Kapitel 46

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Den Nachmittag verbrachte Wincent die ganze Zeit bei mir und den Kindern und es kostete schon ganz schön viel Überredungskunst, dass ich mit den Kindern mit zum Essen durfte. „Wincent. Was ist denn jetzt auf einmal los? Ich hab Hunger, jeder nimmt ein Kind ins Tragetuch und gut ist.", verdrehte ich die Augen und band mir Julith schon ins Tragetuch. „Und was ist, wenn sie wach wird?", fragte er. „Dan stille ich sie halt.", zuckte ich mit den Schultern. „Oder ist dein Team gegen Stillen in der Öffentlichkeit?", fragte ich ernst. „Nein. Also das hoffe ich für sie. Ich wusste nur nicht, dass du so offen bist.", murmelte Wincent. „Schatz, keine Sorge, mir kann keiner was weggucken, ich hab nen Oberteil an, mit dem man gut Stillen kann.", lachte ich und zog Wincent zu mir. Da hatte ich seine Gedanken voll durchschaut und er drehte sich erwischt weg und wurde rot. „Guck mich an.", sagte ich und Wincent drehte sich vorsichtig zu mir. „Du bist süß.", flüsterte ich und küsste ihn sanft. „Ich bin nicht süß.", brummte er und schnappte sich Fynn.

„Was ist denn mit dem los?", lachte Tom, als wir den Raum mit dem Catering betraten. „Der brummt nur ein bisschen vor sich hin.", lachte ich und ließ mich neben Amelie auf den Stuhl fallen. „Alles gut mit ihm?", fragte sie leise. „Ja, der hat sich gleich wieder.", schmunzelte ich und warf schon einen gierigen Blick aufs Buffet. „Na los, wir holen uns Essen.", grinste Amelie mich dann an. „Oh ja, bevor die Kleine hier wieder Hunger hat.", erwiderte ich. Amelie stand mit mir auf und wir schlugen uns die Teller voll. Ziemlich schnell fiel mir auf, wie Tom die ganze Zeit um sie rumtänzelte. „Die Frage ist, ob mit deinem Mann alles okay ist.", grinste ich. „Der wartet darauf, dass er mich endlich wieder berühren darf, er hat nämlich strenges Verbot für die Arbeit, auch wenn nachher vielleicht alle Bescheid wissen.", erklärte sie. „Du bist aber gemein.", flüstere ich, doch Amelie begann nur zu lachen. „Sobald er seinen PC anhat und zockt, muss ich zu Hause genau so fern bleiben." „Na gut. Stell dir mal vor, was los ist, wenn du da ins Bild gerätst." „Das will ich mir gar nicht vorstellen, er zockt aber auch selten, wenn ich da bin. Höchstens, wenn ers schon angekündigt hat und ich spontan da bin.", lächelte sie dann. „Du bist so verknallt.", grinste ich. „Und ihr nicht?" „Wir haben schon zwei Kinder, für verknallt sein haben wir keine Zeit mehr." „Sag Bescheid, wenn Tante Amelie einspringen soll." „Mach ich, aber gerade geb ich meine Kinder noch nicht so gerne her." Wir waren mittlerweile wieder am Tisch und ich aß zufrieden meinen Teller leer. Ich hatte gerade die letzte Gabel im Mund, als Julith unruhig wurde. Na was ein Timing. Ohne groß Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, legte ich die Kleine an die Brust und so wirklich bekam das niemand mit. Wincents Blick traf irgendwann meinen und er grinste zufrieden vor sich hin, während Fynn fröhlich die Bändel von Wincents Hoodie ansabberte. Ich liebe meine Familie einfach über alles, und die Band gehört zu einem Teil dazu, weil sie für Wincent so lange eine Familie waren, als er keine Frau an seiner Seite hatte.

Amelie und Tom hatten mittlerweile die Bombe platzen lassen, aber so wirklich überrascht hatten sie keinen damit. Jetzt war im Backstage einfach nur pures Gewusel. Wincent sprang durch die Garderobe, zog sich um und wärmte seine Stimme auf, während ich mal wieder stillte. „Ich freu mich, wenn du nachher vielleicht mal reinschaust. Ich liebe dich.", flüsterte Wincent, küsste mich kurz und dann war er auch schon weg. Er war gerade einfach Sänger und das war voll okay. Nachdem ich fertig gestillt hatte, bereitete ich ein Fläschchen vor und wollte es Fynn gerade geben, als Sabi rein kam. „Komm, geh du ein bisschen zuschauen, ich mach das.", lächelte sie. „Danke, wenn was ist, ruf bitte sofort an.", erwiderte ich. „Klar, aber eine halbe Stunde schaffen die beiden es auch ohne Mama.", schmunzelte sie. Ich nickte, gab meinen beiden Kindern noch einen Kuss und versuchte mich dann möglichst unauffällig zu Tom zu schmuggeln. „Ah, da bist du ja.", hörte ich Wincent dann durchs Mikro. So viel zu unauffällig. „Leute, die wundervolle Mutter meiner Kinder ist heute auch hier und hat scheinbar gerade mal ein paar Minuten frei. Genieß es, ich liebe dich.", lächelte er und begann dann mit dem nächsten Song, Was machst du nur mit mir. Ich lehnte mich neben Tom zurück und genoss es einfach. Irgendwann kam auch Amelie dazu und wir quatschten ab und an mal ein bisschen. Kurz bevor die Show vorbei war, ging ich wieder zurück in die Garderobe. Die Kinder schliefen und ich bedankte mich nochmal bei Sabi. „Kein Problem, die beiden sind echt Zucker.", lächelte sie und verschwand dann aber auch wieder. Wincent kam zwischendurch zum Duschen vorbei, verabschiedete sich dann aber direkt wieder, da er zu seinen Fans wollte. Ich war schon ganz schön müde und gammelte einfach auf der Couch rum.

Ziemlich spät fuhren wir dann nach Hause, nachdem wir uns ausführlich vom Team verabschiedete hatten. „Danke, dass du so geduldig warst.", flüsterte Wincent und küsste meine Hand. „Das ist selbstverständlich und ich sags dir, in ein paar Jahren werden deine Kinder nicht mehr so brav in der Umkleide warten.", schmunzelte ich und beobachtete, wie Wincents Gesicht von einem breiten Lächeln erhellt wurde. 

Zwischen Dir und Mir // Wincent Weiss FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt