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𝑂𝑛𝑒 ℎ𝑢𝑛𝑑𝑟𝑒𝑑 𝑎𝑛𝑑 𝑡𝑤𝑜
𝑴𝑎𝑠𝑘 𝑜𝑓𝑓



Auch wenn Jungkook den Brünetten anschrie, hatte er auf Durchzug gestellt. Taehyung hörte ihm nicht mehr zu und hockte sich stattdessen wieder zu ihm runter. Anstatt ihm in die Augen zu sehen, versuchte er die Fesseln zu lösen. Das machte Jungkook rasent. Wenn es etwas gab, dass er nicht ausstehen konnte, dann war es wenn man nicht auf das hörte, was er sagte. So nahm er all seine Kraft zusammen und preschte mit seiner Schulter nach vorne. Zwar zerrten die Ketten stärker an ihm, durchzogen einen stechenden Schmerz in seinen Armen aber er versuchte es zu ignorieren. Fest biss er sich auf die Unterlippe, stieß Taehyung mit seiner Schulter auf den Boden und musste tief durchatmen, um den Schmerz besser ignorieren zu können.

Taehyung landete somit wieder auf seinem Hintern und musste sich mit seinen Hände nach hinten abstützen.

„Hör auf so dumm zu sein und verschwinde! Na los!"

Mittlerweile funkelte da noch etwas anderes in Jungkooks Augen. Es war nicht nur Wut, sondern auch Verzweiflung. Es frustrierte ihn ungemein, dass Taehyung nicht auf ihn hörte. Wieso konnte er nicht verstehen, worum es hier ging? Er konnte keinen auf Superhelden machen, sondern sollte seinen eigenen Arsch retten. Das war alles, was Jungkook wollte.

Aber Taehyung dachte nicht mal dran.

So rappelte er sich erneut auf und machte sich ein weiteres mal daran die Fesseln zu lösen. Dabei sagte er keinen Ton, wollte keine Zeit verschwenden und konzentriert bei der Sache bleiben. Immerhin ging es hier wirklich um Leben und Tod. Genau deswegen sammelten sich auch wieder Tränen in seinen Augen aber er versuchte sie tapfer wegzublinzeln. Taehyung war so eine Heulsuse aber er konnte nicht anders. Er liebte diesen Idioten und wenn er ihn sterben ließe, könnte er niemals damit umgehen.

Damit brachte er Jungkook ordentlich auf die Palme.

„Taehyung! Hörst du überhaupt was ich sage?"

Wieder keine Reaktion. Jungkook knurrte beinah wütend.

„Taehyung! Hey!"

Verzweifelt schluchzte Taehyung auf. Das alles wurde ihm zu viel und er bekam diese verdammten Ketten einfach nicht ab! Egal was er versuchte, es löste sich nichts und genau das brachte ihn zum Explodieren.

„Hör auf!", fing er an zu schreien.

„Hör auf, nur an dich selbst zu denken! Was glaubst du, wie es mir gehen wird, wenn du hier stirbst? Schön für dich, du kriegst nichts mehr mit aber ich muss damit leben! Denkst du, das kann ich, nach allem was passiert ist? Du kannst mir nicht einfach mein Herz stehlen und mich dann alleine lassen!"

Verzweifelt, weil nichts klappte, ließ er sich erneut auf die Knie vor Jungkook fallen und packte ihn am Kragen.

„Hörst du? Da mache ich nicht mit! Du verdammter Scheißkerl kommst mit mir und erfüllst gefälligst dein Versprechen!"

Während ihm unzählige Tränen über die Wange liefen, rüttelte er den anderen leicht. Er hielt das alles nicht mehr aus und Jungkooks Versuche ihn von sich fernzuhalten ermüdeten ihn einfach nur noch. Es war Zeitverschwendung, denn er würde es nicht mehr schaffen Taehyung loszuwerden. Jungkook wollte, dass er lebte. Taehyung wollte ihn allerdings auch noch leben sehen. Jungkooks Leben war noch lange nicht vorbei auch wenn er es nicht im richtigen Sinne geführt hatte.

„Du zerstörst dir gerade dein Leben."

Jungkooks Blicke wurden weicher. Verzweifelt deswegen schniefte Taehyung auf und lehnte seine Stirn vorsichtig gegen die des anderen. Er wollte ihm einfach nah sein.

𝖯𝖨𝖳𝖢𝖧 𝖡𝖫𝖠𝖢𝖪 - 𝗄𝗈𝗈𝗄𝗏 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt