Kapitel 45

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Unsere Kleine war nun schon anderthalb Monate alt und Wincent spielte heute ein Entschuldigungskonzert für seine Fans. Eigentlich sollte es ja eine ganze Akustikreihe geben, aber die wurde aufs nächste Jahr verschoben und alle Ticketinhaber konnten an einem Gewinnspiel teilnehmen. Für die Gewinner gab es heute ein Akustik-Set in einem Kino in Lübeck. Am liebsten hätte Wincent mich und die Kinder zu Hause gesehen, aber sein letztes Konzert für dieses Jahr konnte ich mir einfach nicht nehmen lassen. Wir fuhren also mit beiden Kindern auf dem Rücksitz zur Location, wo uns schon Amelie erwartete. Die Band hatten wir seit dem Abschlusskonzert nicht gesehen, also könnte es heute noch ziemlich lustig werden. Nachdem Wincent geparkt hatte, riss Amelie die Tür hinten auf, landete aber zuerst bei Fynn. „Hey Kleiner.", lächelte sie und rannte ums Auto, um Julith endlich zu sehen. „Oh Gott ist sie schön.", säuselte Amelie dann und sah mich fragend an. „Du darfst sie nehmen.", lächelte ich und nahm Fynn aus dem Auto. Wincent bepackte sich mit unseren Taschen und ging dann zu Amelie. „Kommst du mir, oder bleibst du mit ihr hier?", grinste er. „Hey erstmal.", lächelte Amelie und umarmte Wincent und mich kurz, bevor wir reingingen. Wir bezogen zunächst seine Garderobe, bevor wir uns auf den Weg zu den anderen machten. Da beide Kinder ein bisschen unruhig waren, hatte Wincent Julith und ich Fynn im Tragetuch, denn die Kleinen wurden bei unserer Nähe sofort ruhig. Wir betraten den Saal und es wurde sofort ruhig. „Ihr dürft ruhig atmen.", lachte Wincent und setzte sich auf den Rand der kleinen Bühne. Er zog mich zu sich und alle anderen setzten sich um uns rum. „Ich freu mich, heute meine Babypause zu unterbrechen und mit euch ein letztes Mal dieses Jahr die Bühne zu rocken, wenn auch nur akustisch. Ihr seht schon, ich hab meine Familie mitgebracht, also bitte ich euch um ein bisschen Rücksicht. Ketti, hau nicht so doll aufs Schlagzeug, wenn die Kleinen da sind. Ansonsten ist der Ablauf wie immer, Amelie hat das Kommando und ich brauch dringend einen langen Soundcheck.", grinste Wincent. Ein leises Jubeln ging durch die Reihen und alle gingen wieder an ihre Arbeit. „Soundcheck ist aber nichts für die Kleinen.", sagte Wincent, während der Aufbau noch in den letzten Zügen war. „Aber ich will dich spielen hören.", schmollte ich und lehnte mich an seine Schulter. „Vielleicht kann ja Sabi heute Abend mal ne halbe Stunde gucken, dann kannst du dir heute Abend die Show ansehen.", versuchte Wincent mich aufzumuntern. „So ihr zwei, es geht gleich los.", lächelte Amelie uns dann an. „Nimmst du die Kleine und bringst sie samt Anni nach hinten?", fragte Wincent. Amelie nickte und nahm ihm voller Freude seine Tochter ab. „Wie läufts mit Tom?", schoss es sofort aus mir raus, als wir außer Hörweite der Jungs waren. „Gut.", sagte Amelie. „Mehr Infos bitte.", verdrehte ich die Augen. „Er ist oft bei mir, ich bei ihm. Wir überlegen dem Team die Beziehung nachher mitzuteilen, aber ihr musstet uns ja mit den Kindern die Show stehlen.", grinste sie. „Ahhhhhh ihr seid zusammen!", quietschte ich und schloss sie so gut es geht in die Arme. „Und ihr dürft gerne die Aufmerksamkeit auf euch ziehen.", schmunzelte ich. „Mal schauen.", lächelte Amelie und meine Güte, die war wirklich verknallt.

Amelie blieb die meiste Zeit bei mir und ging erst wieder, als sie von den Jungs gebraucht wurde. Wenig später kam Wincent aber auch schon rein und küsste mich, bevor er seine Kinder beim Schlafen beobachtete. „Na, Papa?", schmunzelte ich und strich ihm vorsichtig über den Rücken. „Gerade eher Musiker auf der Suche nach der Balance zwischen Musik und Familie.", murmelte er und ließ sich auf einen Stuhl sinken. „Was ist los?", fragte ich und griff nach seiner Hand. „Ich hab Angst, zu sehr in die Musik abzudriften. Gerade auf der Bühne...", begann er. „Schatz, heute darfst du das. Ich bin hier und kümmere mich um die Kleinen. Nicht umsonst haben die beiden Mama und Papa. Ich wollte unbedingt mit, weil ich dich genau so sehen wollte.", flüsterte ich und sah ihm in die Augen. „Hast du dich doch ein bisschen in den Musiker verliebt?",  grinste er. „Ja, ein bisschen schon.", schmunzelte ich und küsste ihn sanft. Wie immer in den letzten Wochen, wenn es um Zweisamkeit ging, schossen unsere Kinder dazwischen. Hunger, Windel voll, Wachstumsschub, Schnuller weg, irgendwas war immer. „Ich liebe dich.", flüsterte Wincent und stand schon wieder auf, um sich um Fynn zu kümmern.

Zwischen Dir und Mir // Wincent Weiss FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt