Kapitel 5

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In Annis Zimmer angekommen erwartete meine Mum uns schon sehnsüchtig und wir erzählten ihr alles, was wir erfahren hatten. Shayenne musste noch eine Nacht im Krankenhaus bleiben und hoffentlich dürfen wir sie dann morgen abholen. Anni saß bei Shayenne auf dem Bett und die beiden unterhielten sich ein wenig, während ich Annis Sachen zusammen packte. Shayenne war gerade gefühlt wieder ziemlich normal, aber ich wusste, dass das noch nicht von langer Dauer sein wird. Wir verabschiedeten uns von meiner Mum und Shayenne und ich stütze Anni auf dem Weg zum Auto. Erschöpft ließ sie sich auf den Beifahrersitz fallen und hielt sich den Bauch. „Alles gut?", fragte ich sofort alarmiert. „Ja, ist nur die Wunde, deiner Tochter geht es gut.", lächelte Anni und dieser Satz löste so einiges in mir aus. Mit Tränen in den Augen sah ich Anni an. Meine Tochter. Wie schön das einfach klingt. „Du wirst Papa.", flüsterte Anni dann und damit hatte sie mich komplett. Mir lief eine leise Träne über die Wange, während ich meine Freundin voller Liebe ansah. Anni strich mir über die Wange und lächelte mich leicht an. „Ich will ja nicht drängeln, aber ich will einfach nur nach Hause.", sagte sie irgendwann und ich startete den Motor. Auf dem Weg zu Annis Wohnung schwiegen wir einfach und ich hing meinen Gedanken nach. In den letzten Wochen hatte ich das Vater werden wieder in den Hintergrund geschoben, aber jetzt ist es realer denn je. Ich werde Papa einer kleinen Prinzessin.

Wenig später parkte ich vor dem Haus von Annis Großeltern und wir stiegen aus. Magrit kam uns sofort entgegen und schloss ihre Enkelin in ihre Arme. „Bin ich froh, dass du wieder hier stehst.", sagte sie und musste sich eine Träne unterdrücken. Ich beobachtete die beiden Frauen kurz, entschloss mich dann aber schonmal unsere Sachen aus dem Auto zu holen und in Annis Wohnung zu bringen. Wenig später folgte Anni mir aber und ließ sich erschöpft auf ihr Bett fallen. „Meine Oma möchte, dass wir nachher zum Essen rüber kommen.", sagte sie, während ich meine Klamotten von der Tour in die Waschmaschine warf. „Wenns dir gut genug geht.", erwiderte ich und setzte mich zu Anni aufs Bett. „Das geht schon. Ich werde jetzt noch ein bisschen Schlafen, aber Essen muss ich eh was und ich bezweifle, dass du Kochen wolltest.", grinste Anni. „Du bist schon wieder ganz schön frech.", schüttelte ich denn Kopf und packte mir meine Freundin. Ich begann sie zu kitzeln und Annis ehrliches Lachen machte mich in diesem Moment wieder so unglaublich glücklich. Leider kam ich aber gegen ihre Wunde, was sie kurz vor Schmerz zusammenzucken ließ. „Sorry.", murmelte ich und beobachtete, wie sie tief durchatmete. „Alles gut.", flüsterte Anni und lächelte leicht. Sie ließ ihre Hand in meinen Nacken gleiten und zog mein Gesicht zu sich. Vorsichtig legte ich meine Lippen auf ihre und wartete, wie sie reagiert. Doch Anni machte mir sofort klar, was sie wollte und zog mich weiter zu sich, um unseren Kuss zu intensivieren. „Schatz, du musst dich schonen.", flüsterte ich und löste mich leicht von Anni. „Aber ich hab dich so vermisst in den letzten Wochen, ich will deine Nähe.", gab Anni super leise von sich. „Ich bleib hier, aber du musst jetzt erstmal noch ein bisschen schlafen.", versuchte ich Anni zu beruhigen. Ich legte mich neben sie ins Bett und zog sie in meine Arme. Anni kuschelte sich an meine Brust und wenig später merkte ich schon, dass sie eingeschlafen war, so erschöpft war sie.

Während Anni in meinen Armen schlief, entschied ich mich ein Telefonat mit Amelie zu führen um die nächsten Wochen zu planen.

A: „Hey Wincent, alles gut bei euch?"

W: „Ja. Ich durfte Anni heute sogar schon mitnehmen. Shay wird morgen entlassen."

A: „Das klingt besser als erwartet. Wie gehts dem Baby?"

W: „Gut... Moment, woher weißt du das?"

A: „Als Anni uns besucht hat, hab ichs gesehen."

W: „Man, kann ich irgendwen noch damit überraschen?"

A: „Das Team weiß noch nichts, Marco weiß noch nichts, du hast noch einige, denen du das sagen kannst."

W: „Na dann ist ja gut."

A: „Aber jetzt mal ehrlich, deswegen hast du nicht angerufen."

W: „Du kennst mich. Ich wollte mit dir über die Planung der nächsten Wochen sprechen."

A: „Ich hab dieses Wochenende alles abgesagt, es wäre aber auch kein Problem die gesamte Sommertour abzusagen."

W: „Auf keinen Fall. Ich habe mit Anni noch nicht gesprochen, aber eigentlich möchte ich so schnell wie möglich wieder spielen."

A: „Okay, du redest bis morgen Abend mal mit Anni und dann machen wir nen Team Meeting online und entscheiden, wie es weiter geht. Denk bitte auch an deine Schwester."

W: „Das mache ich. Danke Amelie, dass du immer für mich da bist."

A: „Wincent, du weißt, dass das für mich selbstverständlich ist."

Zwischen Dir und Mir // Wincent Weiss FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt