Fünfundzwanzig

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Status: Überarbeitet

- Yoongi -

»Bekomme ich mehr?«
»Nein, du hattest genug!« Seitdem ich uns Zuckerwatte von einem Zuckerwattestand gekauft hatte, bekam der Junge nicht genug davon. Sobald er Zucker zu sich nimmt, lädt sich seine Batterie auf. Es war ein Fehler, dies einprogrammiert zu haben. Yun war förmlich süchtig nach dem Zeug geworden.
»Bitte«, schmollte er und pikste mir mit dem Holzstiel in die Seite.
»Ich habe nein gesagt. Wenn du weiterhin pures Zucker zu dir nimmst, überladet sich deine Batterie und wird heiß - oh, entschuldige.« Ich war in meinem Satz so vertieft, sodass meine Schulter versehentlich gegen die eines anderen stieß.
Yun lief mir für meinen Geschmack zu langsam. Ich packte ihn am Oberarm und zog ihn zu mir.
»Jimin hätte ja gesagt.«
»Komm mir jetzt nicht mit dieser Nummer. Du weißt ganz genau, dass er bei der Menge an Zuckerwatte nicht ja gesagt hätte. Verarschen kann ich mich selber.«

Sind Sie mit Samstag 13:00 Uhr einverstanden? Wir können uns in einem Café treffen, Sie entscheiden welches. Sagen Sie mir Bescheid, sollte dieser Zeitpunkt ungünstig sein. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihnen!
Mit freundlichen Grüßen
- Dr. Kim
»Was liest du da?«, fragte Yun, nachdem er das Schlafzimmer betreten hatte.
»Eine E-Mail von Dr. Kim«, sagte ich gedankenversunken lächelnd, während mein Fokus weiterhin dem PC galt.
»Cool«, sagte mein kleiner Bruder uninteressiert und las sich die Nachricht durch. »Und was werdet ihr da machen?«
»Wir werden über dich sprechen. Außerdem wirst du mitkommen.«
»Muss ich?« Sein Ton ging nach dem Motto "Kein Bock", und doch mischte sich leichtes Interesse unter.
»Ja, musst du«, sagte ich. Genervt stöhnte Yun und warf sich auf das Bett. »Ich will aber nicht.«
»Du bekommst dafür auch was. Aber wirklich, nur, wenn du mitkommst.« Energisch stand der Roboter auf und befand sich binnen Sekunden neben mir. »Wirklich alles, was ich möchte?« Ich nickte. »Kommt darauf an, was.«
»Kannst du mir Waffen einbauen?« Als hätte er mich gerade verarscht, schüttelte ich überrascht den Kopf. »Wie bitte?«, fragte ich und hoffte mich verhört zu haben.
»Waffen. Kannst du mir welche einbauen? Das wäre unglaublich cool, Yoongi!«
Den Kopf schüttelnd, stand ich vom Stuhl auf. »Auf keinen Fall! Wozu brauchst du das alles überhaupt? Du wirst sie nie nutzen können.«
»Bitte«, flehte er mich an und legte seine Hände aneinander. »Was, wenn es mal hart auf hart kommt. Dann kann ich dich und Jimin schützen.«
»Yun, nein! Such dir etwas anderes aus. Ich glaube nicht, dass du sie je nutzen müsstest. Und selbst wenn belasse diesen Job der Polizei.«
»Ach man.« Schmollend ging Yun aus meinem Zimmer, in sein Eigenes. So ein Wunsch verwunderte mich. Gewalt ließ ich in diesem Haushalt nicht zu. Schon gar nicht mit Pistolen und Schwertern.
Ich machte mich auf den Weg in die Küche, um meinem Verlobten etwas zu essen zu kochen. Nicht lange, und er wäre von der Arbeit wieder zu Hause. Sobald ich nach einer geschätzten Stunde fertig mit dem zubereiten, und alles gedeckt war, hörte ich, wie die Wohnungstür ins Schloss fiel.
»Genau rechtzeitig«, sagte ich lächelnd und ging zu Jimin.
»Womit?«, fragte er.
»Mit dem Essen«, grinste ich. Auch er hatte ein Grinsen auf den Lippen und nahm mein Gesicht in seine Hände. »Hallo, und Danke.« Schnell gab er mir einen kurzen Kuss, ehe er in die Küche ging.
»Yun«, klopfte ich zweimal an seine Tür und wartete auf eine Antwort.
»Ja?«
»Essen ist fertig. Hast du Hunger?« Die Frage war bescheuert, er verspürte keinen Hunger. Doch das hielt ihn nicht davon ab, etwas zu essen. Einen dumpfen Aufprall und ein "upsi" später, öffnete er mir die Tür. »Aber hallo.« Schnell rannte er in die Küche. Er konnte es kaum erwarten. Warum ich Yun noch immer nachfragte, fragte ich mich selber. Keinen einzigen Nein hatte ich bei dieser Frage je bekommen.
»Ja, Mann! So viel zu essen!«, hörte ich meinen kleinen Bruder zusammen mit Jimin lachen sagen. »Nicht alles essen!«, warnte ich und setzte mich zu ihnen. »Guten Appetit!«

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