XCVIII

660 75 78
                                    

𝑁𝑖𝑛𝑒𝑡𝑦- 𝑒𝑖𝑔ℎ𝑡
𝒘𝑜𝑟𝑠𝑡 𝑛𝑖𝑔ℎ𝑡𝑚𝑎𝑟𝑒



Es war zum Verzweifeln.

Hier war nichts Verdächtiges oder Auffälliges. Wobei es zugegebenermaßen nicht einfach war nach etwas zu suchen, von dem man nicht wusste, was es überhaupt war.

Überfordert stand Taehyung also in der Garage und wusste nicht, wonach er überhaupt suchen sollte. Dieses Mal hatten die anderen beiden das Auto von Chanyeol genommen, während Baekhyuns noch hier in der Garage stand. Keine Spur von einem Motorrad oder sonst irgendetwas. Hier standen ein paar Kisten, ein Schrank und ansonsten war hier gar nichts. Im Schrank war nichts Auffälliges. Irgendwelche Sachen fürs Auto. Die Kisten gaben auch nichts her. Taehyung war sogar schon so paranoid geworden, dass er die Wände nach irgendwelchen geheimen Schaltern absuchte.

Aber wovon ging Taehyung hier eigentlich aus? Dass möglicherweise Chanyeol die ganze Zeit über der Motorradfahrer in Schwarz gewesen war? Baekhyun konnte es unmöglich sein. Sein Bruder war viel zu klein dafür. Chanyeol hingegen war groß. Seokjin allerdings auch..

„Ahh, scheiße!", fluchte er überfordert, raufte sich die Haare und versuchte all die Gedanken abzuschütteln.

Chanyeol konnte es nicht sein! Wieso sollte er jetzt mit in all das involviert sein? Er war auf der Arbeit gewesen! Der Motorradfahrer wollte irgendetwas von ihnen aber was war es? Wieso war er hier gewesen? War es Seokjin gewesen?

Am liebsten wollte Taehyung sich auf den Fußboden setzen und heulen. Das war alles so verdammt konfus. Er verstand die Welt nicht mehr! Eins und Eins ergaben keinen Sinn mehr. Es gab nicht mal ein richtiges Eins und Eins! Hier war alles verflucht nochmal komplett durcheinander!

Es war schwierig in einer Realität zu leben, in der nichts so war wie es schien. Dabei sprach Taehyung nicht von Aliens oder Monstern. Er konnte sich einfach nichts mehr erklären. Seine ganze Welt stand Kopf. Durch den Moment, in dem Jungkook in sein Leben traf hatte sich alles geändert. Taehyung hatte gedacht, sobald diese Geschichte beendet war, könnte er zurück in sein altes Leben aber so langsam bemerkte er, dass er sich dabei mehr als nur ein wenig getäuscht hatte.

Was war schon sein altes Leben gewesen?

Es steckte voller Lügen. Alles, was er jemals geglaubt hatte zu wissen, war eine Täuschung gewesen. Ja, möglicherweise übertrieb er mit diesen Gedankengängen aber er kam nicht mehr über den Punkt, etwas Zuversicht in sich aufbauen zu können.


...


Wie lange er schon in dem Kinderzimmer seiner verstorbenen Nichte saß, wusste er nicht einmal mehr. Irgendwann hatte er sich zurückgezogen, hatte erkannt wie sinnlos es war nach irgendwelchen Antworten zu suchen. Egal was hier gespielt wurde aber eins wusste Taehyung mittlerweile ziemlich gut. Wer auch immer es war aber dieser jemand wusste wirklich zu gut, wie er seine Spuren verwischen musste.

Stumm musterte er den Elefanten in seinen Händen. Er war so flauschig und hätte normalerweise Freude in Taehyung erzeugt. Leider war es mit dem ganzen Hintergrundwissen einfach nur verdammt traurig auf das Kuscheltier hinunterzublicken. Er hätte sie wirklich gerne kennengelernt. Wenn sie jetzt 3 Jahre alt gewesen wäre, hätte er ihr seinen Namen beibringen können. Automatisch fing Taehyung an zu lächeln. Es hatte einen bitteren Nachgeschmack. Oh, und wie es das hatte..

Schniefend wischte er sich eine Träne aus dem Augenwinkel.

Herrje! Er wollte nun wirklich nicht auch noch weinen aber es war einfach nur traurig, darüber nachzudenken. Das alles hier war so verdammt traurig. Taehyung konnte sich nicht helfen. Um sich selbst ein wenig Trost zu spenden, drückte er das Kuscheltier an seine Brust und drückte es. Dabei drückte er seine Nase gegen den Kopf des Elefanten und schloss seine Augen. Leider hatte sein Bruder Recht und es roch nicht nach Baby, sondern nach Baekhyun. Es tat ihm so furchtbar Leid.. Baekhyun musste durch die Hölle gegangen sein. Nicht nur er, sondern auch Chanyeol.

𝖯𝖨𝖳𝖢𝖧 𝖡𝖫𝖠𝖢𝖪 - 𝗄𝗈𝗈𝗄𝗏 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt