Kapitel 10

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Sicht Wincent

„Geil.", brüllte ich auf einmal und sprang meinem besten Freund in die Arme. Wir kamen aus der Freude gar nicht wieder raus. Anni und Nele beobachteten uns und warteten geduldig, bis wir uns wieder beruhigt hatten. Den Vormittag über hatte ich super intensive Gespräche mit meinem besten Freund. Gegen Mittag verabschiedeten wir uns dann aber von Nele und Marco, da wir Shayenne gemeinsam mit meiner Mum aus dem Krankenhaus abholen wollten.

Wir hatten gerade auf dem Krankenhausparkplatz geparkt, als uns Ole entgegen kam. „Was machst du denn hier?", fragte Anni ihn lachend. „Ich habe Ella nochmal besucht, sie ist heute endlich auf die Normalstation gekommen, es sieht aber trotzdem noch nicht allzu gut aus.", erklärte er. „Kann ich sie sehen?", fragte Anni sofort. „Wenn du willst können wir nochmal hochgehen.", sagte Ole. Anni sah mich fragend an. „Mach schon. Ich geh schon zu Shay.", erwiderte ich und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen, bevor sie mit Ole im Klinikgebäude verschwand.

Im Zimmer meiner Schwester angekommen war meine Mum auch schon da. „Ich dachte du bringst Anni auch mit.", gab sie mit einem fragenden Blick von sich. „Ja, die hat aber nochmal einen Abstecher zu dieser Ella gemacht.", erklärte ich. „Ella ist auch hier?", fragte Shayenne auf einmal. „Ja, die hats wohl auch ganz schön übel erwischt hat Ole erzählt.", sagte ich. „Ich will auch zu ihr.", sagte meine Schwester überzeugt. Verzweifelt sah ich zu meiner Mutter, welche nur mit den Schultern zuckte. „Ich ruf Ole mal an.", brummte ich und verließ das Zimmer. Auf dem Flur wählte ich Oles Nummer und erklärte ihm alles. „Ja, dann kommt mal vorbei. Ist die gleiche Station, wo Anni am Anfang lag.", sagte er und wir legten auf. „Aber nur, wenn dir das nicht zu viel wird.", sagte ich streng zu meiner Schwester, als ich ihr Zimmer wieder betrat. Shayenne drehte nur mit den Augen und packte ihre letzten Sachen zusammen. Wie war das mit dem Schock, der noch einige Wochen andauern sollte? Ich meine, ich bin ja froh, wenn meine Mädels das so gut überstanden haben, aber irgendwie habe ich dabei noch kein gutes Gefühl.

Zehn Minuten später standen wir also vor dem Zimmer eines wildfremden Mädchens. „Ich warte draußen, die fühlt sich doch Hammer unwohl, wenn da auf einmal nen fremder Mann mit im Zimmer steht.", sagte ich und hatte mich schon neben meiner Mum auf einer Stuhlreihe niedergelassen. „Das glaube ich nicht.", kam es von Anni, Shayenne und Ole im Einklang. Irritiert sah ich die drei an. „Ich hab dir doch erzählt, dass eine Praktikantin nen Fan von dir ist.", schmunzelte Anni und setzte sich neben mich. „Ich komm gleich Shay.", wendete sie sich dann an meine Schwester. Meine Mum ging mit Shayenne rein, während ich Anni einfach nur ansah. „Wegen dem Mädel da drin durfte ich dich nie von der Arbeit abholen?", fragte ich leise. „Ja, aber auch einfach nur, weil ich selbst Angst hatte. Ella ist eigentlich echt ne Liebe, auch wenn sie Ole und mir am Anfang ziemlich auf den Keks ging. Ja, sie ist ein Fan von dir, aber in den letzten Wochen ist sie deutlich ruhiger geworden. Sie hat Shayenne erkannt, aber es war trotzdem halbwegs harmonisch zwischen den Beiden. Das ich dich kenne weiß sie nicht.", erklärte Anni und legte ihre Hand auf meinen Oberschenkel. „Wincent, du musst da nicht reingehen, das erwartet niemand von dir, aber ich kann mir vorstellen, dass du sie damit ziemlich glücklich machen könntest.", kam es weiter von Anni. „Wenn ich da jetzt mit dir reingehe, dann weiß sie, dass du die Frau an meiner Seite bist. Wenn sie dann erfährt, dass du schwanger bist wird sie eins und eins zusammen zählen können und zack weiß es das ganze Internet.", grummelte ich. „Wincent, so ist sie nicht. Ja, sie ist aktiv in diesem ganzen Crew-Ding, aber was das angeht haben wir sie mittlerweile echt gut im Griff. Sie weiß übrigens schon, dass ich schwanger bin.", lächelte Anni leicht. „Okay, aber nur, weil ich die Chance wittere, jemanden glücklich zu machen.", murmelte ich und stand auf. Anni tat es mit gleich und klopfte leise an der Tür, bevor wir eintraten. „Ich hab dir noch jemanden mitgebracht.", schmunzelte sie und trat dann ein Stück zur Seite.

Zwischen Dir und Mir // Wincent Weiss FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt