LXXV

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𝑆𝑒𝑣𝑒𝑛𝑡𝑦-𝑓𝑖𝑣𝑒
𝒏𝑜 𝑚𝑒𝑟𝑐𝑦


Jungkooks Mundwinkel zuckten nach oben.

Amüsiert verschränkte er seine Arme vor der Brust und beobachtete Zico dabei, wie er langsam aber sicher die Geduld verlor. Das war schon immer sein Problem gewesen. Er hatte nie Geduld, explodierte viel zu schnell und handelte dadurch unüberlegt. Wenn er etwas wollte, sollte das sofort passieren und sein Hirn schaltete sich dabei aus. Es wäre nur dumm, wenn er durch sein unüberlegtes Verhalten anfing mit Waffen herum zu ballern und möglicherweise dabei jemanden von Jungkooks Leuten traf. Deshalb war Fingerspitzengefühl gefragt.

„Du weißt doch, dass ich mich melde, sobald es Neuigkeiten gibt. Manchmal dauert eine Suche eben länger."

Es war deutlich sichtbar, wie wenig Zico diese Aussage gefiel. Unzufrieden zog er eine Augenbraue hoch und glaubte seinem Gegenüber kein Wort.

„Und das soll ich dir glauben? Sie hat mir etwas Wichtiges gestohlen, ich brauche es!"

Desinteressiert zuckte Jungkook mit seinen Schultern und trat näher an die große Treppe heran.

„Vielleicht hättest du mir mehr Geld bieten müssen, Jiho. Wie seid ihr überhaupt hier rein gekommen? Was ist mit den Wachen?"

Eine Frage, die Jungkook viel mehr interessierte als die Sache mit der Hure. Natürlich wusste er, dass sie ihm etwas wichtiges gestohlen hatte. Er hatte den USB-Stick auch noch und er wurde sicher aufbewahrt. Die Blondine hatte Jiho, alias Zico, niemals richtig interessiert. Er wollte sie nur haben, damit er sie bestrafen konnte. Taehyung hatte der Blondine wortwörtlich den Arsch gerettet. Normalerweise wäre Jungkook das Schicksal der Blondine egal gewesen. Nur für Taehyung hatte er sie verschont und außer Land gebracht. Ohne Taehyung wäre sie wahrscheinlich schon längst tot im Müll entsorgt worden, nachdem ihr unaussprechliches angetan wurde.

Aber das sich Solar schon lange nicht mehr in Korea aufhielt, hätte Jungkook dem anderen niemals verraten.

Überraschend lachte Zico plötzlich laut auf und sein Anhängsel stimmte mit ein. Etwas, das Jungkook überhaupt nicht in diesem Zusammenhang gefiel. Hatte er den anderen doch Unterschätzt? Seine Wachleute waren hervorragt ausgebildet, da hatte ein einfacher Zuhälter eigentlich keine wirkliche Chance.

„Genau das Gleiche haben wir uns auch gefragt, Jeonie. Normalerweise bin ich anderes gewohnt. Man wird ja quasi durchleuchtet von deinen Wachleuten, bevor man überhaupt einen Fuß auf dein Grundstück setzen darf. Was ist also los, hmm? Sind einige abtrünnig geworden?"

Jungkook runzelte die Stirn. Fragend schaute er nach links, wo sich Namjoon mittlerweile befand und schaute ihn auffordernd an. Doch auch der Gesichtsausdruck des Silberhaarigen verriet ihm, dass dieser absolut keine Ahnung hatte, was hier vor sich ging. Wollte der Blonde sie also nur verarschen?

Namjoon wendete sich ab, verließ die Situation und sprach durch das kleine Mikrofon in seinem Ohr. Immerhin war er für die Wachleute zuständig und den Schutz des Anwesen. Und das nicht ohne Grund. Jungkook vertraute ihm blind. Er wusste, dass Namjoon nichts damit zu tun hatte, falls dort etwas nicht stimmte.

„Was ist Jeonie? Stimmt etwas nicht?"

Auch wenn Jungkook versuchte seine Maske aufrecht zu erhalten, gefielen ihm die neu gewonnenen Informationen überhaupt nicht. Etwas stimmte hier nicht. Er konnte es fühlen. Etwas war ganz und gar nicht in Ordnung und es hatte nichts mit Zico zu tun. -Das wäre ja noch das geringere Übel gewesen.

„Wenn nicht, kann ich gleich noch einen draufsetzen!"

Kurz fiel Jungkook in seine Gedanken, hatte Zico nicht mehr wirklich vor sich wahrgenommen, bis etwas passierte, mit dem er eigentlich hätte rechnen können.

𝖯𝖨𝖳𝖢𝖧 𝖡𝖫𝖠𝖢𝖪 - 𝗄𝗈𝗈𝗄𝗏 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt