XIII

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𝑇ℎ𝑖𝑟𝑡𝑒𝑒𝑛- 𝑊𝑎𝑛𝑛𝑎 𝑠ℎ𝑜𝑤𝑒𝑟?


Jungkook seufzte. Bittend schaute er den jungen Mann vor sich an. Als wenn es nicht alleine schon durch das Hello Kitty Haarband und das weiße Sailor Moon T-Shirt offensichtlich genug war. Außerdem bemerkte der Schwarzhaarige ganz genau, wie nervös ihn seine Blicke ab und zu machten. Er war nicht dumm. Taehyung musste eindeutig homosexuell sein. Möglicherweise auch Bi aber hetero war er keinesfalls. Dafür legte der Verletzte seine Hand ins Feuer. Er hatte dafür ein Gefühl, spürte es beinah schon.

Taehyung bemerkte die anklagenden Blicke seines Besuchs und seufzte sofort furstriert auf. Er zog sich das dämliche Haarband aus den Haaren und warf es auf die Theke. Normalerweise sah ihn auch niemand damit. Wer war schon hier wenn Taehyung morgens aufwachte? Richtig, niemand. Wütend auf sich selbst verschränkte der Brünette die Arme vor der Brust.

„Und? Was ist so schlimm daran? Willst du mich jetzt verurteilen und dafür fertig machen? Los, hau schon deine homophoben Sprüche raus aber erwarte dann nicht, dass ich dich das nächste Mal zur Toilette stützte wenn du pinkeln musst!"

Taehyung fühlte sich ertappt und peinlich berührt. Deswegen diese Abwehrhaltung. Als wenn ein Typ wie Jungkook dafür Verständnis hatte. Ehrlich gesagt sah er genau so wie diese Idioten aus seiner Schulzeit aus. Die, die einen in seinen eigenen Spind einsperrten und dann dümmlich mit seiner idiotischen Footballmannschaft-Freunden einklatschten. Einer, der andere dafür fertig machte und sich einen Spaß daraus machte. Taehyung war selbst so etwas zwar glücklicherweise noch nie passiert aber er konnte sich genug an Situtaionen erinnern, wo es anderen Schülern passiert war.

Dieser Jungkook hatte eine ungeheure Präsenz. Eine, die Taehyung sofort einschüchterte. Taehyung war froh über den verletzten Zustand seines Gasts. Denn er war sich sicher im gesunden und fitten Zustand war dieser Mann noch viel beängstigender. Alleine sein Körper war schon heftig. Perfekt durchtrainiert und dann die vielen Tattoos auf dessen Körper. Taehyung hätte gelogen, wenn er behauptet hätte, dass ihn diese Fakten nicht faszinierten. Faszinierten aber auch unglaubliche Angst einjagten. Er wollte nicht weiter darüber nachdenken..

Ohne es gemerkt zu haben, hatte er seinen Blick gesenkt und biss sich beschämt auf die eigene Unterlippe. Was hatte er nur für Gedanken? Selbst wenn dieser Mann vor ihm unglaublich attraktiv aussah. Er war immerhin noch ein Verbrecher und Taehyung sollte ihn so schnell wie möglich los werden. Das durfte er aufkeinen Umständen vergessen.

Jungkook lachte laut auf.

„Schwulenfeindliche Sprüche? Süßer, ich steh selbst auf Schwänze also entspann dich mal etwas. Wir leben im 21. Jahrhundert. Da steht jeder auf jeden."

Geschockt schaute Taehyung nach oben. Mit großen Augen musterte er seinen Gast. Nun.. Damit hatte er nicht gerechnet. Ehrlich gesagt war ihm schon oft das Bild in den Kopf geflogen wie der Schwarzhaarige mit mehreren Frauen im Arm seine eigene Welt regierte. Dort wo er herkam, war er sicher eine große Nummer.

Oder auch nicht.. Immerhin hatte man ihn los werden wollen und bis jetzt kam niemand um ihm aus der Patsche zu helfen. Vielleicht wurde er in seiner Welt auch unglaublich gehasst? Trotzdem konnte das mit den vielen Frauen im Arm hinkommen.

Wieder hatte Taehyung nicht bemerkt, wie er nachdenklich den Kopf gesenkt hatte. Denn plötzlich gab er ein erschrockenes Quieken von sich als sich das Gesicht des Schwarzhaarigen direkt vor ihm befand. Mit diesem verlockenden Grinsen auf den Lippen musterte der unerwünschte Gast seinen Gastgeber. Bevor Taehyung reagieren konnte, legte Jungkook schon seine Finger an sein Kinn und hielt dieses somit an Ort und Stelle.

„Zugegeben.. Frauen sind für mich nicht unattraktiv aber das was ich vor meiner Nase sehe gefällt mir bisher am aller besten."

Hungrig leckte der Verbrecher seine Lippen und Taehyung fühlte sich mit einem Mal wie seine Beute. Als wäre er das Schaf und Jungkook der große böse Wolf, der ihn fressen wollte. Taehyung gefror innerlich und wusste nicht, was er sagen sollte. Diese Nähe des Schwarzhaarigen machte ihn nervös und auch ängstlich. Ob er Taehyung irgendwann wehtun würde? Ob er ihn verletzten würde? Wieder kamen Taehyung große Zweifel ob das alles so eine gute Idee gewesen war. Ein dicker Kloß bildete sich in seinem Hals. Auch wenn er etwas darauf erwidern wollte, er konnte nicht. Die dunklen Augen schüchterten ihn unglaublich ein. Doch bevor er wirklich gefressen wurde, ließ Jungkook von Taehyung ab und lehnte sich zurück gegen die Anrichte, damit er sich selbst stützen konnte. Dabei verzog er sein Gesicht und fasste sich an die Brust. Der Verband war etwas durch gesifft, was hieß, Taehyung müsste ihn wieder wechseln.

Aber Taehyung befand sich gerade in seiner eigenen Starre. Es dauerte etwas, bis er den Kloß in seinem Hals herunterschluckte und seine eigene Stimme wieder fand. Erschrocken zog er seine Hände an seine eigene Brust und spielte nervös mit seinen Fingern. Wo war doch gleich der selbstsichere Arzt, der sich von seinem vorlauten Patienten nicht einschüchtern ließ? Was hatte das überhaupt zu bedeuten, was der Schwarzhaarige eben vor sich hergefaselt hatte? Funktionierte Taehyungs Hirn überhaupt noch?

Was eine Scheiße..

„Ach und übrigens..", fing Jungkook erneut an. Da gab es etwas, was die beiden nicht länger ignorieren konnten. So langsam machte es sich bemerkbar und angenehm war es für keinen der beiden. Es war schon längst überfällig und Jungkook hatte keine Lust mehr weiter darauf zu verzichten. Er brauchte es.

„Ich brauche dringend eine Dusche."

Als hätte sich ein Schalter in Taehyungs Kopf umgelegt, fand sich der Arzt mit einem Mal wieder und schüttelte energisch den Kopf.

„Du kannst so aber nicht duschen gehen!"

Der Schwarzhaarige konnte sich nicht mal alleine aufrecht halten. Auch wenn er einigermaßen Laufen konnte und sein Körper ihn fortbewegte, konnte er unmöglich alleine in der rutschigen Dusche stehen. Jungkook allerdings war das egal. Er konnte sich selbst langsam riechen. Für den sonst so gepflegten Verbrecher mehr als nur unangenehm. Darauf hätte er nicht länger verzichten können. Egal was Taehyung ihm sagte. Sein Entschluss stand fest.

„Tja, dann musst du mich wohl begleiten. "

𝖯𝖨𝖳𝖢𝖧 𝖡𝖫𝖠𝖢𝖪 - 𝗄𝗈𝗈𝗄𝗏 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt