Kapitel 44

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Nachdem wir uns wieder gefangen hatten, hatte Wincent Julith die ganze Zeit im Tragetuch. Als er sie zum Stillen rausrücken sollte, schmollte er schon wieder. „Das gefällt mir mit Fynn besser.", lachte er. „Naja... wäre er nicht schon drei Monate alt, würde ich ihn auch stillen.", erwiderte ich. Wincent nickte und widmete sich dem Tisch, den er für unseren Besuch decken wollte. Ich verzog mich mit Julith ins Schlafzimmer, da ich nicht stillend dasitzen wollte, wenn alle ankamen. Ich hörte die Klingel und das große Hallo unten und musste ein bisschen schmunzeln. Genau sowas liebte Wincent und heute Abend werde ich wahrscheinlich den glücklichsten Mann der Welt haben. „Hey.", stand Wincent dann in der Tür und schloss diese hinter sich. „Ich komm gleich.", lächelte ich sofort. „Ich weiß, unsere Omas schmeißen den Laden da unten schon, ich wollte nur nochmals kurz mit dir reden.", sagte er und setzte sich neben mich. „Nichts schlimmes, ich möchte nur, dass du mir sofort Bescheid sagst, wenn dir das unten zu viel wird. Du kannst dich jederzeit zurückziehen, dann schmeiß ich alle raus.", flüstere er und hauchte mir einen Kuss auf die Wange. „Das passt schon, ich freu mich auf unsere Familien.", lächelte ich und zog Wincent zu mir, um ihn richtig zu küssen. „Ich lass euch dann nochmal alleine.", flüsterte Wincent und ging wieder runter. Ein paar Minuten später war die Kleine dann gesättigt und ich zog mir noch ein anderes Oberteil an, bevor ich mit meinem Baby auf dem Arm runter ging. Kaum war ich die Treppe runter gekommen, richteten sich alle Blicke auf mich, beziehungsweise auf die Kleine. „Hallo.", lächelte ich. Alle blieben wie erstarrt sitzen, keiner traute sich, sich zu bewegen. Ich ging zu Wincent und gab ihm die Kleine. Shayenne hatte Fynn auf dem Arm und alle anderen beobachteten uns. Ich umarmte einmal alle, bevor ich mich neben Wincent setzte. „So, ihr dürft.", schmunzelte ich und in dem Moment startete das Wettrennen der Uromas. Meine Oma war ein ganz bisschen schneller und nahm Wincent die Kleine dann vorsichtig aus dem Arm. Ich griff nach Wincents Hand und beobachtete, wie unsere Omas sich mit Julith wieder setzten und sich dann auch ganz brav abwechselten. „Ich glaub die beiden kommen zu nichts, aber Ingrid hat Kuchen gebacken.", sagte Hans dann und stand auf, um den Kuchen auf die Teller zu verteilen. Angela schenkte allen Kaffee ein, während Wincent und ich einfach mal Gast im eigenen Haus sein konnten. „Du kannst Fynn aber auch auf die Decke legen.", sagte ich zu Shayenne, welche mit einer Hand irgendwie ihren Kuchen aß. „Neeee. So selten, wie ich meinen Neffen sehe.", grinste sie und wie zur Bestätigung gluckste Fynn vor sich hin. „Jetzt seht ihr euch wieder öfter, aber nach der Geburt mussten wir erstmal ein bisschen alleine sein.", lächelte Wincent und ich nickte sofort. „Ihr seid alle jederzeit willkommen.", sagte ich. Ein breites Lächeln ging durch die Runde und alle mampften zufrieden ihren Kuchen.

„Ich glaub hier braucht mal jemand ne neue Windel.", sagte Shayenne dann irgendwann und klopfte Fynn auf den Po. „Na dann. Kommst du mit?", fragte ich und sie nickte sofort. Gemeinsam gingen wir ins Kinderzimmer und ohne zu fragen begann Shayenne den Kleinen zu wickeln. „Du musst das aber nicht machen.", lächelte ich und stützte mich an der Kommode ab. „Doch, ich bin die beste Tante der Welt.", lachte sie. „Das bist du.", grinste ich.

Der Nachmittag mit unseren Familien war wunderschön und doch war ich ziemlich froh, als ich Abends mit Wincent im Bett lag. Fynn wurde irgendwie nicht ruhig, während Julith beim Stillen schon fast eingeschlafen war. „Was mach ich denn jetzt?", murmelte Wincent. „Versuchs mal mit mehr Hautkontakt.", sagte ich. Wincent legte Fynn kurz aufs Bett und zog sein Shirt aus. Danach zog er auch Fynn noch ein bisschen aus und legte sich wieder neben mich. Sobald er den Kleinen auf seinem nackten Oberkörper liegen hatte, wurde er ruhiger. Wincent summte ein bisschen vor sich hin und das machte beide Kinder definitiv schläfrig. „Du darfst gerne auch richtig singen.", flüsterte ich. „Ich will dich nur, dass mir Zeit bleibt, für die Dinge die mir wichtig erscheinen...", sang er. Ich lauschte ihm Minuten lang. „War der neu?", fragte ich, als Wincents Stimme verstummte. „Ist eine der Idee, die ich geschrieben hab, bevor ich von der Schwangerschaft wusste.", flüsterte er. „Ich bring den Kleinen Mann hier mal weg.", sagte Wincent dann. Seit ein paar Tagen versuchten wir, dass Fynn möglichst viel in seinem Zimmer schlief, weil sich die beiden Kleinen Nachts sonst gegenseitig weckten. Ich legte Julith ebenfalls in ihr Bett und zog mir mein Top wieder richtig an. „Ein Wunder, beide Kinder schlafen.", schmunzelte Wincent, als er wieder ins Zimmer kam. Er löschte das Licht und legte sich auf seine Bettseite. „Ach Mist, mein Shirt.", brummte er. „Egal.", flüsterte ich und kroch unter seine Decke. „Was wird das?", fragte Wincent, schlang aber trotzdem seine Arme um mich. „Die Nähe zwischen uns war in den letzten Tagen definitiv zu wenig.", flüstere ich. Ich kuschelt mich an Wincent und streckte mich zu ihm und begann sanfte Küsse auf seine Lippen zu hauchen. Wincent erwiderte meine Küsse, hielt sich aber extrem zurück. Irgendwann begann ich die Linien seiner Bauchmuskeln nachzufahren und unseren Kuss weiter zu intensivieren. „Anni, das geht nicht, das wissen wir beide.", brummte Wincent. Ja, für Sex war es viel zu früh, dass hatte er in der Geburtsvorbereitung schon lernen müssen, aber ich werde meinen Freund ja wohl küssen dürfen. „Ich weiß, aber gegen ein paar Küsse kann doch Keiner was sagen.", flüsterte ich. „Mhmhmmm.", machte Wincent und platzierte seine Lippen wieder auf meinen. Ich genoss es in vollen Zügen, dass wir wenigstens mal ein paar Minuten so hatten, doch irgendwann überrollte mich meine Erschöpfung und ich schlief an Wincents Brust ein, zumindest so lange meine Tochter es erlaubte.

Zwischen Dir und Mir // Wincent Weiss FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt