden attraktiver war.

"Sorry.", murmelte ich und drängte mich an ihm vorbei, hinaus ins Freie.

Mit schnellen Schritten verließ ich das Grundstück und marschierte schließlich den Bürgersteig hinab. Meine Gedanken waren dabei die ganze Zeit bei Kaden.

Seine Hand wanderte von meinem Ohr zu meiner Wange und streichelte sie sanft.

Sofort stieg mir eine Hitze in die Wangen, als ich an seine zarte Berührung dachte.
Noch dazu diese Worte, die wie ein Hauchen in meinen Ohren rauschten.
Du siehst schön aus.

Wieso hatte ixh so darauf reagiert? Und was dachte ich mir dabei einfach abzuhauen? Die Tatsache, dass mein Herz dabei auch noch Purzelbäume geschlagen hatte, machte die Sache nicht gerade besser.
Normalerweise war ich doch garnicht so...

Unerwartet wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als ein kalter Wassertropfen auf meine nackte Haut fiel. Ich sah auf und erblickte einen aschgrauen Himmel.
Ehe ich mich versah wurden aus diesem einen Tropfen mehrere und es fing schließlich an zu regnen.

Na toll! Das macht meine Stimmung gleich viel besser!

Von hier bis zur Schule würde ich garantiert lange brauchen, weshalb ich schnell mein Handy zückte und auf Google Maps die Route eingab.
Als ich diese startete, stellte ich auf volle Lautstärke und hörte der Roboter-Stimme des Navis zu, der mich durch die Straßen navigierte. Dabei rannte ich die Straße entlang, so als ob mein Leben davon abhinge.

So sehr ich es auch wollte, konnte ich es nicht verhindern wieder an Kaden zu denken. Seine braunen Augen, die mich intensiv gemustert hatten, verfolgten mich den ganzen Weg über. Und der Gedanken, dass seine Hand meine Wange und meinen Arm berührt hatten, ließ mein Herz wieder für eine Sekunde schneller schlagen.

Nein, stop! Reiß dich zusammen, Hannah! Kaden ist ein Player, das müsstest du doch längst kapiert haben!

Ich schüttelte meinen Kopf, als würde es helfen, Kaden aus meinem Gedächtnis zu verbannen, und konzentrierte mich auf die Straße.

Eine Viertelstunde später, erblickte ich das große Schulgebäude mit den grau gestrichenen Wänden und den Trillionen Fenstern.

Zufrieden lächelte ich vor mich hin und strich mir das nasse Haar aus dem Gesicht.
Noch nie in meinem ganzen Leben war ich so froh gewesen, die Schule zu erblicken.

Ich machte einpaar Schritte auf das Gebäude zu, bemerkte jedoch wenige Sekunden später den durchnässten Stoff meiner Kleidung an meiner Haut kleben und schaute auf mich herab.

So konnte ich unmöglich zur Schule zurückkehren!

Schwer atmend seufzte ich.

One BetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt