Dreiundvierzig

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Status: Überarbeitet

- Yoongi -

Wie angewurzelt stand ich da, die Position haltend, als ich hätte auf Jungkook schießen sollten. Doch anstatt ihn traf ich Dr. Kim. Meine Glieder waren erstarrt, ich traute mich nicht auch nur eine Bewegung auszuführen. Meine Hände zitterten, angewidert schaute ich zur Pistole, dann ließ ich sie mit einem leisen Schrei fallen und wich von ihr weg. Ich wollte dieses Ding nicht länger anfassen, und auch nicht in dessen Nähe sein. Das Loch, aus dem die Kugel geschossen kam, schaute zu mir. Als würde es mich ebenso anschießen wollen, kickte ich es weg. Weg, es musste weg von mir!
So stand ich hier, mitten im Weg. Das Bild, welches sich vor meinen Augen spielte, jagte die Panik in mir hervor. Ich war kurz davor, mich schreiend hinzuknien und weinend hin und her zu wiegen.
Yun lag zerstört auf dem Boden, Jimin kniete und lehnte sich mit dem Rücken gegen eine Wand und Namjoon lag am Verbluten auf dem Boden, während sein Sohn weinend sein Bestes versuchte, die Blutung zu stoppen.
»Vater«, weinte Jungkook und drückte seine Hand fest auf die Wunde. »Halte durch.« Laut hörte ich ihn schniefen, schnell wischte er sich die Tränen weg. Mit langsamen, kleinen und stockenden Schritten näherte ich mich ihnen. Ich wollte mich entschuldigen, und war bereit, für das, was ich angerichtet habe, jede Strafe auf mich zu nehmen.
»KOMM JA NICHT NÄHER!«, schrie Jungkook weinend und schenkte mir die schlimmsten hasserfüllten Blicke, die ich je bekam.
»I-ich ... es tut mir lei-«
»Yoongi.« Eine Stimme neben mir rief nach mir. Ich blickte zu meiner Rechten und schaute in die geröteten Augen meines Verlobten. Mein Atem stockte, ich wusste nicht, was ich machen sollte. Aus Verzweiflung vergrub ich meine Hände in meinen Haaren und zog mit aller Kraft an diesen, der Schmerz konnte mich jedoch nicht zu Verstand bringen. So wurde meine Atmung schneller - unregelmäßiger, das klare Denken lag nicht mehr in meiner Macht. Ich zitterte und weinte, meine Brustregion schmerzte. Die Tränen kamen, ich ließ sie heraus und schluchzte.
Wie konnte ich nur?
Das letzte Mal, als ich mich zu fühlte, war, als ich Yun tot in meinen Armen liegen hatte. Das soeben geschehene, brachte all die Erinnerungen hoch und mein Weinen, meine Angst und Verzweiflung breiteten sich wie Ungeziefer aus.
»Yoongi.« Jemand legte seine Hand auf meine Schulter und ich blickte auf. Trotz meiner verschwommenen Sicht, erkannte ich, dass dieser Jemand Jimin war. Er nahm mich in seine Arme. »Wir sollten einen Krankenwagen anrufen, bevor es zu spät ist.« Beruhigend strich er mir mit seiner Hand über den Rücken, jedoch schenkte mir dies nichts dergleichen. Weder beruhigte ich mich, noch bewegte ich mich. Ich saß bloß da und hörte dem Geschrei von Jungkook zu.
Als mein Blick zu Yun huschte, brachte es mich halbwegs zurück in die Realität. Ich löste die Umarmung und übergab Jimin mein Handy. »Ruf' den Krankenwagen an, ich muss war erledigen, solange Jungkook noch abgelenkt ist.« Mein Verlobter nickte. Ich ging mit großer Vorsicht von hinten auf Jungkook zu. Jeder meine Schritte waren so leise wie möglich.
»Vater«, sagte er flennend, »bitte stirb nicht.« Ich zögerte für einen Moment, als sich meine Hand seinem Nacken näherte, da, wo der Knopf war. Meine Augenbrauen waren schmerzhaft verzogen und meine Lippen bebten, dann betätigte ich den Knopf. Sofort erstarrte Jungkook.
»Es tut mir so leid«, hauchte ich und blickte in das Gesicht von Namjoon. Er war dabei zu sterben, und das meinetwegen. Seine Brust hob sich nur schwach - seine Atmung lag flach. Ich stieß seinen Sohn von ihm weg und drückte meine Hand auf die Wunde. »Wann ist der Krankenwagen da?«, rief ich laut. Jimin stand vor meinem kleinen Bruder und betrachtete niedergeschlagen das, was Jungkook ihm angetan hatte. »Bald ...«
Neben mir ertönte ein schmerzerfülltes Stöhnen. »Mein Gott - Warte ... ich lebe! Dieser Psychopath hat mich nicht umgebracht.« Der Fremde freute sich, jedoch verstummte er schnell. »Was ist hier passiert?«, fragte er.
»Warte einfach, bis einen Krankenwagen hier ist«, sprach ich nun ruhiger, doch erschöpft.
»Werden die Bullen auch hier sein?«
»Das nehme ich mal an, warum?«
»Die suchen mich schon seit 'ner Weile.« Überraschte tauschten ich und mein Verlobter die Blicke aus. Dann, sobald wir zum Typen schauten, rannte er plötzlich davon.
»Yun bekommen wir wieder hin ... hoffe ich.« Ich drehte mein Kopf von Jimin zu Namjoon. »Und sie werden nicht sterben!«

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