Status: Überarbeitet
- Yoongi -
-♑︎-»Wow, passiert nicht alle Tage dich noch morgens hier zu sehen. Das könnte man fast als Weltwunder bezeichnen!«, sprach Jimin abfällig in seiner Morgenstimme. Warnend blickte ich ihn an und stellte uns beiden Teller, Gläser und Besteck auf den Tisch. Als kleine Entschuldigung hatte ich heute das Zubereiten des Frühstücks übernommen. Da er sonst immer allein aß, bereitete immer er diese Mahlzeit vor.
»Ich bin selbst gerade erst aufgestanden«, sagte ich grimmig und schenkte uns beiden Wasser ein.
»Nicht gewöhnlich für dich, was hat dich gestern wach gehalten?«
»Du«, antwortete ich trocken und legte uns etwas Omelett auf unsere Teller. »Hör zu, Liebling. Es tut mir wirklich leid, dass ich dich mit der ganzen Sache verletze, aber ich habe keine elf Jahre für nichts verschwendet. Ich werde mein Projekt nicht beenden«, beendete ich mit fester Meinung meinen Satz und fing an zu essen.
»... Habe auch nichts anderes erwartet.« Jimin nahm einen großen Schluck Wasser. »Weißt du ... ich habe dich damals dafür bewundert, dass du dein Ding durchziehst, egal was andere gesagt haben.« Gespannt hörte ich meinem Verlobten zu. »Aber langsam tut mir das echt weh, und ich glaube, das solltest du bereits bemerkt haben.«
Ich rieb mir die Stirn und spürte wie meine Kopfschmerzen schlimmer wurden, sie ließen mich in den letzten Tagen kaum noch außer Acht.
»Was? Bist du jetzt genervt von mir?«
Erschöpft seufzte ich. »Ich habe Kopfschmerzen. Das ist alles«, sprach ich ruhig, und doch getroffen von seinen Worten.
Jimin stand auf und kam nicht lange später mit einer Schmerztablette wieder. Es war nicht von belangen, ob mein Verlobter mit jemanden Stress hatte oder nicht, denn wenn ihm jemand wirklich wichtig war, war er zu jeder Zeit bereit sich um diese Person zu kümmern. Er war schon immer fürsorglich gewesen, so zeigte mir diese Geste, dass er mich noch immer nach 13 Jahren liebte. Selbst nach all dem, was geschah.
Ich bedankte mich leise und nahm die Tablette sofort ein.
»Wie wäre es denn damit?«, sagte mein Verlobter und setzte sich wieder hin. »Du unternimmst heute mit mir etwas und alles ist wieder gut. Für heute zumindest, keine Ahnung wie es in der Zukunft sein wird.«
»Ich wollte heute Mittag wieder ins Labor, Liebling.«
»War ja klar. Dumm von mir zu erwarten, dass du zusagst.« Mit schnellen Handbewegungen schnitt er sein Omelett in kleine Stücke. Brutal, als wäre es ein Tier, dass ihn gebissen hätte. Wahrscheinlich wäre ich das Tier, wenn man ihn danach fragen würde.
»Du könnest ja mit mir mitkommen. Mir vielleicht auch etwas helfen«, schlug ich vor. Jimin schenkte sich wieder Wasser ein, kleckerte dabei ein wenig. Sofort stand ich auf, nahm ein Tuch und wollte es für ihn wegwischen, jedoch riss er es mir aus der Hand und trocknete selber den Tisch ab.
»Nein Danke.« Er trank einen Schluck und aß weiter.
»Warum denn nicht? Du könntest mal einen Einblick in meiner Arbeit haben. Jin kann dich auch etwas herumführen.«
»Warum Jin und nicht du?«
»Weil ich zu tun habe.«
»Ne, lass stecken.« Er aß den letzten Bissen und verließ dann wütend die Küche.
---
»Hey, Yoongz«, begrüßte Jin mich und stellte mir meine McDonalds Bestellung auf den Tisch. Ich war erheblich froh ihn zu haben, denn er war so etwas wie mein Laufbursche. Jin brachte mir nicht nur Essen, sondern auch wichtige Materialien für Yun, für welche er in manchen Fällen auch weite Wege hinter sich bringen musste. Für all das hatte ich keine Zeit, und meine Beziehung zu Jimin würde nur noch schlimmer werden. Ohne ihn wäre ich verloren, was jedoch nichts daran änderte, dass er mich manchmal störte, auch, wenn er immer wieder versuchte gute Stimmung einzubringen.
»Sei bitte leise, ich muss mich konzentrieren.«
Die Arbeit an den Augen war reinste Feinarbeit. Dieses Teil besaß so winzige Teilchen, dass ich einige von ihnen mit einer Pinzette aufheben musste. Erleichterung solle mich erreichen, wenn ich die Augen endlich zu Ende kreiert haben sollte. Es war zum Haare herausreißen, wenn ich daran zurückdachte, wie oft mir ein Fehler bei diesem Unterlaufen war. Entweder habe ich bei dieser Miniaturarbeit etwas falsch gemacht, oder mir fehlte eine einzige Sache. Als ich dies herausfand, konnte ich nicht anders als losschreien. Jins erschrockenes Gesicht war kaum noch von meinem Verstand zu reißen, auch er fing an zu schreien. Ich war unglaublich froh, als er mir gestern das letzte Teil herbrachte.
»He, Yoongi«, sagte Jin und schüttelte an meiner Schulter.
»Jin, was ist? Ich habe zu tun!«
»Dein Handy.« Mit dem Finger zeigte er auf das kleine Gerät, welches auf einem weißen Schrank lag. Mein Verlobter rief mich an, doch da ich genug zu tun hatte, drückte ich auf ablehnen.
»Stress?«, fragte Jin und biss von seinem Burger ab. Mehr als ein »Mm« kam nicht von mir.
»Ich weiß, das ist eine Sache zwischen dir und Jimin, aber ich finde, dass du ihn nicht immer wegschieben solltest. Er hat auch Gefühle, weißt du?« Jin sprach mit vollem Mund, während ich mich mit dem Drehstuhl zu einem größeren weißen Schrank drehte. Es gefiel mir nicht, wie er sich an diesen lehnte, denn der Inhalt war mir von großer Bedeutung. Videomaterial, ich zeichnete all meine Projekte und Erfolge, sowie Misserfolge auf.
»Jin«, fing ich mit einem warnenden Unterton an, »lass das mal meine Sorge sein. Außerdem werde ich langsam müde, dir jedes Mal zu erklären, warum du dich nicht an diesen Schrank lehnen sollst.«
»Es ist nur so - ich weiß, wie es sich fühlt, jedes Mal weggeschoben zu werden. Ich kann mir gut vorstellen, wie Jimin sich dabei fühlt.«
»Willst du damit sagen, dass Jimin denkt, dass ich ihn nicht mehr lieben würde?«
Jin setzte eine kurze Pause ein, ehe er begann wieder zu sprechen. »Nun ja, ob er das denk, kann ich dir nicht sagen, aber genauso habe ich mich gefühlt, als meine Ex mich immer allein gelassen hat.«
Es wäre eine dreiste Lüge, wenn ich sagen würde, ich hätte daran mal nachgedacht. Mit einem Satz zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen und weitere Schuldgefühle tauchten in mir auf, doch jetzt war es nicht der richtige Zeitpunkt in diesen Gefühlen festzustecken.
»Ich bin auch nur ein Mensch«, sagte ich, ehe ich mich umdrehte und weiter an den Augen arbeitete.
»Jimin auch, Yoongi ...« Ich stoppte in meiner Bewegung. »Verschwinde Jin.«
-♑︎-

DU LIEST GERADE
Artificial Intelligence
Fanfiction🄵🄰🄽🄵🄸🄲 »𝗧𝘂' 𝗺𝗶𝗿 𝗱𝗮𝘀 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗮𝗻!« Eine Dokumentation über Künstliche Intelligenz war der Grund, der dafür sorgte, dass Yoongi sich seit seinem 9. Lebensjahr an die Wissenschaft interessierte. Mit seinen jungen 18 Jahren und den süß...