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𝑇ℎ𝑟𝑒𝑒- 𝐼𝑚𝑝𝑜𝑠𝑠𝑖𝑏𝑙𝑒 𝑑𝑖𝑠𝑎𝑝𝑝𝑒𝑎𝑟𝑎𝑛𝑐𝑒


„Kriminalpolizei. Wu und mein Partner Lee." Die Polizisten zeigten Taehyung ihre Dienstmarken, was der Arzt mit einem Nicken annahm. Er musste nicht lange draufschauen um zu sehen, dass sie echt waren. Ab und zu hatten sie mit der Polizei zu tun. Es waren förmliche Sachen aber die gehörten eben dazu. Manche Fälle waren rätselhaft die hier eingeliefert wurden und so wurde die Polizei mit eingeschaltet. Alles nur Formalitäten um sich abzusichern.

„Sie sind der behandelnde Arzt, Dr. Kim nehme ich an?"

Taehyung nickte. „Sie sind sicher wegen der Schussverletzung hier, nehme ich an?" Als Antwort nickten die beiden bestätigend.

„Wir haben zur Annahme, dass dieser Mann dort drin Jeon Jungkook sein könnte. Ein wirklich sehr gefährlicher und unberechenbarer Mann.", „Tut mir Leid, aber mein Patient befindet sich in keiner guten körperlichen Verfassung. Sein Zustand ist kritisch zu sehen und ich würde es als ratsam sehen ihn noch nicht zu befragen."

Wieso zur Hölle half er dem Mann im Krankenzimmer bitte? Wenn es stimmte und er wirklich so gefährlich war, dann stellte er eine Bedrohung für alle da! Je doch wusste Taehyung um dessen Zustand. Jede kleine Aufregung konnte gefährlich für den Mann sein. Verbrecher hin oder her. Er war immer noch sein Patient und in seiner Obhut! Und so lange das so war würde er die Polizisten über die Folgen belehren. Was diese schließlich daraus machten, lag nicht mehr in seinen Händen. Selbst als Arzt konnte Taehyung sich der Polizei nicht in den Weg stellen. Das wusste er leider ganz genau.

„Dr. Kim wir können keine Rücksicht darauf nehmen. Wenn er ansprechbar ist müssen wir unverzüglich mit ihm reden! Sie haben keine Ahnung in welcher Gefahr Sie sich befinden wenn dieser Mann wirklich Jeon ist. Diese Mann wird seit Jahren gesucht."

Taehyung schluckte schwer. Die bedrohliche Präsenz seines Patienten war ihm selbst schon aufgefallen. Taehyung war gut gläubig aber nicht naiv. Dieser Mann musste in etwas verwickelt gewesen sein und so wie ihm die Polizisten jetzt von dem Unbekannten erzählten, bestätigte es nur seine Annahme. Falls es natürlich wirklich der Mann war, den sie suchten.

„Jeder kleinste Aufregung könnte für ihn gefährlich sein." Taehyung erinnerte sie ein letztes Mal an den schweren Zustand. Auch wenn der Unbekannte stabil war. So durfte man nicht vergessen wie nah die Wunde sich am Herzen befand.

Den Herren von der Polizei schien es gleichgültig zu sein. Taehyung hatte dagegen nicht die gerinste Ahnung wofür dieser Mann in dem Krankenzimmer alles schon verantwortlich gewesen war. Für wieviel Leid und Schmerz er gesorgt hatte und wieviel Blut schon an seinen Händen klebte. Den Polizisten war dies bewusst. Also überlegten sie nicht lange und warfen sich einen letzten bestätigenden Blick zu.

„Das nehmen wir gerne in Kauf."

Und damit zogen sie an Taehyung vorbei, rein in das Krankenzimmer. Taehyung seufzte schwer und ließ die Schultern hängen. Er wusste nicht wieso er das getan hatte. Er hätte die Polizisten auch gleich in das Zimmer lassen können. Wieso wollte er ständig jeden in Schutz nehmen? Wieso wollte er ständig jeden helfen? Wenigstens hatte Taehyung es versucht sie aufzuhalten. Wieso auch immer er das getan hatte. Damit konnte er sich wenigstens kein schlechtes Gewissen zu sprechen, wenn der Mann dort drin doch unschuldig war und die Polizisten ihn so sehr schockierten, dass sein Zustand sich verschlechterte.

Taehyung schüttelte den Kopf.

Nun konnte er sowieso nichts mehr tun. Also wollte er das nächste Krankenzimmer ansteuern und seine Visite weiter fortführen. Wenigstens um die anderen Patienten wollte er sich weiterhin kümmern. Die Beamten hätten schon jemanden gefunden wenn sie Fragen gehabt hätten. Je doch..

„Dr. Kim!"

Der junge Arzt blieb stehen. Der Ruf nach ihm klang streng und ernstzunehmend. So verengte Taehyung die Augen und sah den Ernst der Lage ein. Etwas musste passiert sein! Also machte er kehrt und ging mit schnellen Schritten zurück in das Krankenzimmer, in denen sich die zwei Polizisten und der Verletzte befanden.

„Was zum..!"

Taehyung keuchte erschrocken auf als er das leere Krankenbett sah. Seine Augenlider rissen weit auseinander. Geschockt musterte er den piependen Minitor, der nur noch einen geraden Strich anzeigte. Als würden keine Vitalzeichen mehr vorhanden sein. Es konnten ja auch keine mehr vorhanden sein! Das Gerät war nicht mehr am Patienten angeschlossen! Stattdessen baumelten die Kabel am Gerät herunter.

„Wo ist er hin!?", rief er fast schon überfordert. Er konnte spüren wie sein Puls ins unermessliche stieg. Der Schwarzhaarige durfte auf keinen Fall aufstehen! Wie sollte sein schwacher Körper ihn auf den Beinen halten können? Wie in Gottes Namen sollte das klappen können?

Hastig lief der junge Arzt zum intigrierten, kleinen Badezimmer aber auch dort war keine Spur von seinem Patienten. Wo sollte er bitte hingegangen sein? In diesem kleinen Zimmer gab es sonst rein gar nichts! An ihnen vorbei konnte er auch nicht. Sie standen die ganze Zeit vor dem Krankenzimmer und die Polizisten waren gleich sofort ins Innere des Zimmeres gelaufen, nachdem das Gespräch mit dem Doktor vorbei war.

„Wu!", hörte er den einen Polizisten zu seinem Kollegen rufen. Schnell stürmte Taehyung aus dem Badezimmer um zu sehen, was der Beamte gefunden hatte. Das Fenster war weit geöffnet. Die weiße Gardine wehte im Wind aber ansonsten war nichts zu erkennen. Er war doch wohl nicht etwa..?

„Scheiße, das ist gar nicht gut!"

Taehyung beobachtete wie einer der Polizisten einen Code durch sein Funkgerät gab. Er sprach irgendwelche Zahlen aus, die Taehyung natürlich nicht kannte. Wahrscheinlich, dass der Verdächtige abgehauen und auf der Fluch war. Aber Taehyung hatte wenig Hoffnung.

„Weit und breit nichts zu sehen."

Taehyungs Füße trugen ihn selbst zum Fenster. Er war so voller Adrenalin, dass er nicht mal bemerkte wie er den Polizisten vom Fenster schubste um selbst einen Blick raus werfen zu können. Auch hier. Weit und breit nichts zu sehen. Das war unmöglich! Sie befanden sich im dritten Stock! Jeder sprung aus dieser Höhe mit diesen Verletzungen wäre tödlich!

„Das kann doch nicht..", murmelte Taehyung leise und maßlos überfordert vor sich hin. Der junge Arzt konnte es sich nicht erklären und für einen Moment empfand er Mitleid mit seinem ehemaligen Patienten. Denn das hier konnte nur auf eine Weise ausgegangen sein..

„Wo ist ihr Patient, Dr Kim?"

Die eindringliche Stimme des Polizisten Lee holte Taehyung aus seinen Gedanken zurück. Zu nächst noch verwirrt streckte er seinen Kopf zurück in das Zimmer, dann mit Ärgernis in seinen Augen. Woher sollte er das bitte wissen? Wurde er jetzt etwa ernsthaft verdächtigt?

„Keine Ahnung! Sie haben doch selbst gerade noch gesehen wie er in diesem Bett lag, als wir uns unterhalten haben!", beleidigt datterte er es dem Polizisten gegen den Kopf, welcher einsehend die Nase rümpfte. Er sah selbst ein, dass der junge Arzt Recht hatte. Woher sollte er es ahnen können? Er stand selbst mit ihnen vor der Tür. Er hatte damit also nichts zu tun.

Die beiden Kollegen tauschten damit einen bestätigenden Blick aus ehe sie plötzlich aus dem Zimmer liefen. Wahrscheinlich um den „Tatort" zu untersuchen und nach Spuren ausschau zu halten. Taehyung allerdings sah die Sache aussichtslos. Langsam lehnte sich der Braunhaarige gegen die Fensterbank und atmete einmal tief durch. Die Polizisten brauchten sich keine Mühe machen. Die Sache war klar. Jeon Jungkook hätte diesen Sturz nicht überleben können. Selbst wenn sein Körper ihn noch einige Meter weiter getragen hätte, da sie ihn aus dem Fenster nicht erblicken konnten.

Sie würden auf der Suche nach seinen leblosen Körper erfolgreich sein.. 


𝖯𝖨𝖳𝖢𝖧 𝖡𝖫𝖠𝖢𝖪 - 𝗄𝗈𝗈𝗄𝗏 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt