Statuts: Überarbeitet
27.08.2007
-♑︎-»Hey Kumpel, du schaffst das schon«, sprach Yoongi mit aufheiternder Stimme und achtete währenddessen auf die Straße. Draußen stürmte es, Regen prallte auf die Scheiben des Autos und Donner ertönte abgedämpft.
»Du hast keine Ahnung, wie es ist, Yoongi.« Yuns Stimmung war gedrückt, denn an diesem Tag wurde er mit der Bipolaren Störung diagnostiziert. Eine Welt brach für den 15-Jährigen zusammen, als er diese Nachricht von seiner Therapeutin erhielt. Trotz dessen, dass Yun wusste, etwas würde nicht mit ihm stimmen, hoffte er dennoch, dass nichts Großes der Fall wäre. Und doch, nun genau zu wissen, dass etwas war, traf ihn schlimmer, als er es wollen würde. Immerhin waren die Anzeichen schon seit einiger Zeit da.
»Sieh es doch positiv. Wenigstens wissen wir jetzt, was mit dir los ist.« Mit monotonem Gesichtsausdruck blickte Yun stumm aus dem Fenster und schaute den einzelnen Regentropfen beim Rennen zu.
»Ach komm, Yun ... wenn was ist, kommst du sofort zu mir und wir stehen das gemeinsam durch. Ich werde mein Bestes geben, dich auf andere Gedanken zu bringen, auch, wenn es heißt, dass wir um ein Uhr morgens nach McDonalds fahren müssen. Ja?« Yun schmunzelte. Er war seinem großen Bruder dankbar dafür, dass er bereit war ihm zu helfen. Egal was komme. Auch Yoongi musste schmunzeln. Er war froh darüber, Yuns Laune zumindest ein wenig erheitern zu können. Die beiden Brüder waren mehr als nur Geschwister, sie waren beste Freunde. So würde Yoongi alles tun, um einen schlechten Tag für Yun zu verhindern.
»Versprochen?«
»Versprochen!«
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Mit einem Kuss auf den Mund begrüßte Yoongi seinen Freund und ließ ihn in die Wohnung hinein.
»Hi, wie gehts dir?«
»Gut, dir?«
»Auch gut ... und Yun?« Yoongi sagte nichts, er überlegte, doch ließ er dann sein Gesichtsausdruck für sich sprechen.
»So schlimm?«
»Schaus dir selber an.«
Vor Yuns Zimmer, klopfte Jimin vorsichtig an seiner Tür. »Ja?«, fragte Yun trübe.
»Hey, kleiner«, begrüßte Jimin ihn. Yun saß in der Mitte seines Zimmers. Zeitungen waren sorgfältig auf dem Boden verteilt und Farbe befand sich nicht nur auf der Leinwand. Seine Hände, und auch sein Gesicht, hatten so einiges von der blauen Farbe abbekommen, denn Yun arbeitete gerne mit seinen Händen und nutzte die Pinsel allein für die Feinarbeit.
»Ich bin nicht klein!«, meckerte er und stand auf. Als er sich seine Nase kratzte, verteilte er mehr Farbe. Leise kichernd betrat Jimin das Zimmer und begutachtete die bemalte Leinwand. Yun war gerade fertig geworden.
»Wen soll das darstellen?«, fragte er mit einem Lächeln auf den Lippen. »Mich«, antwortete Yun.
»Und die vielen verschiedenen Gesichter um dich herum?« Jedes einzelne Gesicht zeigte eine andere Emotion, keine zeigte sich zweimal.
»Meine Gefühle.«
»Was hat deine Therapeutin gesagt?« Es war keine Überraschung für Jimin, dass Yun regelmäßig seine Therapeutin besuchte, dafür kannte er ihn bereits lang genug. Wenn auch nicht so sehr, wie der große Bruder, war Jimin dennoch besorgt um den kleinen. Yun war ihm wichtig geworden.
Mit seinem Handgelenk versuchte Yun seine schwarzen Haare aus dem Gesicht zu wischen. Er seufzte. »Bipolare Störung. Sie meinte, es ist selten schon in meinem Alter damit diagnostiziert zu werden. Geschehen ist es trotzdem.« Seine Stimme war trüb und traurig.
»Ich bin für dich da.«
»Ja, ja«, sagte Yun und begann damit seine Pinsel und Farben aus dem Weg zu räumen, »das sagt jeder.«
»Und ich meine es ernst.«
Dankbar lächelte Yun Jimin an. »Danke, wirklich.«
»Immer wieder gerne doch«, sagte der Ältere und wuschelte durch Yuns Haare. »He«, lachte dieser, »hör' auf!«
Als Jimin dem Jungen wieder Freiraum gab, ging er zu seinem Freund. Zusammen waren sie in der Küche, Jimin trank seinen Tee und Yoongi bereitete das Abendessen vor und schnitt die Tomaten für den Salat.
»Yun hat das gar nicht verdient«, sagte Jimin und nahm einen Schluck seines schwarzen Tees.
»Ich weiß. Mir macht das auch zu schaffen«, sprach Yoongi. »Aber wir sollten das Beste daraus machen.«
»Wird nicht einfach ...«
»Stimmt, und schon gar nicht, wenn Yun zurück nach Daegu zieht.« Yoongi drehte sich zu Jimin und lehnte sich an den Tresen. Sofort bemerkte er Jimins traurig werdender Blick.
»Meinst du das ernst?«
»Ja«, nickte Yoongi. »Unsere Eltern wollen das, weil sie glauben, er hätte es dort einfacher. Es ist klar, dass Yun nicht zurückwill ... und ich will ihn auch nicht gehen lassen. Genauso wenig wie du.«
Yoongi war da ganz anderer Meinung, als seiner Eltern. Er wusste, dass es wieder Eingewöhnungszeit brauchen würde. Nach drei Jahren war dies klar. Auch hatte Yun bereits neue Freunde gefunden, ein weiteres Mal diese zu verlassen, würde ihm nicht guttun.
»Hilfst du mir dabei dafür zu sorgen, dass er bleiben darf? Er wird sich darüber bestimmt freuen.«
»Ich wäre nicht ich, wenn ich nein sagen würde. Ich bin dabei!«
-♑︎-
Bevor sich einige im Laufe der Geschichte wundern werden, warum Yun in diesem Kapitel 15 und in den kommenden 14 Jahre ist, wollte ich euch informieren, dass ich mich entschieden habe ein Jahr älter zu machen. Dies wird noch in Zukunft behoben. Es sei denn, ihr lest diese Geschichte, nachdem ich alles überarbeitet habe.
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Artificial Intelligence
Fanfiction🄵🄰🄽🄵🄸🄲 »𝗧𝘂' 𝗺𝗶𝗿 𝗱𝗮𝘀 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗮𝗻!« Eine Dokumentation über Künstliche Intelligenz war der Grund, der dafür sorgte, dass Yoongi sich seit seinem 9. Lebensjahr an die Wissenschaft interessierte. Mit seinen jungen 18 Jahren und den süß...