LXVII

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𝑆𝑖𝑥𝑡𝑦-𝑠𝑒𝑣𝑒𝑛
𝒏𝑜𝑡 𝑔𝑜𝑜𝑑 𝑒𝑛𝑜𝑢𝑔ℎ


„Er ist noch ein Kind."

Stirnrunzelnd schaute Taehyung von dem Jungen an der Hausbar zu Yoongi, welcher entspannt seine Augen geschlossen hielt und den Geschmack seiner Margarita genoss. Zu erst antwortete er nicht, was Taehyung noch mehr verwirrte, bis der Minthaarige schließlich seufzte und seine dunklen Augen öffnete.

„Er ist 16, Taehyung. Kein Kind mehr. Mit 16 wusste ich schon, wie man sich ins Sicherheitsnetz der CSI hackt."

Schockiert rissen die Bambi Augen des Brünetten auf und schockiert lehnte er sich weiter von Yoongi weg.

„Du- was?"

Ein schamloses Grinsen bildete sich auf Yoongis Lippen. Belustigt schaute er zu Taehyung rüber.

„Nur ein kleiner Scherz."

Sofort pustete Taehyung die angespannte Luft aus seinen Lungen und ließ seine Schultern sinken.

„Das wusste ich schon mit 13."

Taehyung fuhr gleich wieder hoch, riss seine Augen in Empörung auf und kam zum Glück nicht mehr dazu, darauf zu antworten. Der schwarzhaarige Junge mit den wirklich vollen Lippen kam zu ihnen zurück und hielt Taehyung ein Tablett mit seinem Getränk vor die Nase. Wieder verbeugte er sich leicht und wagte es nicht, dem Brünetten in die Augen zu sehen. Er hatte einige Schrammen in seinem Gesicht. Sie sahen frisch aus.

„Ich hoffe, es entspricht Ihren Erwartungen, Taehyung-Nim."

Meine Güte, der Junge war aber wirklich höflich. Ob er hier gefangen war? Zwangen die anderen ihn dazu als Laufbursche zu fungieren? Ob er Schläge bekam, wenn er nicht spurte? Mittlerweile traute Taehyung ihnen alles zu. Vor allen Jungkook. Alles in Taehyung sträubte sich und ungewollte Wut sammelte sich in ihm, wenn er daran dachte. Wie konnten sie nur das Leben dieses armen Jungen ruinieren? Anstatt hier bei Verbrechern zu dienen, sollte er sich eher darum Sorgen machen, was am nächsten Tag für Lernstoff in der Schule dran kam. Nicht, ob er wieder geschlagen wurde, wenn er etwas falsch in den Augen der anderen machte.

„Ähm.. ist schon gut. Du brauchst nicht so frömlich sein. Das sieht wunderbar aus."

Schief lächelte Taehyung, musterte den Cocktail, den der Junge ihm mit wirklich viel Mühe zubereitet hatte. Sogar ein kleines Schirmchen befand sich in dem Glas, sowie eine Orangenscheibe am Rand und etwas Grünzeug fürs Auge.

Nur kurz streifte der Junge seinen Blick mit Taehyung, ehe er zügig nickte und kurz zu Yoongi rüber schielte. Da dieser nichts sagte, verbeugte er sich erneut und verschwand zurück an die Bar. Mitleidig beobachtete Taehyung ihn dabei und vergaß dabei fast den Cocktail in seiner Hand.

„Sei nicht so nett zu ihm."

Als dem Brünetten das zu Ohren kam, schnellte sein Kopf mit verärgerter Miene zu Yoongi, welcher aufmerksam die Situation beobachtet hatte. Seinen Augen entging eben nicht das Geringste.

„Wie kannst du so etwas sagen? Er sollte zu Hause bei seinen Eltern sein und nicht hier!"

Für einen Augenblick vergaß Taehyung, wen er neben sich sitzen hatte und im Moment war es ihm auch egal. Wenn ihm etwas nicht gerecht erschien, würde er es sagen und das hier schien ihm nicht im Entferntesten gerecht zu sein.

Ein belustigter Laut entkam Yoongis Kehle.

„Wie immer viel zu gutherzig."

Yoongi stellte das leere Glas auf den teuren Tisch vor sich ab und verschränkte locker die Arme vor der Brust.

𝖯𝖨𝖳𝖢𝖧 𝖡𝖫𝖠𝖢𝖪 - 𝗄𝗈𝗈𝗄𝗏 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt